01.11.2020 11:37:40

DIW: Zweiter Lockdown kostet rund 19 Milliarden Euro

BERLIN (Dow Jones)--Laut exklusiven Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) für die Zeitung Welt am Sonntag wird der zweite Lockdown die deutsche Wirtschaft rund 19,3 Milliarden Euro kosten. Mit Einbußen von 5,8 Milliarden Euro sind demnach Gastronomie und Hotels am härtesten betroffen. Das wäre ein Verlust von 55 Prozent der üblichen Wirtschaftsleistung in einem Vierteljahr.

Die Bereiche Sport, Kultur und Unterhaltung müssten demnach einen Rückgang von 2,1 Milliarden Euro verkraften, den Handel koste der zweite Lockdown 1,3 Milliarden Euro. Die deutsche Industrie müsse mit einem Minus von 5,2 Milliarden Euro rechnen. Ein Großteil der übrigen Summe entfalle auf Unternehmensdienstleister, Logistikunternehmen und auch Kinobetreiber

Auf dem Arbeitsmarkt dürfte der zweite Lockdown zunächst noch wenig spürbar sein. Die Zahl der Beschäftigten werde nach der Prognose des DIW im vierten Quartal um knapp 100.000 Menschen sinken. Im ersten Lockdown habe der Rückgang bei 630.000 gelegen. Die Zahl der Kurzarbeiter werde bis Ende des Jahres um 400.000 auf 3,2 Millionen steigen.

Im kommenden Jahr erwarte das DIW eine deutliche Erholung: "Wir gehen davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt 2021 wieder deutlich wird zulegen können - allerdings nur, wenn die zweite Infektionswelle bald gestoppt werden kann", sagte DIW-Präsident Marcel Fratzscher. Gleichzeitig dürfte sowohl die Zahl der Unternehmensinsolvenzen als auch die der Arbeitslosen steigen. Letztere werde aktuell noch durch die Kurzarbeit abgemildert.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/gos

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