05.03.2013 17:15:34
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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 05.03.2013 - 17.00 Uhr
WASHINGTON - Die Stimmung der Dienstleister in den USA hat sich überraschend aufgehellt. Der Einkaufsmanagerindex stieg von Januar auf Februar um 0,8 Punkte auf 56,0 Zähler, wie das Institute for Supply Management (ISM) am Dienstag in Washington mitteilte. Das ist der höchste Stand seit Februar 2012. Bankvolkswirte hatten indes mit einem leichten Rücksetzer auf 55,0 Punkte gerechnet.
Eurozone: Einkaufsmanagerindex sinkt weniger als zunächst ermitteltLONDON - Die Wirtschaftsstimmung im Euroraum hat sich im Februar weniger verschlechtert als zunächst berechnet. Der Einkaufsmanagerindex sei von 48,6 Punkten im Vormonat auf 47,9 Zähler gefallen, teilte das Forschungsunternehmen Markit am Dienstag in London mit. Die Erstschätzung der Daten hatte bei lediglich 47,3 Punkten gelegen.
China will mit 7,5 Prozent wachsen - Düstere Aussichten für HandelPEKING - Massive staatliche Investitionen sollen Chinas Wirtschaft in diesem Jahr ankurbeln. Wegen der Krise in anderen Erdteilen peilt die Regierung wie im Vorjahr nur ein Wachstum von 7,5 Prozent an. Zum Auftakt der Jahrestagung des Volkskongresses am Dienstag in Peking sprach Regierungschef Wen Jiabao von einem Ziel, für das "hart gearbeitet" werden müsse. Im vergangenen Jahr waren 7,8 Prozent erreicht worden. Wegen der schwachen Nachfrage im schuldengeplagten Europa und den USA dürfte sich der Außenhandel nur wenig erholen.
S&P-Chefanalyst Kraemer warnt vor Selbstgefälligkeit im Euroraum
LONDON - Die Ratingagentur Standard & Poor's sieht trotz erkennbarer Fortschritte im Euroraum große Gefahren. "Es besteht das Risiko, dass sich Selbstgefälligkeit einschleicht", sagte Moritz Kraemer, S&P-Chefanalyst für die Länderbewertung in Europa, am Dienstag auf einer Konferenz in London. Mit Blick auf jüngste Äußerungen aus der Politik, wonach die Krise ausgestanden sei, sagte Kraemer, das sei eine Falle. Ungeachtet dessen würdigte Kraemer Reformbemühungen europäischer Krisenländern, insbesondere die Fortschritte in deren Leistungsbilanzen.
DIW-Chef: Deckelung von Managergehältern setzt Anreize
BERLIN - Die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen würde durch eine Deckelung von Managergehältern nach Ansicht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) nicht negativ beeinflusst. Ein solcher Schritt würde vielmehr "Anreize setzen, dass Manager langfristige Ziele des Unternehmens verfolgen und Risiken internalisieren", sagte DIW-Chef Marcel Fratzscher der Tageszeitung "Die Welt" (Dienstag).
EU: Spanien braucht keine weiteren Hilfen für marode BankenMADRID/BRÜSSEL - Spanien benötigt vorerst von der Europäischen Union keine weiteren Hilfen zur Sanierung maroder Banken. Die EU-Kommission forderte die spanische Regierung aber zu weiteren Steueranhebungen und Reformen auf. In einem Bericht über die Fortschritte bei der Sanierung des spanischen Finanzsystems legte die Brüsseler EU-Behörde den Spaniern vor allem eine Anhebung der Umweltabgaben und der Mineralölsteuer nahe.
EU will Kredite für Irland und Portugal streckenBRÜSSEL - Die Euro-Krisenländer Irland und Portugal sollen verlängerte Laufzeiten für ihre Hilfskredite erhalten. Die EU-Finanzminister beauftragten am Dienstag in Brüssel die "Troika" der Geldgeber, Vorschläge dafür vorzulegen. Irland und Portugal wollen mehr Zeit für die Rückzahlung ihrer Kredite aus dem Euro-Rettungsschirm, weil sie Tilgungs- und Zinslasten auf einen längeren Zeitraum verteilen wollen. Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem hatte schon nach einem Treffen der Euro-Länder am Montag Entgegenkommen signalisiert. Irland will Laufzeiten von durchschnittlich 15 Jahren erreichen. Endgültige Beschlüsse soll es im April geben.
