22.03.2013 17:14:31

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 22.03.2013 - 17.00 Uhr

    Zypern: Einigung mit Troika möglich

    NIKOSIA  - Im Ringen um eine Rettung Zyperns vor dem Staatsbankrott scheint eine Lösung in Sicht: Zypern stehe kurz vor einer Einigung mit der Troika aus Europäischer Union, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds, sagte der stellvertretende Chef der konservativen Partei Demokratische Gesamtbewegung, Averof Neofytou, am Freitag in Nikosia. Gleichzeitig rief er die Bürger auf, Ruhe zu bewahren. Wann das zyprische Parlament zusammenkommt, um ein Rettungspaket zu beschließen, blieb weiterhin unklar. Die Rede war zuletzt von Freitagabend. Die Regierung schließt eine Zwangsabgabe auf Sparguthaben über 100.000 Euro für alle nicht aus.

Zypern denkt wieder an Zwangsabgabe auf Bankguthaben

    NIKOSIA  - Im Ringen um die Rettung Zyperns und seiner Banken vor dem Bankrott denkt die Regierung der Mittelmeerinsel erneut über eine Zwangsabgabe auf Bankguthaben nach. "Es wird die hohen Geldeinlagen betreffen", sagte der konservative Abgeordnete Prodromos Prodromou am Freitag im zyprischen Fernsehen. Über derartige Überlegungen war zuvor bereits spekuliert worden, nun bestätigte dies erstmals ein Politiker.

Schäuble warnt Zypern vor Bankrott am Montag

    BERLIN  - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat Zypern davor gewarnt, einen Banken- und Staatsbankrott zu riskieren. "Die EZB (Europäische Zentralbank) hat klar angekündigt, wenn es bis Montag keine ernsthafte Aussicht auf ein Programm für Zypern gibt, müsse sie schon aus rechtlichen Gründen die Versorgung der beiden zypriotischen Großbanken mit Liquidität einstellen", sagte Schäuble der "Bild"-Zeitung (Samstag). Einen negativen Einfluss der Hängepartie auf andere Länder in Südeuropa sieht er nach eigenen Worten derzeit jedoch nicht. "Die Krise um Zypern hat bislang keine messbare Auswirkung auf die Zinsen zum Beispiel für Spanien oder Portugal. Offenbar erkennen die Finanzmärkte, dass die Eurozone inzwischen auf mögliche Turbulenzen wesentlich besser vorbereitet ist."/and/DP/jsl

Zypern provoziert Europa - Merkel: Pensionskassen sind tabu

    NIKOSIA/BERLIN/MOSKAU  - Zypern strapaziert Europas Nerven. Ohne einen akzeptablen Sanierungsplan in Nikosia rückt die erste Staatspleite eines Euro-Landes in bedrohliche Nähe. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) rügte den kleinen Mittelmeer-Staat am Freitag in scharfer Form. Eine Verstaatlichung der zyprischen Pensionskassen werde Europa nicht dulden. Möglicherweise führt Zypern jetzt doch die eigentlich schon gescheiterte Zwangsabgabe für Bankguthaben ein.

Zypern: Mit Kapitalverkehrskontrollen gegen Crash des Bankensystems

    NIKOSIA  - Die zyprische Zentralbank soll Kapitalverkehrskontrollen verhängen, um einen Zusammenbruch des Bankensystems in Zypern nach der für Dienstag geplanten Öffnung der Banken zu verhindern. Das sieht eines der Gesetze vor, das das zyprische Parlament am Freitagabend billigen soll. Dies gab am Freitag der Parlamentsabgeordnete Takis Phidia im zyprischen Fernsehen bekannt. Das Parlament in Nikosia soll später am Abend auch das neue Rettungspaket billigen. Zuvor hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin deutlich gemacht, dass sie die bisher diskutierten Vorschläge Zyperns für nicht ausreichend hält.

Russland beendet Zypern-Verhandlungen: Kein Interesse

    MOSKAU  - Russland verwehrt dem krisengeschüttelten EU-Mitglied Zypern vorerst neue Finanzhilfen. Es gebe kein Interesse an den Vorschlägen des zyprischen Finanzministers Michalis Sarris, sagte dessen russischer Amtskollege Anton Siluanow am Freitag der Agentur Interfax zufolge.

