14.11.2012 17:15:32
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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 14.11.2012 - 17.00 Uhr
ATHEN - Griechenland hofft auf knapp 45 Milliarden Euro Finanzhilfe bis zum Jahresende. Es handelt sich um alle drei Teilzahlungen, die für dieses Jahr ausstehen. Eine Finanzspritze in Höhe von 700 Millionen Euro für die marode griechische Wirtschaft soll auch seitens der Europäischen Investitionsbank (EIB) bis zum Jahresende kommen. Das alles ist dringend notwendig. Die griechische Wirtschaft schrumpfte nämlich weiter: Um 7,2 Prozent im dritten Quartal 2012.
Industrieproduktion im Euroraum bricht ein
LUXEMBURG - Die Folgen der Schuldenkrise haben die Industrieunternehmen des Euroraums im September stark belastet. Im Monatsvergleich brach die Gesamtproduktion nach Angaben der Statistikbehörde Eurostat vom Mittwoch um 2,5 Prozent ein. Es war der stärkste Rückgang seit der tiefen Rezession Anfang 2009, als die Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers der Weltwirtschaft einen schweren Schock versetzte. Bankvolkswirte hatten für September zwar mit einer rückläufigen Produktion gerechnet, allerdings nicht in diesem Ausmaß. Im Jahresvergleich gab die Gesamtproduktion um 2,3 Prozent nach.
Asmussen räumt Gefahren durch EZB-Anleihekäufe ein
MAINZ - Das deutsche Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), Jörg Asmussen, hat Gefahren durch den in Aussicht gestellten Kauf von Staatsanleihen angeschlagener Euroländer eingeräumt. Es sei richtig, "dass solche Interventionen in der Tat Risiken für das Eurosystem aufwerfen", sagte Asmussen am Mittwoch in Mainz. Allerdings müssten die Gefahren durch Anleihekäufe auch mit den Risiken eines "Nicht-Handelns verglichen werden".
EU-Haushaltsstreit: Van Rompuy will 75 Milliarden Euro streichen
BRÜSSEL - EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy will bei der Finanzplanung der Europäischen Union bis 2020 rund 75 Milliarden Euro streichen. Zugleich empfiehlt er erste Schritte für eine Änderung des Systems der EU-Einnahmen. Seine Kürzungsvorschläge bleiben einerseits hinter den Wünschen der reichen "Nettozahler" wie Deutschland zurück, laufen aber auch den Wünschen der ärmeren Länder zuwider.
Mehrere Tausend demonstrieren in Paris gegen Einsparungen
PARIS - Im Rahmen europaweiter Aktionen gegen rigide Sparmaßnahmen der Regierungen haben am Mittwoch in Paris mehrere Tausend Menschen protestiert. Dazu hatten die Gewerkschaftsverbände CGT und CFDT unter dem Motto "Für Beschäftigung und Solidarität - gegen Sparmaßnahmen" aufgerufen. Die Protestaktion verlief weitgehend ruhig. Die rund 130 Kundgebungen in französischen Städten hatten nach Gewerkschaftsangaben keine größeren Auswirkungen auf das öffentliche Leben.
USA: Lagerbestände steigen etwas stärker als erwartet
WASHINGTON - In den USA sind die Lagerbestände der Unternehmen im September etwas stärker als erwartet gestiegen. Im Monatsvergleich seien die Bestände um 0,7 Prozent geklettert, teilte das US-Handelsministerium am Mittwoch in Washington mit. Volkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg um 0,6 Prozent gerechnet. Im August waren die Lagerbestände um 0,6 Prozent zum Vormonat gestiegen.
Bankenverbandschef Dallara gegen endlose Sparpolitik in Europa
ATHEN - Der Geschäftsführer des Internationalen Bankenverbands IIF, Charles Dallara, hat die strengen Sparmaßnahmen für Griechenland und Europa kritisiert. Es müsse ein besseres Gleichgewicht zwischen Wachstum und Sparpolitik zur Überwindung der Finanzkrise in Europa gefunden werden, sagte Dallara am Mittwoch bei einem Seminar des griechischen Bankenverbands. Endloses Sparen führe in Griechenland und Europa zu einer langen Zeit mit wenig oder keinem Wachstum.
