17.08.2014 20:34:47
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dpa-AFX Überblick: UNTERNEHMEN - Die wichtigsten Meldungen vom Wochenende
ROUNDUP: Karstadt steht nach Eigentümerwechsel vor harten Einschnitten
BERLIN/ESSEN - Die angeschlagene Warenhauskette Karstadt steht nach dem Eigentümerwechsel vor einer ungewissen Zukunft. Die rund 17 000 Mitarbeiter müssen sich auf Einschnitte gefasst machen. Bereits am kommenden Donnerstag will der Aufsichtsrat nach bisherigen Planungen über ein Sanierungskonzept beraten. Der österreichische Investor René Benko übernimmt nun die Kontrolle bei dem kriselnden Konzern vom bisherigen Eigentümer Nicolas Berggruen. Die Gewerkschaft Verdi bekräftigte am Wochenende ihre Forderung an Benko, ein Konzept zu präsentieren, das die Zukunft von Karstadt und den Beschäftigten sichere. Viel Zeit dürfte Benko bei den anstehenden Entscheidungen nicht haben. Denn Karstadt steckt seit langem in einer Krise. Das Unternehmen kämpft mit roten Zahlen und rückläufigen Umsätzen. Mittelfristig könnten 15 bis 20 Häuser geschlossen werden, schreibt die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf das Umfeld Benkos. Bevor dies geschehe, wolle der Österreicher aber Haus für Haus auf Rentabilität prüfen.
ROUNDUP/Telekom: Breitband-Ausbau kostet Milliarden
BONN - Für den kompletten Ausbau des schnellen Internets auch in ländlichen Gebieten wird nach Berechnungen der Deutschen Telekom (Deutsche Telekom) ein zweistelliger Milliardenbetrag nötig sein. "65 Prozent der Haushalte erreichen wir in den kommenden zwei Jahren, danach entscheiden die politischen Rahmenbedingungen", sagte Telekom-Deutschlandchef Niek Jan van Damme dem Nachrichtenmagazin "Focus". Der Konzern hat erstmals Hochrechnungen erstellt, wie teuer der Ausbau wäre. Es seien allein zehn Milliarden Euro Unterstützung vom Bund nötig, um bundesweit und branchenübergreifend ein schnelles Netz von 50 Megabit pro Sekunde für 90 Prozent der Bevölkerung zu erreichen. "Für die letzten zehn Prozent brauchen wir weitere 15 Milliarden Euro", sagte van Damme dem "Focus". Es sei auch kein anderer Wettbewerber bereit, ohne Zuschüsse in ländlichen Gebieten schnelle Anschlüsse zu bauen, ergänzte der Telekom-Deutschlandchef.
ROUNDUP: Rocket Internet holt sich mit United Internet weiteren Investor
MONTABAUR/BERLIN - Die Berliner Startup-Schmiede Rocket Internet schraubt vor einem möglichen Börsengang ihren Firmenwert hoch. Beim Einstieg des Internet-Konzerns United Internet wurde Rocket mit rund 4,3 Milliarden Euro bewertet. United Internet, bekannt für Marken wie 1&1, GMX und Web.de, sichert sich einen Anteil von 10,7 Prozent für 435 Millionen Euro, wie die Unternehmen am Freitag mitteilten. Der philippinische Telekom-Konzern Philippine Long Distance Telephone Company (PLTD) hatte vor einer Woche eine Beteiligung von zehn Prozent noch zu einer Bewertung von 3,3 Milliarden Euro für das gesamte Unternehmen bekommen. Ein Börsengang von Rocket Internet wird für Herbst erwartet. Dabei streben die Gründer Oliver, Marc und Alexander Samwer laut bisherigen Medienberichten einen Firmenwert zwischen drei und fünf Milliarden Euro an.
ROUNDUP/Kreise: Roche will Chugai komplett schlucken - Japaner dementieren
BASEL/TOKIO - Der schweizerische Pharmakonzern Roche will Kreisen zufolge den japanischen Branchenkollegen Chugai vollständig übernehmen. Roche wolle für den noch nicht ihm gehörenden Anteil von knapp 40 Prozent etwa 10 Milliarden US-Dollar (7,5 Mrd Euro) auf den Tisch legen, berichtete die Finanznachrichtenagentur Bloomberg am Freitag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die japanische Gesellschaft dementierte am Wochenende unterdessen entsprechende Gespräche. Die Agentur hatte zuvor berichtet, dass der Deal schon bald perfekt gemacht werden könnte. Eine endgültige Entscheidung sei aber noch nicht getroffen worden.