Ifo-Index sinkt - Die Eurokrise bringt sich in Erinnerung

    MÜNCHEN  - Die Eurokrise und die politischen Wirren in Italien haben der guten Laune der deutschen Wirtschaft zum Frühlingsbeginn einen kleinen Dämpfer verpasst. Nach zuletzt vier Anstiegen in Folge ging der Ifo-Index im März überraschend von 107,4 auf 106,7 Punkte zurück, wie das Ifo-Institut am Freitag mitteilte. Seit November war das wichtige Stimmungsbarometer gestiegen und hatte im Februar noch einen unerwartet großen Sprung nach oben gemacht. Vielleicht einen zu großen Sprung: Viele Unternehmen hatten sich möglicherweise zu früh auf ein Ende der Eurokrise eingestellt.

EZB ändert Refinanzierungsregeln für staatlich garantierte Bank-Bonds

    FRANKFURT  - Die Europäische Zentralbank (EZB) ändert ihre Regeln im Refinanzierungsgeschäft mit staatlich garantierten Bankanleihen. Ab März 2015 will die EZB von Banken begebene Anleihen nicht mehr als Sicherheit für Zentralbankgeld annehmen, die ungedeckt und mit einer Staatsgarantie unterlegt sind. Dies teilte die EZB am Freitag in Frankfurt mit. Verboten wird dann auch sein, gedeckte Anleihen (Covered Bonds) als Sicherheit einzureichen, die mit staatlich garantierten Bankanleihen unterlegt sind.

Umfragen: Deutsche fürchten wegen Euro-Schuldenkrise um Ersparnisse

    Demnach sagt im Zusammenhang mit der Schuldenkrise inzwischen fast jeder Zweite (49 Prozent beim ZDF/48 bei der ARD), dass er sich Sorgen ums Geld mache. Keine Angst haben nach dem am Freitag veröffentlichten ZDF-"Politbarometer" 39 Prozent und 11 Prozent haben nach eigenen Angaben gar keine Ersparnisse. Die Besorgnis ist im Vergleich zum Juni 2012 deutlich angestiegen, als 39 Prozent solche Befürchtungen äußerten.

Deutschland: Reallöhne nicht ganz so stark angestiegen

    WIESBADEN  - Die Reallöhne in Deutschland sind im vergangenen Jahr nicht ganz so stark gestiegen wie zunächst berichtet. Das Statistische Bundesamt korrigierte am Freitag vorläufige Angaben aus dem Februar. Demnach sind die Löhne im vergangenen Jahr um 0,5 Prozentpunkte stärker gestiegen als die Verbraucherpreise und nicht um 0,6 Punkte wie zunächst berichtet. Für das Schlussquartal nannten die Statistiker einen Wert von 0,7 Prozentpunkten oberhalb der Inflation. Im Jahr 2012 verdienten Voll- und Teilzeitbeschäftigte im Schnitt ohne Sonderzahlungen 19,33 Euro brutto pro Stunde.

Frankreich: Geschäftsklima Insee stagniert im März

    PARIS  - In Frankreich hat sich das Vertrauen der Unternehmer in die wirtschaftliche Entwicklung im März nicht geändert. Der entsprechende Index habe wie im Vormonat bei 90 Punkten gelegen, teilte die Statistikbehörde Insee am Freitag in Paris mit. Volkswirte hatten hingegen einen leichten Anstieg auf 91 Punkte prognostiziert. Der Einkaufsmangerindex für Frankreich hatte sich laut Daten vom Donnerstag im März sowohl in der Industrie als auch im Dienstleistungssektor verschlechtert.

Belgien: Unternehmensvertrauen trübt sich überraschend ein

    BRÜSSEL  - In Belgien hat sich das Unternehmensvertrauen im März überraschend eingetrübt. Im Monatsvergleich sei der Indikator von minus 11,0 Zähler auf minus 15,0 Punkte gesunken, teilte die belgische Notenbank (BNB) am Freitag in Brüssel mit. Experten hatten mit einer leichten Stimmungsaufhellung gerechnet und einen Wert von minus 10,4 Punkten erwartet.

/rob/jkr

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