22.10.2014 17:10:48

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 22.10.2014 - 17.00 Uhr

USA: Inflationsrate stagniert bei 1,7 Prozent

WASHINGTON - In den USA hat sich die Inflationsrate im September nicht verändert. Die Rate habe wie im August 1,7 Prozent betragen, teilte das Arbeitsministerium am Mittwoch in Washington mit. Analysten hatten dagegen mit einem Rückgang auf 1,6 Prozent gerechnet. Im Monatsvergleich stiegen die Verbraucherpreise um 0,1 Prozent, erwartet wurde hingegen eine Stagnation.

EU-Kommission bestätigt - Juncker will Wirtschaft ankurbeln

STRASSBURG - Die neue EU-Kommission kann am 1. November an den Start gehen. Das Europaparlament stimmte am Mittwoch mit großer Mehrheit für das Team des neuen Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker. Dazu gehört der bisherige Energiekommissar Günther Oettinger aus Deutschland, der sich künftig um die digitale Wirtschaft kümmern soll.

Auktion 30-jähriger Bundesanleihe trifft auf schwache Nachfrage

FRANKFURT - Eine Auktion dreißigjähriger Bundesanleihen ist am Mittwoch auf geringes Anlegerinteresse gestoßen. Wie die Bundesbank in Frankfurt mitteilte, lag die Nachfrage bei 1,77 Milliarden Euro. Das Angebot von zwei Milliarden Euro wurde damit verfehlt. Experten sprechen in diesem Fall von einer "technischen Unterzeichnung". Es ist bereits das dritte Mal in Folge, dass dies in der sehr langen Laufzeit von 30 Jahren auftritt. Über alle Laufzeiten hinweg ist es in diesem Jahr die zehnte Auktion, bei der die Nachfrage schwächer als das Angebot war.

S&P: Deutsches Konjunkturprogramm würde Euroraum wenig helfen

FRANKFURT - Ein deutsches Konjunkturprogramm zur Ankurbelung der Wirtschaft im gesamten Euroraum würde aus Sicht der Ratingagentur Standard & Poor's nicht viel bringen. Die Auswirkungen auf die Konjunktur der Eurozone wären zwar "nicht unerheblich", heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie. Der Impuls auf die benachbarten Volkswirtschaften dürfte aber "moderat" bleiben. Dagegen bestehe in Deutschland die Gefahr einer Überhitzung mit steigenden Inflationsraten, warnt S&P-Chefvolkswirt Jean-Michel Six.

EU-Kommission berät mit Euro-Staaten über Budgets 2015

BRÜSSEL - Die EU-Kommission berät nach eigenen Angaben mit einigen Mitgliedstaaten der Eurozone über die Budgetentwürfe für das kommende Jahr. Das bestätigte der Sprecher von EU-Währungskommissar Jyrki Katainen am Mittwoch in Brüssel. Details nannte er nicht. Die diesjährige Haushaltsüberprüfung ist politisch delikat, da sich große Eurostaaten wie Italien und Frankreich nicht an die Sparvorgaben halten.

Regierungschef Li sieht Chinas Wirtschaft unter Abwärtsdruck

PEKING - Nach Chinas schwächstem Wirtschaftswachstum seit fünf Jahren hat Regierungschef Li Keqiang das Land auf Schwierigkeiten eingestimmt. "Es braucht Zeit, bis Chinas Reformen ihre volle Wirkung zeigen", zitierte die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua den Ministerpräsidenten am Dienstagabend. Es gebe einen starken Abwärtsdruck und wirtschaftliche Schwierigkeiten.

Presse: Elf Banken sollen Stresstest nicht bestanden haben

MADRID/FRANKFURT - Beim Banken-Stresstest der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bankenaufsicht EBA sollen nach Informationen der spanischen Nachrichtenagentur Efe wenigstens elf Geldinstitute durchgefallen sein. Deutsche Banken seien nicht darunter, meldete die Agentur unter Berufung auf Finanzkreise. Die Agentur räumte allerdings ein, dass diese Informationen nur vorläufig seien und es bis zur Bekanntgabe der offiziellen Ergebnisse des Stress-Tests noch Änderungen geben könne. Die EZB wies den Bericht zurück. "Alles zu diesem Zeitpunkt ist Spekulation", betonte das Institut in Frankfurt am Mittwoch. "Die finalen Ergebnisse gibt es an diesem Sonntag."