Aktionstag: Griechen legen Arbeit für drei Stunden nieder
ATHEN - Mit einer dreistündigen Arbeitsniederlegung haben zehntausende Griechen am Mittwoch am europaweiten Aktionstag gegen die Sparpolitik der Regierungen teilgenommen. Es gab jedoch keinen Generalstreik wie in Spanien und Portugal. Am Ausstand beteiligten sich hauptsächlich Staatsbedienstete, die um 11.00 Uhr MEZ für drei Stunden die Arbeit niederlegten.
Finanzspritze für marode griechische Wirtschaft
ATHEN - Die Europäische Investitionsbank (EIB) will Griechenland bis Ende Dezember mit 700 Millionen Euro unter die Arme greifen. Dies vereinbarten am Mittwoch der Vizepräsident der EIB, Dario Scannapieco, und der griechische Finanzminister Ioannis Stournaras bei einem Treffen in Athen.
Schwere Ausschreitungen bei Protesten in Italien
ROM - In Italien ist es am europaweiten Demonstrationstag gegen die Sparpolitik zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Randalieren und der Polizei gekommen. In Rom setzte die Polizei Tränengas ein und rückte mit gepanzerten Fahrzeugen vor, um randalierende Schüler und Studenten vom Tiber-Ufer zu vertreiben. Diese hatten zuvor Steine, Flaschen und Sprengkörper auf die Sicherheitskräfte geworfen. Reporter sprachen von Guerilla-ähnlichen Szenen. In Turin wurden fünf Polizisten bei Krawallen verletzt, einer von ihnen schwer; Demonstranten hatten seinen Schutzhelm mit Stöcken und Baseballschlägern zertrümmert. Auch an anderen Orten wurden Beamte verletzt, es gab mehrere Festnahmen.
BoE senkt Konjunkturprognose - Ausweitung des Anleihekaufprogramms möglich
LONDON/FRANKFURT - Die Bank of England (BoE) hat ihre Konjunkturprognose gesenkt und die Tür für eine weitere Lockerung der Geldpolitik offen gehalten. Die Notenbank sehe sich mit einer Kombination aus einer schwachen Konjunkturerholung und einer Inflation oberhalb der Zielmarke konfrontiert, sagte BoE-Chef Mervyn King am Mittwoch anlässlich der Veröffentlichung des Inflationsberichts. Dennoch habe der geldpolitische Rat den Glauben an das Anleihekaufprogramm als ein Instrument der Geldpolitik nicht verloren.
USA: Einzelhandelsumsätze erstmals seit Juni rückläufig
WASHINGTON - Die US-Einzelhändler haben im Oktober erstmals seit vier Monaten einen Umsatzrückgang hinnehmen müssen. Im Monatsvergleich sanken die Umsätze um 0,3 Prozent, wie das amerikanische Handelsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Es war der erste Rückgang seit Juni. Bankvolkswirte hatten mit einem etwas etwas schwächeren Minus um 0,2 Prozent gerechnet. In den Vormonaten August und September hatten die Umsätze ungewöhnlich deutlich um jeweils mehr als ein Prozent zugelegt.
USA: Erzeugerpreise sinken überraschend
WASHINGTON - In den USA sind die Preise auf Produzentenebene im Oktober überraschend gesunken. Im Monatsvergleich gingen die Erzeugerpreise um 0,2 Prozent zurück, wie das US-Arbeitsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Bankvolkswirte hatten im Schnitt einen Zuwachs von 0,2 Prozent erwartet. Im Jahresvergleich stieg das Preisniveau um 2,3 Prozent.
Kreise: Van Rompuy schlägt Kürzungen vor - Kommission ist dagegen
BRÜSSEL - Eine Woche vor dem Sondergipfel über die Finanzplanung der EU von 2014 bis 2020 hat EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy laut Diplomaten massive Kürzungen des Kommissionsvorschlages empfohlen. Sein Kompromissvorschlag, über den die Staats- und Regierungschefs am 22.
