17.06.2013 17:11:32
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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 17.06.2013 - 17.00 Uhr
BRÜSSEL - Unter akutem Zeitdruck versuchen die Regierungen, das Parlament und die Kommission der Europäischen Union erneut, sich auf die Finanzplanung der EU bis zum Jahr 2020 zu einigen. Diplomaten erwarteten, dass die am Dienstagabend beginnenden Beratungen bis zum frühen Morgen dauern könnten. Ob es zu einer Einigung über Ausgaben in Höhe von knapp einer Billion Euro kommen wird, war völlig unklar.
USA: NAHB-Index steigt auf höchsten Stand seit sieben JahrenWASHINGTON - Die Lage am US-Häusermarkt hat sich überraschend deutlich aufgehellt. Der NAHB-Hausmarktindex stieg im Juni zum Vormonat um acht Punkte auf 52 Punkte, wie die National Association of Home Builders am Montag mitteilte. Dies ist der höchste Stand seit März 2007. Analysten hatten lediglich einen Anstieg auf 45 Punkte erwartet. Im Mai hatte der Indikator noch bei 44 Punkten gelegen. Der Anstieg zum Vormonat war zudem der stärkste Anstieg seit September 2002.
Behinderte Arbeitslose haben kaum vom Aufschwung profitiertNÜRNBERG/KÖLN - Behinderte Männer und Frauen haben nach Erkenntnissen der Bundesagentur für Arbeit (BA) deutlich schwächer vom Jobaufschwung der vergangenen Jahre profitiert als Menschen ohne Handicap. So sei die Zahl der Arbeitslosen mit einer Schwerbehinderung zwischen dem Jahren 2009 und 2012 lediglich um ein Prozent gesunken; bezogen auf alle Arbeitslosen habe der Rückgang dagegen bei 23 Prozent gelegen, geht aus Daten der Bundesagentur für Arbeit hervor, die der Nachrichtenagentur dpa vorliegen. Über die Entwicklung hatte auch der "Kölner Stadtanzeiger" (Montag) berichtet.
Merkel beim G8-Gipfel in Nordirland eingetroffenENNISKILLEN - Bundeskanzlerin Angela Merkel ist am Montagnachmittag beim G8-Gipfel in Nordirland eingetroffen. Die Kanzlerin setzt bei der bis Dienstag andauernden Konferenz der sieben führenden westlichen Industrienationen und Russland auf Fortschritte im Kampf gegen Steuersünder.
Portugals Lehrer streiken gegen Sparpolitik und Gehaltskürzungen
LISSABON - Aus Protest gegen die Sparpolitik der Regierung sind Portugals Lehrer in den Streik getreten. Die eintägige Arbeitsniederlegung am Montag richtete sich gegen die Kürzung von Lehrergehältern, die Verlängerung der Dienstzeiten und den Abbau von Stellen an den staatlichen Schulen des Landes.
USA: Empire-State-Index zieht überraschend kräftig anNEW YORK - Der Frühindikator für das Verarbeitende Gewerbe im US-Bundesstaat New York hat im Juni überraschend kräftig zugelegt. Der Empire-State-Index sei von minus 1,43 Punkten im Vormonat auf plus 7,84 Punkte angezogen, teilte die regionale Vertretung der US-Notenbank am Montag in New York mit. Volkswirte hatten lediglich einen Anstieg auf 0,00 Punkte erwartet. Der Indikator liegt wieder im positiven Bereich und signalisiert damit einen Anstieg der wirtschaftlichen Aktivität.
Barroso: EU und USA beginnen FreihandelsverhandlungenENNISKILLEN - Die Europäische Union und die USA beginnen Verhandlungen über die größte Freihandelszone der Welt. Es werde noch heute gemeinsam mit US-Präsident Barack Obama grünes Licht gegeben, sagte EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso am Montag vor Beginn des G8-Gipfels am nordirischen Lough Erne.
Attac: Griechenland-Hilfe ging vor allem an BankenBERLIN - Die Hilfsmilliarden für Griechenland flossen nach Darstellung des globalisierungskritischen Netzwerks Attac zu mehr als drei Viertel an Banken und reiche Kapitalanleger. Von den seit Mai 2010 an Athen überwiesenen 207 Milliarden Euro seien mindestens 160 Milliarden direkt oder indirekt beim Finanzsektor gelandet, wie Attac in einer am Montag bekanntgewordenen Übersicht kritisiert. Die EU-Krisenpolitik rette Banken und nicht die Bevölkerung. Der Sprecher des Bundesfinanzministeriums, Martin Kotthaus, wollte die Zahlen nicht bestätigen. Er betonte, Hauptziel der Hilfen sei es, Griechenland Zeit für Reformen zu geben und zu stabilisieren.