Schmidt übernimmt Vorsitz der Wirtschaftsweisen - Wieland rückt nachWIESBADEN - Wechsel bei den fünf Wirtschaftsweisen: Die Mitglieder des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung haben am Dienstag den Präsidenten des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI), den Bochumer Professor Christoph M. Schmidt, einstimmig zu ihrem neuen Vorsitzenden gewählt. Schmidt soll den Rat drei Jahre lang bis Ende Februar 2016 führen. Er übernimmt den Vorsitz von Wolfgang Franz, der nach Ablauf seiner Berufungszeit aus dem Gremium ausgeschieden ist.
Belgischer Finanzminister Vanackere tritt zurückBRÜSSEL - Der belgische Finanzminister Steven Vanackere (49) ist am Dienstag zurückgetreten. Der flämische Christdemokrat begründete den Schritt mit "ungerechten Beschuldigungen und Unterstellungen" politischer Gegner. Vanackere war seit November 2009 belgischer Außenminister, seit Dezember 2011 Finanzminister.
Schwierige Regierungsbildung in Rom: Suche nach rascher LösungROM - Trotz des Patts im italienischen Parlament wird in Rom verstärkt nach Wegen für eine rasche Regierungsbildung gesucht. Die Konstituierung des neuen Parlaments könnte nach Medienberichten vom 15. auf den 12. März vorgezogenen werden. Das solle vor allem auch den nervösen Finanzmärkten zeigen, dass das hoch verschuldete Land nach den Parlamentswahlen im Februar eine größere Krise vermeiden wolle.
EU-Finanzminister wollen sich auf Bonus-Grenzen einigenBRÜSSEL - Die EU-Finanzminister haben am Dienstag in Brüssel die umstrittene Bonus-Begrenzung für Banker debattiert. "Ich werde vorschlagen, dass der irische Kompromiss vom Ministerrat gebilligt wird", sagte der irische Ressortchef und amtierende Ratsvorsitzende Michael Noonan. Großbritannien mit Europas größtem Finanzplatz London hat starke Vorbehalte gegen die Boni-Regelung.
Eurozone: Einzelhandel mit starkem JahresstartLUXEMBURG - Die Einzelhändler des Euroraums sind stark in das neue Jahr gestartet. Die Umsätze stiegen im Januar um 1,2 Prozent zum Vormonat, wie das europäische Statistikamt Eurostat am Dienstag in Luxemburg mitteilte. Die Markterwartungen von plus 0,3 Prozent wurden deutlich übertroffen. Im Dezember hatte es noch ein Minus von 0,8 Prozent gegeben.
Spanien stoppt Versteigerung der verstaatlichten Catalunya BancMADRID - Spanien hat die Versteigerung des verstaatlichten Geldhauses Catalunya Banc vorerst gestoppt. Für das Institut, dessen Sanierung den Staat rund zwölf Milliarden Euro gekostet hatte, waren den Angaben zufolge keine attraktiven Angebote eingegangen. "Wir können Catalunya Banc nicht zu einem Schleuderpreis abgeben", sagte Wirtschaftsminister Luis de Guindos nach spanischen Medienberichten am Dienstag in Brüssel. Der staatliche Bankenrettungsfonds (Frob) kündigte an, für das Geldhaus nach einer Lösung zu suchen, die die Kosten für die Steuerzahler möglichst gering halten soll.
Schulz: Stabile Regierung Italiens bester Schutz vor ZinsspekulationBRÜSSEL - Eine stabile Regierung ist nach Ansicht von EU-Parlamentspräsident Martin Schulz der beste Schutz Italiens vor Turbulenzen auf den Finanzmärkten. "Eine Regierungsbildung ist möglich", betonte der SPD-Spitzenpolitiker im Interview mit dem Informationsdienst dpa Insight EU. "Ich bin ziemlich sicher, dass am Ende alle verantwortlichen Politiker, auch Beppe Grillo und Silvio Berlusconi, wissen: Eine stabile Regierung ist der beste Schutz gegen eine erneute Zinsspekulation."/rob/jsl
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