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17.04.2013 17:08:35

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 17.04.2013 - 17.00 Uhr

    Kreise/Frühjahrsgutachten: Institute erwarten Aufschwung 2014

    BERLIN  - Die führenden Forschungsinstitute erwarten im kommenden Jahr einen kräftigen Wirtschaftsaufschwung in Deutschland. Nach 0,8 Prozent im laufenden Jahr gehen die Ökonomen in ihrem Frühjahrsgutachten für 2014 von einem Zuwachs beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 1,9 Prozent aus. Voraussetzung für die Erholung ist aber eine weitere Eindämmung der Euro-Staatsschuldenkrise.

Slowenien: Auktion spielt doppelt so viel Geld ein wie geplant

    LJUBLJANA  - Das als nächster Anwärter für den Euro-Rettungsschirm gehandelte Krisenland Slowenien hat mit einer Versteigerung von Geldmarktpapieren mehr als doppelt so viel Geld aufgenommen wie geplant. Bei einer Auktion von Papieren mit Laufzeit von 18 Monaten konnte das Land 1,1 Milliarden Euro einsammeln, teilte das Finanzministerium am Mittwoch mit. Anvisiert war lediglich ein Volumen von 500 Millionen Euro.

Merkel setzt auf Defizitabbau in Frankreich

    BERLIN  - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hofft auf einen erfolgreichen Defizitabbau in Frankreich. Pläne der französischen Regierung, die Defizitziele um ein Jahr zu verschieben, nannte Merkel am Mittwoch in Berlin keine besonders neue Nachricht. Die französische Regierung werde der EU-Kommission vorschlagen, wie sie vorgehen werde bei der Defizitreduzierung. "Wir wünschen Frankreich natürlich Erfolg", sagte Merkel nach einem Gespräch mit Estlands Ministerpräsident Andrus Ansip. Frankreich sei einfach wichtig für die Stabilität der Euro-Zone als Ganzes. Deutschland werde deshalb die Reformanstrengungen "sehr freundschaftlich begleiten".

Nikosia: Billigung des Sparprogramms oder ungeordneter Bankrott

    NIKOSIA/STRASSBURG  - Die Regierung in Nikosia hat die zyprischen Parteien aufgefordert, das milliardenschwere Sparprogramm für den Inselstaat zu billigen. Eine Ablehnung werde zum "ungeordneten Bankrott" des Landes führen, sagte Regierungssprecher Christos Stylianides am Mittwoch im staatlichen Rundfunk RIK.

IWF: Eurozone muss 'chronische' Finanzkrise vermeiden

    WASHINGTON  - Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat die Eurozone vor einer "chronischen" Finanzkrise gewarnt. Die Gesetzgeber der Währungsunion dürften nicht nachlassen, Reformen im Bankensektor voranzutreiben und die wirtschaftliche Erholung zu stützen, fordert die Institution in ihrem neuen Bericht zur globalen Finanzstabilität.

IWF warnt vor langfristigen Folgen einer lockeren Geldpolitik

    WASHINGTON/FRANKFURT  - Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat die lockere Geldpolitik nahezu aller großer Notenbanken abermals als hilfreich begrüßt. Zugleich warnte der IWF am Mittwoch in Washington vor Risiken in der längeren Frist. Im gegenwärtigen Umfeld stütze der Einsatz unkonventioneller geldpolitischer Instrumente die Nachfrage und führe dazu, dass vermehrt in riskanteren Anlageklassen investiert werde. Dem könnten jedoch erhebliche Nebenwirkungen gegenüberstehen, warnt der IWF.

Gewerkschaften fordern flexiblere Übergänge in die Rente

    BERLIN  - Wirtschaft und Politik müssen aus Sicht der Gewerkschaften mehr tun, damit ältere Beschäftigte bis zur Rente fit bleiben. Kürzere Arbeitszeiten, weniger Schichtdienste und altersgerechte Arbeitsplätze sind nur einige der Forderungen, mit denen die Arbeitnehmervertreter im Bundestagswahlkampf für flexiblere Übergänge in die Rente kämpfen wollen.

Deutschland kann sich günstig wie nie Geld für 10 Jahre leihen

    FRANKFURT  - Deutschland kann sich günstiger denn je frisches Geld leihen: Am Mittwoch gelang es dem Bund, eine Staatsanleihe mit richtungsweisender Laufzeit von zehn Jahren zu einem rekordniedrigen Zins von lediglich 1,28 Prozent bei Investoren zu platzieren. Das geht aus Angaben der mit dem Schuldenmanagement beauftragten Finanzagentur in Frankfurt hervor. Insgesamt spülte die Auktion knapp 3,35 Milliarden Euro in die Staatskasse.

Weitere Razzien gegen mutmaßliche Steuerbetrüger - Streit um Kosten

    MAINZ/BERLIN  - Nach den bundesweit rund 200 Hausdurchsuchungen gegen mutmaßliche Steuersünder am Dienstag hat es am Mittwoch weitere Razzien gegeben. "Heute werden noch vereinzelt Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt, soweit dies gestern nicht möglich war", teilte die federführende Staatsanwaltschaft Koblenz der Nachrichtenagentur dpa mit. Offen ließ sie, in welchen Bundesländern die Steuerfahnder erneut ausrückten. "Die Ermittlungen werden sicherlich über mehrere Monate andauern", ergänzte Oberstaatsanwalt Hans Peter Gandner.