EZB-Rat Coene: Keine konkreten Pläne zum Kauf von Unternehmensanleihen

FRANKFURT - Die Europäische Zentralbank (EZB) verfolgt nach Aussage von Ratsmitglied Luc Coene derzeit keine konkreten Pläne zum Kauf von Unternehmensanleihen. "Wir diskutieren darüber noch nicht ernsthaft, aber es ist ein Thema, dass von einigen erwähnt wurde", sagte Coene der belgischen Tageszeitung "L'Echo" (Mittwochausgabe). Falls sich die Notenbank auf die bisher beschlossenen Instrumente beschränke, dann sollte es schwierig werden, wie geplant ein hohes Volumen zu erreichen. Dies könnte laut Coene dazu führen, dass die Notenbank hohe Preise bezahlen müsse.

Juncker will noch vor Weihnachten Investitionsprogramm vorstellen

STRASSBURG - Der künftige EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker will noch vor Weihnachten sein 300 Milliarden Euro schweres Investitionspaket zur Konjunkturankurbelung vorstellen. "Volkswirtschaften, in denen nicht investiert wird, können nicht wachsen. Volkswirtschaften, die nicht wachsen, können keine Beschäftigung sicherstellen", sagte der Luxemburger am Mittwoch bei der Vorstellung seines Teams im EU-Parlament in Straßburg. Er werde sich von Kritikern nicht von seinen Plänen abbringen lassen.

Großbritanniens Notenbank bleibt bei Zinskurs gespalten

LONDON - Die Notenbank Großbritanniens spricht nach wie vor nicht mit einer Stimme. Wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll zur jüngsten Zinssitzung hervorgeht, votierten abermals zwei Notenbanker für eine Zinsanhebung um 0,25 Punkte. Sie konnten sich im geldpolitischen Ausschuss MPC aber erneut nicht gegen eine Mehrheit von sieben Mitgliedern durchsetzen. Die Bank of England hatte Anfang Oktober beschlossen, den Leitzins auf dem Rekordtief von 0,5 Prozent zu belassen. Dort liegt er seit mittlerweile fünfeinhalb Jahren.

USA fordern Wirtschaftsreformen von China

PEKING - Die USA haben bei einem Treffen von Finanzministern in Peking tiefgreifende Wirtschaftsreformen von China gefordert. Es liege sehr im Interesse der USA, dass China die geplante, wirtschaftliche Reformagenda mit Nachdruck umsetze, sagte Vizefinanzministerin Sarah Bloom Raskin nach einer Mitteilung vom Mittwoch. Im Vorfeld des Gipfels der Asien-Pazifik-Staaten (APEC) im November in Peking haben sich am Mittwoch Finanzminister aus den APEC-Staaten in Chinas Hauptstadt getroffen. Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping plant im Anschluss an den Gipfel im November einen Dialog mit US-Präsident Barack Obama.

Japan erneut mit Handelsdefizit

TOKIO - Japan hat im September erneut ein Handelsdefizit verbucht. Der Fehlbetrag belief sich auf 958,3 Milliarden Yen (7,04 Milliarden Euro), wie die Regierung am Mittwoch bekanntgab. Die Exporte seien um 6,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Volkswirte hatten einen etwas geringeren Zuwachs um 6,5 Prozent erwartet. Die Importe legten mit 6,2 Prozent im Jahresvergleich mehr als doppelt so stark wie erwartet zu. Die Handelsbilanz der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt ist damit seit 27 Monaten rot.

Gabriel warnt vor Krisenszenarien wegen schwächerer Konjunktur

BERLIN - Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hat vor Krisenszenarien wegen der schwächeren Konjunkturaussichten gewarnt. Die Kurve der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland zeige keineswegs nach unten, sagte Gabriel bei einer Veranstaltung der Maschinenbaubranche am Dienstag in Berlin. Wichtig sei, "uns nicht noch weiter in schlechte Stimmung hinenzureden". Er verwies darauf, dass mit der auf 1,2 Prozent gesenkten Prognose der Bundesregierung für 2014 ein stärkeres Wachstum als 2013 und 2012 erreicht würde. Gabriel bekräftigte, dass in Europa mehr Wachstumsimpulse nötig seien, was nicht bedeute, vom Stabilitätskurs abzuweichen.

DGB: Einhaltung des Mindestlohns schärfer kontrollieren

BERLIN - Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat die Bundesregierung aufgefordert, die Einhaltung des gesetzlichen Mindestlohns von Beginn an umfassend zu kontrollieren. "Wir pochen darauf, dass die Bundesregierung die zugesagten zusätzlichen 1600 Kontrolleure schleunigst einstellt und ausbildet", sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack der Nachrichtenagentur dpa. "Den Arbeitgebern muss klar sein, dass Verstöße aufgedeckt und mit drastischen Strafen von bis zu 500 000 Euro geahndet werden."/rob/jsl

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