26.06.2014 17:09:47
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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 26.06.2014 - 17.00 Uhr
Fed-Bullard erwartet erste Zinserhöhung schon Ende 1. Quartal 2015
WASHINGTON/FRANKFURT - Die US-Notenbank könnte ihren Leitzins möglicherweise früher als bisher gedacht anheben. Der Chef der regionalen Notenbank von St. Louis, James Bullard, rechnet bereits Ende des ersten Quartals 2015 mit der erste Zinserhöhung der Fed seit 2006. Diese Prognose lieferte Bullard am Donnerstag in einem Interview mit "Fox Business". Die Markterwartung einer ersten Zinserhöhung in den USA liegt bei Mitte 2015.
Griechischer Ministerpräsident Samaras: Wir brauchen keine neuen Hilfskredite
DÜSSELDORF - Griechenland braucht nach den Worten von Ministerpräsident Antonis Samaras nach dem Auslaufen der EU-Hilfszahlungen vorerst kein drittes Rettungspaket. Er sehe in den nächsten zwei Jahren keine Finanzlücke, die weitere Hilfskredite erforderlich mache, sagte Samaras in einem Interview mit der digitalen Ausgabe der Tageszeitung "Handelsblatt Live" (Donnerstag). "Wir setzen auf die Konjunktur", unterstrich Samaras. Der Premier erwartet, dass sein Land die Rezession hinter sich lässt.
USA: Konsumausgaben steigen schwächer als erwartet
WASHINGTON - Die Ausgaben der amerikanischen Verbraucher sind im Mai schwächer gestiegen als erwartet. Nach Zahlen des Handelsministeriums vom Donnerstag erhöhten sie sich zum Vormonat um 0,2 Prozent. Bankvolkswirte hatten mit einem Zuwachs um 0,4 Prozent gerechnet. Allerdings war die Entwicklung im April etwas besser als gedacht. Anstatt eines Rückgangs um 0,1 Prozent ergibt sich nun eine Stagnation. Die Einkommen der Verbraucher stiegen unterdessen wie erwartet um 0,4 Prozent.
USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gefallen
WASHINGTON - In den USA sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche leicht gefallen. Im Vergleich zur Vorwoche sanken sie um 2000 auf 312 000, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Ökonomen hatten mit 310 000 Anträgen gerechnet. Der Wert der Woche zum 14. Juni wurde allerdings um 2000 auf 314 000 nach oben gesetzt. Im aussagekräftigeren Vierwochenschnitt stiegen die Anträge um 2000 auf 314 250.
Stabile Wirtschaft sorgt für Tiefststand bei Insolvenzen
NEUSS - Wegen der anhaltend guten Konjunktur gehen immer weniger Firmen in Deutschland pleite. Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen sank im ersten Halbjahr bundesweit um 9,1 Prozent auf den Tiefststand von 12 100, wie die Wirtschaftsauskunftei Creditreform am Donnerstag in Neuss mitteilte. Das ist der geringste Wert seit Einführung der neuen Insolvenzordnung 1999. Die Hamburger Wirtschaftsauskunftei Bürgel ermittelte für das erste Quartal 2014 einen Rückgang um 6,3 Prozent auf 6190 Insolvenzen. Beide Unternehmen rechnen für das Gesamtjahr mit etwa 25 000 Zahlungsunfähigkeiten. 2013 waren es laut Creditreform noch 26 300.
Britische Notenbank stemmt sich gegen boomenden Häusermarkt
LONDON - Der boomende Immobilienmarkt Großbritanniens ruft die Bank of England auf den Plan. Die bei der Notenbank angesiedelte Finanzaufsicht (Financial Policy Committee, FPC) hat am Donnerstag erste Schritte ergriffen, um Risiken für die Finanzstabilität vorzubeugen. Dazu gehören strengere Bonitätsprüfungen von Darlehensnehmern und Begrenzungen der Vergabe besonders riskanter Hypothekenkredite. Das Pfund reagierte mit Gewinnen auf die Ankündigung, die Renditen britischer Staatsanleihen stiegen.
Job-Barometer: Arbeitsmarkt verliert weiter an Schwung
NÜRNBERG - Im Sommer wird auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland wohl weitgehend Stillstand herrschen. Darauf deutet eine Einschätzung der 156 Arbeitsagentur-Chefs hin. Sie rechnen in den kommenden drei Monaten mit einer Stagnation, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Job-Barometer des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervorgeht. Der um Saisoneffekte bereinigte Frühindikator ging im Juni zum vierten Mal in Folge zurück. Er liegt nun bei 99,6 Punkten und damit knapp unter der 100er-Marke, die Stillstand signalisiert.