Wahl von Napolitano-Nachfolger mitten in Regierungskrise Italiens

    ROM  - In Italien wird mitten in der Regierungskrise ein neuer Staatspräsident gewählt. Die Versammlung der Parlamentarier kommt an diesem Donnerstag in Rom zusammen, um einen Nachfolger für den ausscheidenden Giorgio Napolitano (87) zu bestimmen. Zahlreiche Kandidaten für das Amt werden genannt, ein breiter Konsens hat sich in den Tagen vor der Präsidentenwahl zunächst nicht abgezeichnet.

EU-Rettungspaket für Zypern läuft im Mai an

    STRASSBURG  - Das milliardenschwere Rettungspaket für Zypern läuft nach Angaben der irischen EU-Ratspräsidentschaft in den nächsten Wochen an. Ab Mitte Mai würden die ersten Gelder ausgezahlt, sagte am Mittwoch in Straßburg die irische Europa-Ministerin Lucinda Creighton vor dem Europaparlament.

Straubhaar warnt vor Abschaffung des Euro

    HAMBURG  - Der Direktor des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI), Thomas Straubhaar, hat vor einer Abschaffung des Euro gewarnt. Wenn die Euro-Zone zerbreche, dann würden die Zentrifugalkräfte in Europa größer. "Eine Renationalisierung würde Europa um Jahre zurückwerfen", sagte Straubhaar am Mittwoch in Hamburg. Er stellte eine Studie zur Zukunft des Euro im globalen Währungssystem vor, die die Hamburger Sparkasse beim HWWI in Auftrag gegeben hatte. Der Euro sei besonders für einen Außenhandelsstandort wie Hamburg von immenser Bedeutung, sagte der Wissenschaftler. Durch den Euro könnten deutsche Unternehmen Milliarden im täglichen internationalen Zahlungsverkehr sparen.

Portugal muss höhere Zinsen für zwölfmonatige Schulden zahlen

    LISSABONN/FRANKFURT  - Das Euro-Krisenland Portugal hat am Mittwoch höhere Zinsen zahlen müssen, um sich für ein Jahr verschulden zu können. Bei einer Auktion zwölfmonatiger Schuldtitel stieg die zu zahlende Rendite von 1,28 Prozent, erzielt bei einer Versteigerung im Februar, auf 1,39 Prozent. Dies geht aus Zahlen der nationalen Schuldenagentur IGCP in Lissabon hervor. Demgegenüber war die Rendite eines dreimonatigen Papiers leicht rückläufig. Sie sank von 0,76 Prozent bei einer Auktion im März auf 0,74 Prozent. Insgesamt nahm das Land 1,75 Milliarden Euro auf.

Spaniens Außenminister ruft Deutschland zu Kurswechsel auf

    MADRID  - Der spanische Außenminister José Manuel García-Margallo hat Deutschland zu einem "Kurswechsel" in der europäischen Wirtschaftspolitik aufgerufen, um mehr Wachstum zu ermöglichen. "Alle Regionen der Welt wachsen zur Zeit, nur die Eurozone nicht, da müssen wir uns Gedanken machen", sagte der Vertreter der konservativen Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy am Dienstagabend beim 7. Deutsch-Spanischen Forum in Madrid.

Bank of England weiter uneins über Anleihekäufe

    Es war bereits das dritte Mal, dass sich Notenbankchef King im geldpolitischen Ausschuss nicht durchsetzen konnte. Die Entscheidung, den Leitzins auf 0,5 Prozent zu belassen, fiel indes einstimmig. Der Zins, zu dem sich die Geschäftsbanken bei der Bank of England refinanzieren können, liegt mittlerweile seit mehr als vier Jahren auf diesem Rekordtief. Das Volumen des Anleihekaufprogramms, das bereits seit Ende 2012 ausgeschöpft ist, beläuft sich auf 375 Milliarden Pfund.

Großbritannien: Arbeitslosigkeit sinkt im März überraschend weiter

    LONDON  - In Großbritannien ist die Zahl der Arbeitslosen im März überraschend weiter gesunken. Auf Basis der nationalen Definition (Claimant Count) sank sie zum Vormonat um 7.000 auf 1,53 Millionen, wie die britische Statistikbehörde am Mittwoch in London mitteilte. Bankvolkswirte hatten mit einem unveränderten Wert gerechnet. Zudem wurde der Rückgang im Vormonat von 1.500 auf 5.300 revidiert.

DIHK erwartet 2013 Exportwachstum von sechs Prozent

    BERLIN  - Die deutsche Exportwirtschaft wird nach Einschätzung des Deutschen Industrie und Handelskammertags (DIHK) im laufenden Jahr trotz der zuletzt eingetrübten Konjunkturaussichten kräftig wachsen. Die Ausfuhren dürften um rund sechs Prozent zulegen, sagte eine DIHK-Sprecherin am Mittwoch und bestätigte damit einen Bericht der "Bild-Zeitung". Nach Einschätzung des Verbands dürfte die deutsche Wirtschaft erstmals seit zwei Jahren wieder vor den USA und hinter China auf dem zweiten Platz der weltgrößten Exportnationen vorrücken.

Japan: Verbrauchervertrauen steigt auf den höchsten Wert seit Mai 2007

    TOKIO  - Das japanische Verbrauchervertrauen hat sich weiter aufgehellt. Dies deutet auf eine stärkere konjunkturelle Erholung der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt hin. Im März erreichte das Verbrauchervertrauen nach offiziellen Regierungsangaben vom Mittwoch den höchsten Wert seit Mai 2007. Der entsprechende Indikator sei von revidiert 44,2 Punkten (zuvor 44,3) im Vormonat auf 44,8 Zähler geklettert. Er knüpfte damit an den kräftigen Anstieg der beiden Vormonate an. Volkswirte hatten aber einen noch stärkeren Anstieg auf 46,0 Punkte erwartet.

/rob/hbr

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