18.02.2015 17:08:48

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 18.02.2015 - 17.00 Uhr

Bundesregierung rätselt weiter über Athener Pläne für längere Hilfen

BERLIN - Der Bundesregierung liegen weiter keinen genauen Pläne Griechenlands für eine mögliche Verlängerung der Kredithilfen vor. Die Ankündigung Athens für eine entsprechenden Antrag auf Verlängerung sei zur Kenntnis genommen worden, sagte der Sprecher des Finanzministeriums, Martin Jäger, am Mittwoch in Berlin. "Wir wissen nicht, wie der Antrag auf Verlängerung seitens der griechischen Regierung aussieht, wenn er denn gestellt wird."

EU-Kommission: Besorgniserregende Tendenzen in Griechenland

BRÜSSEL - Die EU-Kommission hat sich beunruhigt über die Lage Griechenlands geäußert. "Wir sehen, dass die finanzielle und wirtschaftliche Situation nicht besser wird, im Gegenteil, wir sehen besorgniserregende Tendenzen", sagte der für den Euro zuständige EU-Kommissionsvize Valdis Dombrovskis am Mittwoch in Brüssel. Die Richtung sei "nicht positiv". Dombrovskis machte zudem deutlich, dass bis Mittwochmittag kein Schreiben der griechischen Regierung mit der Bitte um Ausweitung der Finanzhilfen eingangen sei. Inzwischen ist in Athen durchgesickert, dass dieser Antrag erst am Donnerstag gestellt werden soll.

Medien: In Athen leeren sich die Staatskassen

ATHEN - Säumige Steuerzahler lassen Griechenlands Staatskassen ausbluten. Wie die konservative Zeitung "Kathimerini" am Mittwoch berichtet, soll Athen nur noch Geld bis spätestens Anfang März haben, um seinen Verpflichtungen nachzukommen. Die Steuereinnahmen blieben hinter den Erwartungen. Allein im Januar erreiche das sogenannte "Schwarze Loch" eine Milliarde Euro, hieß es.

USA: Industrieproduktion wächst schwächer als erwartet

WASHINGTON - Die US-Industrie hat im Januar ihre Produktion weniger gesteigert als erwartet. Insgesamt sei die Produktion um 0,2 Prozent zum Vormonat geklettert, teilte die US-Notenbank Fed am Mittwoch mit. Am Markt wurde hingegen ein Anstieg von 0,3 Prozent erwartet.

USA: Erzeugerpreise fallen deutlich stärker als erwartet

WASHINGTON - In den USA sind die Preise auf Produzentenebene im Januar deutlich stärker als erwartet gefallen. Zum Vormonat sanken sie um 0,8 Prozent, wie das US-Arbeitsministerium am Mittwoch mitteilte. Erwartet wurde lediglich ein Rückgang um 0,4 Prozent. Erneut waren die deutlich gesunkenen Energiepreise für den Rückgang verantwortlich. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stagnierten die Preise im Januar, nachdem sie im Vormonat noch um 1,1 Prozent gestiegen waren.

USA: Baubeginne gehen überraschend stark zurück

WASHINGTON - In den USA ist die Zahl der Wohnungsbaubeginne zum Jahresauftakt überraschend stark gesunken. Im Januar habe es zum Vormonat einen Rückgang um 2,0 Prozent auf annualisiert 1,065 Millionen gegeben, teilte das US-Handelsministerium am Mittwoch in Washington mit. Volkswirte hatten zwar mit einem Rückgang gerechnet, aber nur um 1,7 Prozent.

Fallende Kosten für Eisen und Stahl entlasten Industrie weiterhin

HANNOVER - Deutschlands Industrie hat laut Rohstoffexperten im vergangenen Jahr von einem anhaltenden Preisverfall bei Eisen und Stahl profitiert. Die Kosten für die wichtigen Metalle Stahl- und Eisenerz seien weiter im Sinkflug, teilte die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) am Mittwoch in Hannover mit. So habe sich der Preis für den Stahlgrundstoff Eisenerz 2014 halbiert. Im Januar sei das Niveau so niedrig gewesen wie zuletzt 2008/2009.

PwC-Prognose: Deutsche Volkswirtschaft verliert an Gewicht

FRANKFURT - Deutschland und Europa werden in den kommenden Jahrzehnten nach einer Studie im weltweiten Vergleich erheblich an wirtschaftlichem Gewicht verlieren. Während Europa aktuell mit Deutschland (Rang fünf), Frankreich (Rang acht) und dem Vereinigten Königreich (Rang zehn) noch hinter Asien die stärkste Region im Ranking der Top-Volkswirtschaften ist, werde 2050 nur noch Europas größte Volkswirtschaft unter den Top-Ten bleiben, wie die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) in ihrer am Mittwoch in Frankfurt veröffentlichten Studie "The World in 2050" voraussagt.

WSI: Reallöhne erstmals wieder höher als im Jahr 2000

DÜSSELDORF - Die Reallöhne der Beschäftigten in Deutschland haben Ende 2014 zufolge erstmals wieder das Niveau der Jahrtausendwende erreicht. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung hervor. Demnach lagen die durchschnittlichen Bruttolöhne je Beschäftigtem preisbereinigt um 1,4 Prozent höher als im Jahr 2000. Ein Jahr zuvor hatten sie noch unter dem Niveau der Jahrtausendwende gelegen.