Arbeitsämter sollen sich in EU-Expertengruppe austauschenBRÜSSEL - Bei der Bekämpfung der hohen Arbeitslosigkeit sollen die Arbeitsämter in Europa stärker zusammenarbeiten. Dazu hat EU-Arbeitskommissar Laszlo Andor am Montag in Brüssel Vorschläge gemacht. "Trotz Rekord-Arbeitslosenquoten gibt es heute immer noch 1,7 Millionen unbesetzte Stellen in der Europäischen Union", sagte Andor. "Dies ist sicherlich ein Gebiet, wo eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den öffentlichen Arbeitsvermittlungen bessere Ergebnisse sowohl für Jobsuchende als auch für Arbeitgeber liefern dürfte." Nach jüngsten Zahlen der EU-Statistikbehörde Eurostat waren im April in Europa 26,6 Millionen Menschen ohne Arbeit.
Merkel lehnt Steuererhöhungen für Fluthilfe abBERLIN - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) schließt neue Steuererhöhungen zur Bewältigung der Milliardenkosten aus der Hochwasserkatastrophe strikt aus. "Es wäre ganz falsch, die Steuern zu erhöhen", sagte Merkel am Montag in einem vorab aufgezeichneten Interview für die Sendung "RTL aktuell". Klar sei, dass die Neuverschuldung wachsen werde. Die Finanzminister von Bund und Ländern wollen am Dienstag in Berlin erstmals über die Details der Finanzierung beraten.
Bundesbank: Vermögen der privaten Haushalte vergleichsweise geringFRANKFURT - Das Vermögen eines mittleren Haushalts ist laut einer Studie der Deutschen Bundesbank vergleichsweise gering. Zudem sei die Vermögensverteilung im Vergleich zu anderen Ländern der Europäischen Währungsunion eher ungleichmäßig, schreibt die Bundesbank in ihrem am Montag veröffentlichten Monatsbericht. Ein Grund dafür sei das seltene Wohneigentum in Deutschland. Eigentümer von Immobilien seien jedoch deutlich reicher als Mieter-Haushalte. Die Bundesbank verweist hier auf den breiten und leistungsfähigen Markt für Mietwohnungen, der den Erwerb von Wohneigentum weniger dringlich mache. Im Frühjahr hatten entsprechende Daten der Europäischen Zentralbank, wonach das Vermögen der Deutschen im europäischen Vergleich relativ gering ist, für Diskussionen gesorgt.
Bundesbank erwartet im zweiten Quartal 'kräftigen Zuwachs' beim BIP
FRANKFURT - Die Deutsche Bundesbank erwartet nach dem schwachen Jahresauftakt im zweiten Quartal einen "kräftigen Zuwachs" beim Bruttoinlandsprodukt (BIP). Darauf deuteten die Konjunkturindikatoren für April hin, heißt es in dem am Montag veröffentlichten Monatsbericht. Die seit Herbst vergangenen Jahres verhaltene Aufwärtstendenz bei den Aufträgen mache sich verstärkt in der Industrieproduktion und bei den Ausfuhren bemerkbar. Im ersten Quartal war die deutsche Wirtschaft lediglich um 0,1 Prozent zum Vorquartal gewachsen.
Eurozone: Anstieg der Arbeitskosten beschleunigt sich zu Jahresbeginn
LUXEMBURG - Im Euroraum hat sich der Anstieg der Arbeitskosten je Stunde im ersten Quartal beschleunigt. Nach einem Plus von 1,3 Prozent im vierten Quartal des Vorjahres lag der Zuwachs in den ersten drei Monaten 2013 bei 1,6 Prozent. Das teilte die europäische Statistikbehörde Eurostat am Montag in Luxemburg mit. Die Stundenlöhne stiegen um 1,7 Prozent (Q4: 1,4%) und die Lohnnebenkosten um 1,4 Prozent (Q4: +0,9%).
Eurozone: Überschuss in der Handelsbilanz gesunkenLUXEMBURG - Der Handelsüberschuss des Euroraums ist im April gesunken. Das Plus in der Handelsbilanz lag bei 14,9 Milliarden Euro nach revidierten 22,5 (zunächst 22,9) Milliarden Euro im März, wie das europäische Statistikamt Eurostat am Montag in Luxemburg mitteilte. Die Exporte gingen im April um 0,8 Prozent zurück, während die Importe um 0,5 Prozent stiegen.
Koalitionsstreit in Athen steuert auf Entscheidung zu
ATHEN - Die Koalitionsregierung im EU-Krisenland Griechenland steht vor einer Zerreißprobe. Nach der Entscheidung von Ministerpräsident Antonis Samaras, den staatlichen Rundfunk ERT ohne Rücksprache mit seinen beiden Koalitionspartnern zu schließen, verhärten sich die Fronten. Ein Dringlichkeitsgipfel der Regierungsparteien soll heute (Montag) Abend einen Ausweg aus der verfahrenen Lage suchen./rob/jsl

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