19.08.2015 17:30:40
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DGAP-News: WisdomTree Macro Alert: Währungskrieg in Asien?
WisdomTree Macro Alert: Währungskrieg in Asien?
DGAP-News: b-public AG / Schlagwort(e): Fonds
WisdomTree Macro Alert: Währungskrieg in Asien?
19.08.2015 / 17:30
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von Jesper Koll
Die Abwertung des chinesischen Yuan dürfte kein Startschuss für einen
bevorstehenden Wettlauf von Währungsabwertungen in Asien sein. Es trifft
zwar zu, dass der Schritt eindeutig aufgrund von Kräften der Realwirtschaft
notwendig wurde, aber ich gehe nicht davon aus, dass dies der Beginn
weiterer Abwertungen durch China ist. Warum? Ich bin davon überzeugt, dass
eines der übergeordneten Ziele der chinesischen Regierung die Etablierung
des Yuan als anerkannte bevorzugte Reservewährung für Asien wird. Um dieses
Ziel zu erreichen, muss sie glaubhaft belegen, dass sie die eigene Währung
gegen die Versuchung verteidigt, Abwertungen nach dem
"Beggar-my-Neighbour-Prinzip" vorzunehmen.
Werden die Märkte der Regierung glauben?
Auf mittlere bis lange Sicht scheint mir dies plausibel zu sein. Allerdings
werden die Kapitalmärkte kurzfristig testen wollen, ob die Regierung zu
ihren Aussagen steht. Seit mehr als einem Jahr erlebt China kontinuierliche
Kapitalabflüsse. Der stetige Schwund der Währungsreserven lässt auf
erhebliche US-Dollar-Verkäufe durch die chinesische Notenbank schließen, um
den Yuan gegenüber dem US-Dollar zu stabilisieren. Mit der Abwertung dürfte
sich der Abstand zwischen dem Markt und den täglichen Fixings durch die
Notenbank verengen. Sollte jedoch in den nächsten Wochen der Spotmarkt
weiterhin am schwächeren Ende der festgelegten Kursspanne handeln, wird
sich das Risiko einer weiteren Abwertung sicher deutlich erhöhen.
Die zentrale Frage ist, ob die Abwertung tatsächlich zu einem Rückgang der
Kapitalabflüsse führen wird. Sie könnte nämlich fatalerweise genau das
Gegenteil auslösen: die Kapitalflucht könnte sich beschleunigen, wenn die
chinesischen Privathaushalte und Institutionen den Schritt als einen
weiteren Beweis für eine steigende Unsicherheit in der Wirtschaftspolitik
deuteten. Das Gleiche gilt für den Fall, dass internationale Investoren
ihre Investitionen in China zurückschrauben (was sich indirekt gegen die
Regierung richten würde, weil dadurch die globale Nachfrage nach dem Yuan
geschwächt würde).
Zusätzlicher Druck kommt aus der steigenden Wahrscheinlichkeit eines
ausgewachsenen Abstimmungsmangels in der Währungspolitik zwischen den USA
und China. Der Schritt belegt, dass just zu dem Zeitpunkt, wenn die
US-Notenbank (Fed) ihre Geldpolitik zu straffen beginnt, die chinesischen
Währungsbehörden nach weiteren Instrumenten suchen, um die Geldpolitik zu
lockern.
Im Klartext: aus unserer Sicht ist es unvermeidbar, dass die Spannung
zwischen der chinesischen Regierung und den Akteuren am globalen
Kapitalmarkt auf hohem Niveau verharren wird. Deshalb dürften die
Risikoprämien in Asien, einschließlich Japan, weiter steigen, bis die
Währungsbehörden das Ruder übernehmen und das Vertrauen der Kapitalmärkte
wieder gewinnen. Interventionen am Währungsmarkt - durch den Kauf von Yuan
und dem Verkauf von US-Dollars - wäre eine Sofortmaßnahme, um den Prozess
erträglich zu gestalten. Um dieses Ziel zu erreichen, wäre es uns unter
fundamentalen Aspekten lieber, entweder ein überzeugendes Anspringen des
Wirtschaftswachstums in China oder einen neuen Schwung für eine deutliche
Ausweitung der öffentlichen Ausgaben zu sehen (wodurch Anreize geschaffen
würden, das inländische Sparvermögen im Lande selbst statt im Ausland zu
investieren).
China als Asiens Deutschland, nicht Frankreich
Aus meiner Sicht gibt es einen bedeutenden Faktor für die Überzeugung, dass
die chinesische Regierung keinen Währungskrieg in Asien anzetteln wird. Er
liegt auf der politischen und weniger auf der wirtschaftlichen Ebene. Es
handelt sich um das faktisch erklärte mittel- bis langfristige Ziel Chinas,
dass der Yuan in Zukunft die bevorzugte Reservewährung Asiens wird. Wenn
dies zutrifft, muss der Yuan als eine solide und stabile Währung verteidigt
werden, ähnlich wie es Deutschland in den 1970er und 1980er Jahren getan
hat. Aus unserer Sicht wäre der Beginn einer Reihe von Währungsabwertungen
extrem kontraproduktiv für Chinas Ansehen und Vertrauen in Asien und der
Welt.
Dieses politische Ziel wird selbstverständlich durch die Realität im Inland
auf die Probe gestellt. Sollte sich die Wirtschaft so stark abschwächen,
dass die Arbeitslosigkeit in China ansteigt, würde sich der Druck, schnell
wirkende stimulierende Maßnahmen umzusetzen, als unumgänglich erweisen.
Bislang hält sich die Arbeitslosenquote in China bemerkenswert stabil bei
rund 4 %. Soweit man den Daten trauen kann, lässt wenig darauf schließen,
dass die chinesische Job-Maschine nicht so läuft, dass die Kommunistische
Partei sich unwohl fühlte. Anzeichen dafür, dass sich dies ändert, würden
uns sehr alarmieren, denn ein Anstieg der Arbeitslosigkeit in China würde
die Wahrscheinlichkeit von bevorstehenden wettbewerbsbedingten Abwertungen
in Asien deutlich erhöhen.
Konjunkturelle Anpassungen gegen strukturelle Ziele
In diesem Sinne unterstreicht der in dieser Woche vollzogene Schritt den
Wunsch Chinas, seiner Währung mehr Flexibilität zu gestatten und sie an die
konjunkturelle Realität der chinesischen Wirtschaft anzupassen. Er markiert
jedoch nicht den Beginn einer grundlegenden Änderung bei den politischen
Prioritäten - das Ziel, eine stabile und solide asiatische Währung
aufzubauen, die in der Lage ist, eine Prämie als Reservewährung zu
beanspruchen, steht aus meiner Sicht überhaupt nicht in Frage.
Anleger, die derselben Meinung sind, könnten sich möglicherweise auch für
folgende ETFs interessieren:
o den WisdomTree Emerging Markets Equity Income UCITS ETF (DEM)
o den WisdomTree Emerging Markets SmallCap Dividend UCITS ETF (DGSE)
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388129 19.08.2015
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