Brüssel will Unternehmen an den Kapitalmarkt locken

BRÜSSEL - Mittelständische Unternehmen sollen nach dem Willen der EU-Kommission leichter Zugang zu Krediten bekommen. Derzeit leihe sich die Wirtschaft in Europa ihr Geld vor allem bei Banken, erläuterte die Brüsseler Behörde am Mittwoch. Sie will die Firmen ermutigen, mehr Kredite direkt am Kapitalmarkt aufzunehmen. Angedacht ist, weniger Vorgaben für Börsenprospekte zu machen - das sind Informationen, die Unternehmen potenziellen Investoren zur Verfügung stellen müssen. Bei Paketkrediten, so genanten Verbriefungen, erwägt die Behörde standardisierte Produkte. Dies soll Investoren mehr Durchblick verschaffen. Interessierte Parteien können sich dazu bis zum 13. Mai im Rahmen einer öffentlichen Befragung äußern. Einen Zeitplan für mögliche Gesetzesvorhaben gibt es noch nicht.

Bank of England hat offenbar keine Eile mit Zinswende - Minutes

LONDON - Die britische Notenbank zeigt nach wie vor keine Neigung, ihre Leitzinsen rasch anzuheben. Dies geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll (Minutes) zur jüngsten Zinssitzung Anfang Februar hervor. Demnach spricht sich eine Mehrheit des geldpolitischen Ausschusses MPC dafür aus, zunächst den vorhandenen konjunkturellen Leerlauf zu beseitigen. Dies helfe auch, die Inflationsrate wieder an das Ziel der Zentralbank von zwei Prozent heranzuführen, wird argumentiert.

Japanische Post vor Milliarden-Übernahme

TOKIO/SYDNEY - Japans Post will mit einer milliardenschweren Übernahme in Australien zu einem der größten Logistikkonzerne der Welt aufsteigen. Für rund fünf Milliarden Dollar will die Japan Post Holdings den größten australischen Logistikanbieter Toll Holdings kaufen, wie die beiden Unternehmen am Mittwoch bekanntgaben. Toll rief die Aktionäre auf, das Angebot der Japaner anzunehmen. Mit der Übernahme weitet Japans Post Holding, eine der größten Finanzgesellschaften des Landes, ihre Auslandsexpansion vor allem in der asiatisch-pazifischen Region kräftig aus, bevor das staatliche Unternehmen im Herbst diesen Jahres an die Aktienbörse gehen will.

Arbeitslosigkeit in Großbritannien geht überraschend weiter zurück

LONDON - Die Arbeitslosigkeit in Großbritannien ist am Ende des vergangenen Jahres überraschend weiter gesunken. Die nach internationalen Standards erhobene Arbeitslosenquote fiel in den drei Monaten bis Dezember um 0,1 Punkte auf 5,7 Prozent. Dies zeigen neue Zahlen des Statistikamts ONS vom Mittwoch. Die Quote liegt damit so niedrig wie seit August 2008 nicht mehr. Volkswirte hatten eine unveränderte Quote von 5,8 Prozent erwartet. Das britische Pfund reagierte nach Bekanntgabe der Daten mit starken Gewinnen gegenüber dem Euro.

Athen veröffentlicht Eurogruppen-Diskussion

ATHEN - Das griechische Finanzministerium hat am Mittwoch den Wortlaut der Rede des griechischen Finanzministers an seine Kollegen der Eurogruppe vergangenen Montag veröffentlicht. Zudem wurden die Vorschläge des Währungskommissars Pierre Moscovici und des Eurogruppenchefs Jeroen Dijsselbloem veröffentlicht. Die Dokumente veröffentliche die Wochenzeitung "To Vima" auf ihrer Internetseite.

Griechisches Parlament wählt neuen Präsidenten

ATHEN - Das griechische Parlament tritt am Mittwochabend (18.30 MEZ) zur Wahl eines neuen Staatspräsidenten zusammen. Die Wahl des 64 Jahre alten konservativen Politikers Prokopis Pavlopoulos gilt dabei als sicher. Er wird von der regierenden Linkspartei Syriza sowie ihrem Koalitionspartner, den Unabhängigen Griechen, unterstützt. Zusammen verfügen sie über 162 der 300 Sitze im Parlament.

Thierse zieht zwiespältige Bilanz der Treuhand

BERLIN - Der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Thierse hat 25 Jahre nach Gründung der Treuhandanstalt eine zwiespältige Bilanz gezogen. "Die Haltung, so schnell wie möglich um fast jeden Preis zu privatisieren, auch um den Preis der Verschleuderung, hat zu Fehlern geführt", sagte Thierse der Deutschen Presse-Agentur. "Deswegen ist die Treuhandanstalt bei vielen Ostdeutschen ein negatives Symbol geworden."

Japans Zentralbank bleibt auf Kurs - Wirtschaft erholt sich 'moderat'

TOKIO - Japans Zentralbank will trotz enttäuschender Wachstumsdaten die Geldschleusen vorerst nicht noch weiter öffnen. Das beschloss die Bank von Japan (BoJ) am Mittwoch. Angesichts des jüngsten Ölpreisverfalls herrscht in Marktkreisen zunehmend Bedenken, dass der Kampf der Zentralbank gegen die jahrelange Deflation mit stetig fallenden Preisen komplizierter werden könnte.

Presse: Erzbistum Köln verfügt über drei Milliarden Euro

KÖLN - Das Erzbistum Köln verfügt nach einem Medienbericht über ein Gesamtvermögen von rund drei Milliarden Euro. Es setze sich vor allem aus Wertpapieren, Aktien, Fonds und Immobilien zusammen, schreibt der "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwoch) unter Berufung auf den Jahresabschluss 2013 des Erzbistums. Er soll an diesem Mittwoch vorgestellt werden. Allerdings stünden den Aktiva durch Pensionsrückstellungen und Reserven für den Unterhalt kirchlicher Gebäude Belastungen in gleicher Höhe gegenüber.

/rob/fr

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