Steigende Kapazitäten |
29.11.2022 14:38:00
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easyJet-Aktie gibt nach: easyJet hofft auf Vor-Corona-Niveau im Herbst 2023
An der Börse kamen die Prognosen der Billigfluggesellschaft für das neue, seit Oktober laufende Geschäftsjahr 2022/2023 nicht gut an. Die Aktie stand in London zeitweise 3,38 Prozent im Minus bei 380 Pence. Das Urteil der Analysten fiel gemischt aus.
Analyst Patrick Creuset von Goldman Sachs merkte an, die Signale für 2023 lägen leicht unter den Erwartungen. Dagegen schrieb Jarrod Castle von der Schweizer Bank UBS in einer ersten Reaktion, der Ausblick von easyJet stimme zuversichtlich. Ähnlich äußerte sich Experte Michael Hewson vom Broker CMC Markets UK. Mit Blick auf die aktuellen Kursverluste schränkte er jedoch ein: Investoren wögen wohl die Perspektiven der Airline vor dem Hintergrund des wahrscheinlich noch weiter steigenden Margendrucks in der Branche genauer ab. easyJet stehe hier im Wettbewerb etwa mit den Airlines Jet2 und Ryanair, die jüngst ausgesprochen solide Kennziffern vorgelegt hätten.
Das Unternehmen plant zunächst, im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres 38 Millionen Sitze anzubieten und in der zweiten Hälfte 56 Millionen. Dabei sei im vierten Geschäftsquartal (bis Ende September) eine Zahl auf Vor-Pandemie-Niveau zu erwarten. easyJet verwies zugleich auf viele Belastungen wie steigende Treibstoffpreise wegen des russischen Kriegs gegen die Ukraine. Trotz der globalen Unsicherheiten erwartet easyJet-Chef Lundgren im Sommer einen großen "Nachholbedarf". Billigfluggesellschaften profitierten in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, weil viele Menschen Wert auf den Preis legten, sagte er der BBC.
Für den Umsatz pro Sitzplatz sagte easyJet für das Weihnachtsquartal einen Anstieg um mehr als ein Fünftel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum voraus. Laut dem Billigflieger sind auch die gebuchten Ticketerträge für Ostern hoch. Die Auslastung liege über der des Vorjahreszeitraums.
Zugleich mahnte Lundgren, easyJet müsse mehr tun, um die Nachfrage außerhalb der Stoßzeiten zu stimulieren. Zudem kämen große Belastungen auf die Branche zu, wie etwa die weiter steigenden Treibstoffkosten, der starke US-Dollar und Forderungen nach höheren Löhnen. Die Inflation lag in Großbritannien mit mehr als 11 Prozent zuletzt auf dem höchsten Stand seit 41 Jahren.
Fragen nach einem Anstieg der Ticketpreise im Sommer wich Lundgren aus. Ryanair-Chef Michael O'Leary hatte bereits im August angekündigt, dass die Kosten je Ticket in den kommenden fünf Jahren von etwa 40 auf 50 Euro steigen würden.
London (Reuters) / LONDON / LUTON (dpa-AFX)
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