Portugal: Wirtschaft schrumpft achtes Quartal in Folge
LISSABON/FRANKFURT - Die Konjunktur des Euro-Krisenlandes Portugal zeigt keine Anzeichen der Besserung. Im dritten Quartal ging die Wirtschaftsleistung des südeuropäischen Landes um 0,8 Prozent zurück, wie die nationale Statistikbehörde am Mittwoch in Lissabon mitteilte. Es war bereits das achte Quartal in Folge mit einem schrumpfenden Bruttoinlandsprodukt (BIP). Zudem fiel das Minus stärker als erwartet aus. Bankvolkswirte hatten im Schnitt mit einem Rückgang um 0,6 Prozent gerechnet. Im Jahresvergleich sank das BIP um 3,4 Prozent und damit so stark wie seit dem zweiten Quartal 2009 nicht mehr.
Chinas Parteichef Hu Jintao macht Platz für Nachfolger
PEKING - Die chinesischen Kommunisten haben einen Generationswechsel in der Parteiführung vollzogen. Zum Abschluss ihres einwöchigen Parteitages in Peking räumten der 69-jährige Staats- und Parteichef Hu Jintao und andere ältere Spitzenpolitiker am Mittwoch ihre Plätze im Zentralkomitee. An der Spitze eines jüngeren Führungskollektivs tritt an diesem Donnerstag der 59-jährige Vizepräsident Xi Jinping an. Er soll im März auch Präsident werden.
Berlin pocht auf klare Empfehlungen von Griechenland-Troika
BERLIN - Die Bundesregierung pocht vor einer Entscheidung über weitere Griechenland-Hilfen auf eine Einigung der Troika der internationalen Geldgeber. EU-Kommission, Europäische Zentralbank (EZB) und Internationaler Währungsfonds (IWF) müssten sich einstimmig zu klaren Empfehlungen durchringen, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch in Berlin. Entscheidende Passagen fehlten noch. Die Euro-Gruppe könne erst bei Vorlage eines vollständigen Troika-Berichts entscheiden. Zwischen IWF und Europäern gibt es Differenzen über die Frist für den Abbau der Staatsschulden.
Deutschland platziert Zweijahrespapiere zu Negativzins
FRANKFURT - Deutschland profitiert wieder zunehmend von seinem Status als sicherer Hafen für Investoren. Erstmals seit Juli 2012 ist es dem Bund am Mittwoch wieder gelungen, ein zweijähriges Staatspapier mit negativer Rendite zu versteigern. Das geht aus Angaben der mit dem Schuldenmanagement beauftragten Finanzagentur hervor.
Tusk: EU-Budget Hauptthema bei Berliner Regierungskonsultationen
WARSCHAU - Der künftige EU-Haushalt wird eines der Hauptthemen der deutsch-polnischen Regierungskonsultationen sein. Das sagte der polnische Ministerpräsident Donald Tusk am Mittwoch vor seinem Abflug nach Berlin.
Griechenlands Wirtschaft schrumpft weiter
ATHEN - Die Wirtschaft im pleitebedrohten Griechenland ist weiter auf rasanter Talfahrt. Im dritten Quartal lag die Wirtschaftsleistung um 7,2 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Das teilte die griechische Statistikbehörde (Elstat) am Mittwoch aufgrund vorläufiger Berechnungen mit. Volkswirte gehen davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt 2012 insgesamt um sieben Prozent schrumpfen wird. Für 2013 wird mit einem weiteren Rückgang zwischen 4,2 bis 4,5 Prozent gerechnet.
Italien bleibt am Anleihemarkt ohne Probleme
ROM/FRANKFURT - Italien hat einen weiteren überzeugenden Auftritt am Anleihemarkt absolviert. Wie das italienische Schatzamt mitteilte, spülte eine Auktion dreijähriger Staatspapiere am Mittwoch wie anvisiert 3,5 Milliarden Euro in die Kasse.
