30.04.2014 21:34:27
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DGAP-Ad hoc: Senator Entertainment AG (konv. Inhaber-Aktien)
SENATOR Entertainment AG / Schlagwort(e): Jahresergebnis/Unternehmensrestrukturierung
30.04.2014 21:34
Veröffentlichung einer Ad-hoc-Mitteilung nach § 15 WpHG, übermittelt durch
die DGAP - ein Unternehmen der EQS Group AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
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Berlin, 30. April 2014 - Nach den heute veröffentlichten Zahlen
erwirtschaftete das auf Filmproduktion und -verleih fokussierte Unternehmen
Umsatzerlöse in Höhe von 27,1 Mio. EUR. Dies entspricht einem Rückgang von
47,1% gegenüber dem Vorjahr (51,2 Mio. EUR). Hauptgrund hierfür ist die
überdurchschnittlich erfolgreiche Auswertung des Filmes ZIEMLICH BESTE
FREUNDE im Jahr 2012, an dessen Erfolg die Senator Gruppe im Geschäftsjahr
2013 nicht anknüpfen konnte. Gleichzeitig konnte die Gesellschaft die
Umsatzprognose von 30 bis 33 Mio. EUR für das Gesamtjahr nicht erreichen,
da auch im vierten Quartal die Anzahl der Kinobesucher unter den
Erwartungen lag.
Auf das Konzernergebnis wirkten sich zudem mehrere, nicht liquiditätswirksame Sondereffekte aus, die sich auf insgesamt 22,6 Mio. EUR summierten. 10,8 Mio. EUR resultierten hierbei aus außerplanmäßigen Abschreibungen auf Film- und Verwertungsrechte aufgrund verminderter Erlöserwartungen in der Zukunft. Hinzu kommen Wertberichtigungen in Höhe von 4,6 Mio. EUR auf Forderungen und Finanzanlagen sowie gebildete Drohverlustrückstellungen in Höhe von 2,4 Mio. EUR. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) belief sich auf -25,7 Mio. EUR (Vorjahr: 6,1 Mio. EUR). Das Konzernjahresergebnis betrug -27,4 Mio. EUR nach 4,9 Mio. EUR im Vorjahreszeitraum. Dies entspricht einem Ergebnis je Aktie von -0,91 EUR (Vorjahr: 0,19 EUR). Der Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2013 ist so aufgestellt, dass derzeit vorgebrachte Feststellungen der Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR), die derzeit die Abschlüsse zum 31.Dezember 2012 einer Stichprobenprüfung gemäß § 342b unterzieht, nach Einschätzung des Vorstands zu keinen wesentlichen Änderungen im Eigenkapital zum 31. Dezember 2013 führen würden, soweit die DPR an diesen Feststellungen festhalten sollte.
Aus dem entstandenen Konzernjahresfehlbetrag resultierte im Konzern ein negatives bilanzielles Eigenkapital zum Bilanzstichtag in Höhe von -11,4 Mio. EUR. Der Verlust hat gleichzeitig das Grundkapital der Einzelgesellschaft Senator Entertainment AG aufgezehrt, weshalb der Vorstand eine Hauptversammlung gemäß § 92 AktG einberufen wird. Diese findet voraussichtlich im Rahmen der geplanten ordentlichen Hauptversammlung Mitte Juli 2014 statt.
Der Vorstand hat für den Konzern und die Einzelgesellschaft ein umfassendes Restrukturierungskonzept erarbeitet, wodurch auch nach Einschätzung eines externen Gutachters ernsthafte und begründete Aussichten auf eine erfolgreiche Fortführung der Senator Entertainment AG bestehen.
