dpa-AFX Überblick: MERGERS & ACQUISITIONS vom 28.05.2010

    ROUNDUP/Endspurt um Karstadt: Mitarbeiter zwischen Hoffen und Bangen

    ESSEN  - Für die Mitarbeiter der insolventen Kaufhauskette Karstadt geht es um die Existenz. Die drei Interessenten Highstreet, Berggruen und Triton präsentierten den Gläubigervertretern am Freitag in Essen ihre Konzepte. Im Anschluss wollte der Gläubigerausschuss die Angebote prüfen. Offen blieb, ob die Weichen für die Zukunft des Traditionshauses noch vor dem Wochenende gestellt werden.

ROUNDUP: Prudential bestätigt Gespräche mit AIG - Ausgang offen

    LONDON  – Der britische Versicherer Prudential hat am Freitag Berichte über neue Verhandlungen mit dem US-Versicherer AIG über dessen Asiengeschäft bestätigt. Ob diese Diskussionen zu einer Veränderung der Bedingungen führen, sei noch offen, hieß es in einer Mitteilung von Prudential am Freitagmorgen. Die "Financial Times" hatte zuvor in ihrer Freitagsausgabe berichtet, Prudential wolle den Kaufpreis für das AIG-Asiengeschäft in letzter Minute herunterhandeln, um die nötige Zustimmung kritischer Aktionäre für die Übernahme zu bekommen. Die Aktie von Prudential gab im frühen Handel 0,91 Prozent auf 542,055 Pence nach.

Metro lotet Kaufhof-Verkauf aus - Kreise: Frist für Interessenten

    DÜSSELDORF  - Fast zeitgleich mit der Warenhauskette Karstadt könnte auch der Konkurrent Kaufhof einen neuen Eigentümer bekommen. Der Handelskonzern Metro (METRO) hat bereits mehreren Interessenten Einblick in die Bücher der Konzerntochter Kaufhof gewährt. "Die Interessenten sind mit ihren Einblick in unseren Datenräumen im wesentlichen fertig", sagte ein Metro-Sprecher am Freitag in Düsseldorf der Deutschen Presse-Agentur dpa. Dem Vernehmen nach sind die potenziellen Investoren für Kaufhof gebeten worden, bis zum 7. Juni zu signalisieren, wie ernsthaft das Interesse nach Durchsicht der Bücher ist und wie es mit der Übernahme-Finanzierung aussieht. Der Termin sei aber keine harte Frist zur Abgabe eines Angebotes.

3M übernimmt Pflegeprodukte-Hersteller

    ST. PAUL  - Der amerikanische Mischkonzern 3M   übernimmt den Konsumgüterhersteller J.R. Phoenix. Den Preis für den Hersteller von Seifen und Handpflegeprodukten nannte der Konzern in einer am Freitag veröffentlichten Mitteilung allerdings nicht. Der Zukauf soll das Geschäft in Kanada verstärken.

HINTERGRUND/25.000 Mitarbeiter bangen um Karstadt: Drei Investoren am Start

    ESSEN  - Bangen um Karstadt: Während drei Investoren am Freitag hinter verschlossenen Türen in Essen um den Zuschlag für den insolventen Handelsriesens werben, wird das Ringen in der Karstadt- Zentrale auch von den 25.000 Beschäftigten der Warenhäuser mit Hochspannung verfolgt. "Im ganzen Haus laufen die Fernseher", berichtet der Frankfurter Karstadt-Betriebsrat Rainer Hopf. Neuigkeiten aus der Unternehmenszentrale in Essen haben Hochkonjunktur. "So etwas spricht sich schnell 'rum", sagt Hopf.

Berlin: Keine rasche Opel-Entscheidung

    BERLIN/RÜSSELSHEIM  - Im Ringen um Staatshilfe für den Autobauer Opel zeichnet sich keine schnelle Entscheidung ab. Zunächst muss ein mit Fachleuten besetztes Gremium dem Bürgschaftsausschuss von Bund und Ländern eine unverbindliche Empfehlung geben. Dieser Lenkungsrat werde seine Beratungen Anfang kommender Woche fortsetzen, sagte eine Sprecherin von Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) am Freitag.