Studie: Deutscher Im- und Export bringt Millionen Arbeitsplätze in EU
MÜNCHEN - Die deutsche Importnachfrage schafft gut sechs Millionen Arbeitsplätze in der EU. Das ist das Ergebnis einer Studie im Auftrag der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw), die am Donnerstag in München vorstellt wurde. Die Hälfte der Jobs entstehe durch den deutschen Export. Viele deutsche Unternehmen bräuchten für die Fertigung ihrer Exportgüter Produkte, die im Ausland vorab hergestellt werden müssen. Insgesamt belief sich die Importnachfrage Deutschlands nach Gütern aus der EU im Jahr 2012 auf 664 Milliarden Dollar, wie das Forschungsinstitut Prognos für die vbw errechnete. Die Nachfrage nach den sogenannten Vorleistungsgütern zur Produktion von Exportware machte davon 409 Milliarden Dollar aus.
ZEW-Präsident Fuest warnt vor Lockerung des Stabilitätspakts
FRANKFURT - ZEW-Präsident Clemens Fuest hat angesichts der Debatte um mehr Flexibilität bei der Anwendung des Euro-Stabilitäts- und Wachstumspakts vor einer Abkehr von der Sparpolitik gewarnt. "Der Schuldenüberhang (in den Euro-Krisenländern) verhindert Wirtschaftswachstum", sagte Fuest am Mittwochabend im Frankfurter Wirtschaftspresseclub ICFW. Die Hypothek für die künftige Wirtschaftsentwicklung sei ein ungelöstes Problem, betonte der Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW).
Italiens Arbeitgeber: Wirtschaft bleibt 2014 nahe dem Null-Wachstum
ROM - Italiens Wirtschaft dürfte im laufenden Jahr nach Berechnungen des größten Arbeitgeberverbandes höchstens ein Mini-Wachstum erreichen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der drittgrößten Volkswirtschaft der Eurozone wird nach Schätzungen der Confindustria 2014 um lediglich 0,2 Prozent steigen. Die Regierung unter Matteo Renzi war im April noch von einem Plus von 0,8 Prozent ausgegangen. "Ein sehr starker politisch-wirtschaftlicher Aufbruch ist notwendig, um Italien zurück auf einen breiteren Wachstumspfad zu bringen", teilte der Verband am Donnerstag mit. 2015 sei mit einer BIP-Zunahme von einem Prozent zu rechnen.
Großbritannien: Notenbank stemmt sich gegen boomenden Häusermarkt
LONDON - Der boomende Immobilienmarkt Großbritanniens ruft die Bank of England auf den Plan. Die bei der Notenbank angesiedelte Finanzaufsicht (Financial Policy Committee, FPC) hat am Donnerstag erste Schritte ergriffen, um Risiken für die Finanzstabilität vorzubeugen. Dazu gehören strengere Prüfungen der Kreditwürdigkeit von Darlehensnehmern und Begrenzungen bei der Vergabe besonders riskanter Hypothekenkredite. Die Maßnahmen sollen von Oktober an gelten.
China setzt Zinsliberalisierung fort
PEKING - Die chinesische Führung hat mit einem weiteren kleinen Schritt die angestrebte Freigabe der Zinsen fortgesetzt. Wie die Notenbank People's Bank of China am Donnerstag mitteilte, wird es von diesem Freitag an im gesamten Stadtgebiet von Shanghai keine Zinsobergrenze mehr für kleinere Fremdwährungsguthaben mehr geben. Anfang März war dieser Schritt bereits für die in Shanghai liegende Freihandelszone ergriffen worden. Die nunmehr beschlossene Ausweitung soll zunächst für institutionelle Investoren gelten, die Freigabe für Einzelanleger soll später folgen.
Ifo Institut erhöht Wachstumsprognose
MÜNCHEN - Der deutsche Konjunkturmotor läuft weiter rund. Die Wirtschaft wird nach Einschätzung des Ifo Instituts in diesem Jahr noch ein bisschen stärker wachsen als bisher angenommen. Die Münchner Wirtschaftsforscher erhöhten ihre Konjunkturprognose von 1,9 auf 2 Prozent Wachstum. "Der Aufschwung ist robust und verstärkt sich", sagte Kojunkturexperte Timo Wollmershäuser am Donnerstag. Das werde die Arbeitslosigkeit weiter drücken, die Einkommen erhöhen und auch dem Staat zusätzliche Einnahmen verschaffen.
Frankreich: Verbraucherstimmung hellt sich leicht auf
PARIS - Die Stimmung französischer Verbraucher hat sich im Juni leicht aufgehellt. Der entsprechende Indikator stieg um einen Punkt auf 86 Zähler, wie die Statistikbehörde Insee am Donnerstag in Paris mitteilte. Analysten hatten mit 85 Punkten gerechnet.
IWF-Chefin Lagarde lobt Reformen in Mexiko
MEXIKO-STADT - Die Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, hat die jüngsten Strukturreformen im mexikanischen Finanz-, Energie- und Telekommunikationssektor gewürdigt. "Ich bin beeindruckt von den Reformen und der Entschlossenheit der Regierung", sagte Lagarde am Mittwoch nach einem Treffen mit Präsident Enrique Peña Nieto. "Das stärkt die Stabilität der mexikanischen Wirtschaft." In Mexiko wurden zuletzt die Energie- und Telekommunikationsbranche liberalisiert und Finanzreformen angestoßen. Allerdings sind in vielen Bereichen die Ausführungsgesetze noch nicht verabschiedet./rob/jsl

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