Zu den finanziellen Restrukturierungsmaßnahmen zählt im ersten Schritt die beabsichtigte Begebung einer Zwischenfinanzierung in Form einer bis zu neunmonatigen Anleihe im Volumen von bis zu 10 Mio. EUR, die die Senator Gruppe bei Bedarf in Anspruch nehmen kann. In einem nächsten Schritt sind mehrere Kapitalmaßnahmen in Vorbereitung:
1. Die geplante Rekapitalisierung sieht vor, der Hauptversammlung Mitte Juli 2014 eine vereinfachte Kapitalherabsetzung mit anschließender Kapitalerhöhung vorzuschlagen. Geplant ist zunächst ein Kapitalschnitt im Verhältnis 2:1, wodurch der Bilanzverlust bereinigt und sich die Anzahl der Aktien auf rund 14,97 Mio. Stück halbieren werden.
2. Mittels einer Sachkapitalerhöhung ist geplant, das Unternehmen zu entschulden und den Inhabern der ausstehenden Optionsanleihe 2011-2016 anzubieten, diese Anleihe im Volumen von bis zu ca. 10,0 Mio. EUR in Form eines Debt-to-Equity-Swaps in Eigenkapital zu wandeln. Diese Maßnahme soll von der Aktionärin Sapinda unterstützt werden, um eine möglichst hohe Wandlungsquote zu erzielen. Details zu dem geplanten Umtauschangebot für Inhaber der Optionsanleihe werden rechtzeitig im Bundesanzeiger veröffentlicht.
3. In einer Barkapitalerhöhung erhalten alle Anteilseigner sowie alle Optionsscheininhaber der ausstehenden Optionsanleihe ein Bezugsrecht auf neue Aktien. Details zu der geplanten Barkapitalerhöhung werden rechtzeitig im Bundesanzeiger veröffentlicht. Die Gesellschaft ist mit der Aktionärin Sapinda in weit fortgeschrittenen Gesprächen, wonach Sapinda im Rahmen eines so genannten Backstop Agreements den Erfolg dieser Kapitalmaßnahme sicherstellt. Details zu der geplanten Kapitalerhöhung werden rechtzeitig veröffentlicht. Die Gesellschaft erwartet Mittelzuflüsse aus der Barkapitalerhöhung von rund 16 Mio. EUR.
Zur Verbesserung des operativen Geschäfts hat der Vorstand eine strategische Neuausrichtung eingeleitet. Die Gesellschaft strebt künftig ein ausgewogenes Verhältnis an Eigen- und Fremdproduktion an, um ein verbessertes Chancen-Risiko-Profil zu erlangen. Durch umfassende Investitionen in die Entwicklung von Eigen- und Co-Produktionen soll die Abhängigkeit von wettbewerbsintensiven Lizenzmärkten reduziert werden. Eine verstärkte Nachwuchsförderung soll u. a. mit der Gründung einer Nachwuchsakademie am Standort Berlin dieses Konzept stützen und die Senator Gruppe mit attraktiven Produktionen stärken. Darüber hinaus ist geplant, durch verbesserte Vertriebsaktivitäten zusätzliche Erlöse auf neuen, digitalen Vermarktungsplattformen zu erschließen und den Vertrieb zu internationalisieren. In diesem Zusammenhang befindet sich der Vorstand derzeit in Gesprächen für internationale Kooperationen und mögliche Akquisitionen, um mit Unterstützung der Ankeraktionäre eine strategisch notwendige, kritische Unternehmensgröße zu erreichen, Marktchancen auch auf europäischer Ebene wahrnehmen zu können und die Erlöse auf eine weniger schwankungsanfällige Basis zu stellen.
Der Vorstand ist insgesamt zuversichtlich, mit Hilfe der beschriebenen Kapitalmaßnahmen und der schrittweisen Umsetzung der veränderten Strategie im Geschäftsjahr 2014 Umsatzerlöse vor etwaigen Veränderungen im Konsolidierungskreis im Volumen von 25 bis 30 Mio. EUR zu erwirtschaften. Aufgrund der anfallenden Restrukturierungskosten wird ein noch negatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im niedrigen einstelligen Millionenbereich erwartet.
< Ende der Ad hoc-Mitteilung >
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