Anlagenbauer Dürr kauft Klebetechnik-Spezialisten

    BIETIGHEIM-BISSINGEN  - Der Anlagenbauer Dürr übernimmt den Klebetechnik-Spezialisten Helmut Ricker GmbH. Das Wolfsburger Unternehmen zählt zu den führenden Anbietern von Produkten für das Kleben von Karosserieteilen im Rohbau, wie Dürr am Freitag in Bietigheim-Bissingen mitteilte. Mit rund 30 Mitarbeitern wurde zuletzt ein Umsatz von sieben Millionen Euro erwirtschaftet. Der Kaufpreis liege im einstelligen Millionenbereich.

Bechtle übernimmt iits

    NECKARSULM/OLDENBURG  - Der IT-Dienstleister Bechtle hat die Übernahme der Systemhausgruppe iits GmbH & Co. KG angekündigt. Mit dem 2002 gegründeten Unternehmen wolle man sich auf dem Gebiet der IT-Infrastrukturlösungen verstärken, teilte die im TecDax (TecDAX) notierte Gesellschaft am Freitag mit. Angaben zum Kaufpreis machte Bechtle nicht. 2009 habe die profitable iits mit 66 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 40 Millionen Euro erwirtschaftet. Bechtle ist seit 2000 an der Börse notiert und seit 2004 im Technologieindex TecDAX gelistet. 2009 lag der Umsatz bei 1,4 Milliarden Euro.

Vermieter-Konsortium Highstreet legt Angebot für Karstadt vor

    FRANKFURT  – Für die insolvente Kaufhauskette Karstadt gibt es wie erwartet einen dritten Bieter: das Vermieter-Konsortium Highstreet. Beim Insolvenzverwalter von Karstadt sei am Freitagmorgen ein Angebot eingereicht worden, sagte ein Sprecher von Highstreet. Weitere Details wollte er nicht nennen. Der Vorstoß des Konsortiums war in der Branche erwartet worden. Neben Highstreet haben der deutsch-schwedische Investor Triton sowie die Berggruen Holding eine Offerte für Unternehmen mit seinen 120 Warenhäusern vorgelegt. Der Gläubigerausschuss tritt an diesem Vormittag noch zusammen, um die Gebote zu prüfen und über einen Käufer zu entscheiden. Die Gläubiger können auch beschließen, die Frist noch zu verlängern, sollte noch Klärungsbedarf bestehen.

Shell will US-Erdgasunternehmen für knapp 5 Milliarden Dollar übernehmen

    DEN HAAG  - Der Ölkonzern Shell (Royal Dutch Shell Grou a) will das US-Erdgasunternehmen East Resources übernehmen. Für 4,7 Milliarden US-Dollar kaufe Shell so gut wie das ganze Geschäft von East Resources, teilte der britisch-niederländische Ölkonzern am Freitag in Den Haag mit. Shell übernimmt die Anteile von East Resources und dem Finanzinvestor Kohlberg Kravis Roberts & Co. (KKR), der seit gut einem Jahr an dem Unternehmen beteiligt ist. Die Regulierungsbehörden müssen der Übernahme noch zustimmen.

Sanofi-Aventis und japanische Nichi-Iko gründen Joint-Venture für Generika

    PARIS  - Der französische Pharmakonzern Sanofi-Aventis und die japanische Nichi-Iko Pharmaceutical wollen in Japan auf dem Gebiet der Nachahmermedikamente (Generika) zusammenarbeiten. Beide Unternehmen hätten eine Vereinbarung über ein Joint-Venture "sanofi-aventis Nichi-Iko K.K" unterzeichnet, teilte Sanofi-Aventis am Freitag mit. Sanofi-Aventis werde 51 Prozent und die Japaner 49 Prozent halten. Zudem werde Sanofi 4,66 Prozent an Nichi-Iko übernehmen. Nach Angaben von Sanofi-Aventis ist Nichi-Iko das am schnellsten wachsende Generikaunternehmen Japans mit einem Umsatz von 460 Millionen Euro im Jahr 2009. Durch die Vereinbarung soll die Präsenz auf dem schnell wachsenden japanischen Generikamarkt ausgebaut werden, wird Olivier Charmeil, Senior Vice President, Asia Pacific & Japan, zitiert. 2009 wies Sanofi in Japan einen Umsatz von 1,8 Milliarden Euro aus - ein Plus von 10,7 Prozent zum Vorjahr./stb