ROUNDUP: Keine Annäherung im Streit zwischen Libor-Händlern und Deutscher Bank
FRANKFURT - Im Streit um den Rauswurf von vier Libor-Händlern der Deutschen Bank gibt es bei der Suche nach einem außergerichtlichen Kompromiss bislang keine Annäherung. "Wir sind momentan dabei, Termine zu sondieren", sagte der Anwalt der Händler, Peter Rölz, der Nachrichtenagentur dpa. Die Deutsche Bank wollte sich auf Nachfrage nicht zu dem laufenden Verfahren äußern. Das hessische Landesarbeitsgericht in Frankfurt hatte beiden Seiten am 18. Juli eine Frist bis zum 19. September gesetzt, um unter Moderation eines Richters eine Lösung zu finden. Scheitert dieses sogenannte Güterichterverfahren, wird das Gericht am 19. September erneut über die Klage der Händler gegen ihre fristlose Entlassung verhandeln (Az.: 14 Sa 1328/13 bis 14 Sa 1331/13).
US-Wettbewerbshüter genehmigen Milliarden-Deal von IBM mit Chinesen
ARMONK - Der US-Computerkonzern IBM und sein chinesischer Wettbewerber Lenovo haben freie Bahn für ihren milliardenschweren Server-Deal, der wegen Spionagebedenken der US-Behörden über Monate in der Schwebe hing. Die Wettbewerbshüter hätten nun doch keine Sicherheitsvorbehalte gegen einen Verkauf an den chinesischen Konzern mehr, teilte IBM am späten Freitag (Ortszeit) am Sitz in Armonk im Bundesstaat New York mit. Anfangs hatten die Behörden noch befürchtet, die Übernahme könnte chinesischen Spionen die Tür öffnen. Jetzt darf Lenovo für 2,3 Milliarden Dollar (1,7 Mrd. Euro) die IBM-Sparte für Standard-Server kaufen, die mit der x86-Technik herkömmlicher PC-Prozessoren laufen. Das Geschäft mit leistungsstärkeren Servern will IBM behalten.
Spielemesse Gamescom mit etwas weniger Besuchern zu Ende gegangen
KÖLN - Die Spielemesse Gamescom ist am Sonntag in Köln zu Ende gegangen. Mit insgesamt rund 335 000 Besuchern an fünf Messetagen seien etwas weniger Gäste als 2013 gekommen, teilte die Koelnmesse mit. Nach Klagen im Vorjahr über lange Wartezeiten und zu volle Hallen seien die Tageskontingente etwas verkleinert worden. 2013 waren 340 000 Besucher gezählt worden. Bereits 14 Tage vor Beginn seien alle Tagestickets für Privatbesucher im Vorverkauf vergriffen gewesen.
Windkraftanlagenbauer Nordex sieht in Afrika neue Märkte
HAMBURG - Der Windkraftanlagenbauer Nordex sieht in Afrika neue Absatzmärkte. "Aktuell haben wir 21 Kernmärkte, in denen wir aktiv sind. Nun wollen wir ein oder zwei Länder dazugewinnen, in denen wir gute Chancen sehen, zu den drei größten Anbietern zu zählen. Dazu gehört vor allem Afrika", sagte Nordex-Chef Jürgen Zeschky der "Welt am Sonntag". Aus China habe sich Nordex dagegen zurückgezogen. "Peking zieht die eigenen Produzenten vor. Westliche Firmen haben in diesem Umfeld kaum Marktchancen. Auch für uns macht das keinen Sinn." Das Unternehmen hatte am Freitag seine Halbjahreszahlen vorgelegt. Danach erzielte Nordex einen Umsatz von 815,4 Millionen Euro - gut 23 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Gewinn stieg auf 16,5 Millionen Euro nach 1,3 Millionen Euro ein Jahr zuvor.
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/jha/
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