Großbritannien: Arbeitslosigkeit legt überraschend zu
LONDON - In Großbritannien ist die Zahl der Arbeitslosen im Oktober überraschend gestiegen. Auf Basis der nationalen Definition (Claimant Count) erhöhte sie sich zum Vormonat um 10.100, wie die britische Statistikbehörde am Mittwoch in London mitteilte. Das ist der stärkste Anstieg seit einem Jahr. Bankvolkswirte hatten mit einer Stagnation gerechnet.
Bundesbank sieht keine Immobilienblase - Warnung vor regionalen Übertreibungen
FRANKFURT - Trotz zuletzt deutlicher Preissteigerungen am deutschen Häusermarkt sieht die Bundesbank zurzeit nicht das Risiko einer Immobilienblase. "Aus heutiger Sicht bleibt die Gefahr von Preisübertreibungen für Deutschland insgesamt gering", schreibt die Bundesbank in ihrem am Mittwoch veröffentlichten Finanzstabilitätsbericht. Angesichts regional unterschiedlicher Preisentwicklung warnt sie aber vor Risiken in einzelnen Gebieten, insbesondere in den Ballungsräumen. Dort haben sich die Preise in den letzten Jahren deutlich stärker erhöht als in ländlichen Regionen.
Spaniens Banken leihen erneut weniger EZB-Geld
MADRID/FRANKFURT - Die spanischen Banken lösen sich ein kleines Stück weiter vom Tropf der Europäischen Zentralbank (EZB). Im Oktober sanken die Ausleihungen der Geldhäuser bei der EZB gegenüber dem Vormonat um 9,7 Prozent auf netto 341,6 Milliarden Euro. Das zeigen Zahlen, die am Mittwoch von der spanischen Zentralbank veröffentlicht wurden. Es handelt sich um den zweiten Rückgang in Folge.
Chinas Parteichef Hu Jintao macht Platz für Nachfolger
PEKING - Der Parteikongress der chinesischen Kommunisten hat einen Generationswechsel in der Parteiführung eingeleitet. Zum Abschluss der einwöchigen Tagung in Peking räumte der 69-jährige Staats- und Parteichef Hu Jintao am Mittwoch seinen Platz im Zentralkomitee. Sein Nachfolger soll der zehn Jahre jüngere heutige Vizepräsident Xi Jinping werden, der sich am Donnerstag als neuer Parteivorsitzender mit seiner Führungsmannschaft vorstellen wird. Im März soll Xi Jinping auch neuer Präsident werden.
Frankreich: Inflationsrate sinkt auf tiefsten Stand seit über einem Jahr
PARIS - Die schwache Wirtschaftsentwicklung in Frankreich macht sich zusehends in einem geringeren Preisauftrieb bemerkbar. Im Oktober sank die Inflationsrate, berechnet nach dem Harmonisierten Verbraucherpreisindex HVPI, von 2,2 Prozent im Vormonat auf 2,1 Prozent. Dies teilte das nationale Statistikamt Insee am Mittwoch in Paris mit. Die Rate liegt damit so tief wie seit Juli 2011 nicht mehr. Der jüngste Rückgang war von Bankvolkswirten erwartet worden.
DGB-Chef Sommer warnt: Krisenländer nicht 'kaputtsparen'
KÖLN - DGB-Chef Michael Sommer hat anlässlich der Generalstreiks in Spanien und Portugal die Sparpolitik erneut als falsches Mittel gegen die Krise angeprangert. Die Euro-Krisenländer würden "kaputtgespart", sagte der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes am Mittwoch im Deutschlandradio Kultur. "Wir wollen die richtigen Maßnahmen gegen die Krise", sagte Sommer weiter. "Das heißt, dass man gegen die Krise investiert und nicht in die Krise weiter hineinspart."
Obama hält erste Pressekonferenz nach der Wahl - Haushalts-Klippe ein Thema
WASHINGTON - US-Präsident Barack Obama hält an diesem Mittwoch (1930 MEZ) seine erste Pressekonferenz nach seiner Wiederwahl vor einer Woche. Die Pressekonferenz finde im Weißen Haus statt, teilte das Präsidentenamt mit. Obama dürfte sich dabei auch zum Fall des zurückgetretenen CIA-Chefs David Petraeus äußern.
/rob/hbr
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