Bär vs. Bulle |
30.12.2018 23:54:00
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Enorme Schwankungen: Ist das Ende des Bullenmarktes besiegelt?
Jeffrey Gundlach, DoubleLine Capital
Jeffery Gundlach, Chef von DoubleLine Capital, gehört zu denen, die einen Bärenmarkt prophezeien. Seiner Meinung nach hat der Bärenmarkt bereits eingesetzt. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass dies ein Bärenmarkt ist", erklärte der amerikanische Unternehmer gegenüber CNBC. Die gängige Definition, laut der eine Baisse erst ab Kursverlusten von mehr als 20 Prozent einsetzt - bei über 10 Prozent handelt es sich lediglich um eine Korrektur - unterschreibt er nicht, diese sei "willkürlich". Viel wichtiger seien seiner 35-jährigen Erfahrung nach andere Faktoren, die den Markt beeinflussen: Wie man hineingehe, wie alles sich entwickle und wie die Stimmung sich ändere. Alle Variablen, die eine Baisse charakterisieren, seien bereits eingetreten.
Amanda Agati, PNC Financial Services Group
Dagegen positioniert sich Amanda Agati, Managing-Direktorin bei der PNC Financial Services Group. Sie geht davon aus, dass es immer noch viele Möglichkeiten in den Märkten gebe. "2019 kann ein starkes Jahr werden", gibt sie gegenüber CNBC an. Zwar werde das kommende Jahr voraussichtlich nicht so erfolgreich sein wie 2017, trotzdem rechne sie nicht mit einem schlechten Ausgang. Ihr Unternehmen bereitet seine Portfolios aber dennoch auf die allgemein schlechten Aussichten auf die nächste Zeit vor - "wenn wir uns dem hinteren Teil des Zyklus nähern" -, auch wenn "wir nicht zum Ausgang rennen". So sieht Agati derzeit gute Einstiegschancen bei den jungen Märkten - das sei eine "einmalige Gelegenheit" - stuft aber High-Yield-Anleihen und Leverage Loans als riskant ein.
Peter Mallouk, Creative Planning
Peter Mallouk hat einen gespaltenen Blick auf die Zukunft am Aktienmarkt. Der Co-Chef von Creative Planning erörterte gegenüber Bloomberg die Gründe, warum es derzeit solche Unsicherheiten an den Märkten gebe. Vor allem der Handelskonflikt zwischen den USA und China sei Schuld daran, warum die Marktstimmung ins Negative umgeschwungen sei. "Wir sehen keinen klaren Pfad für eine Lösung. Der Markt sagt, dass das noch eine ganze Weile lang so weitergehen kann - die meisten haben das nicht erwartet." Das, was den Ausschlag in die Baisse oder Hausse gebe, sei, was Anleger von der Zukunft erwarten würden. Ein weiterer Faktor, der Einfluss auf den Aktienmarkt habe, sei Angst. Die durch den Handelskonflikt ausgelöste Volatilität ziehe sich nun schon lange hin, "nimmt man den durchschnittlichen Investor, der das beobachtet, dann entsteht eine pessimistische Erzählung".
Mandy Xu, Credit Suisse
Mandy Xu, Derivatstrategin bei der Credit Suisse, glaubt, dass der Markt derzeit zu pessimistisch bezüglich Wachstum und Gewinnen geworden sei, und es doch noch zu einem guten Ausgang kommen könnte. Zwar geht sie davon aus, dass die Volatilität - ausgelöst unter anderem durch den Handelskrieg und weitere Unsicherheiten - in Zukunft erst einmal weiter bestehen wird, der Markt könne aber trotzdem voranschreiten. Faktoren, die normalerweise einen baldigen Bärenmarkt einläuten, sehe sie momentan nicht.
Investoren müssen sich für Strategie entscheiden
Anleger müssen selber abwägen, was sie von der Zukunft auf dem Markt erwarten und wie sie ihre Anlegestrategie dementsprechend anpassen. Wie sich die Stimmung an der Börse tatsächlich in nächster Zeit entwickeln wird und ob die Zeitenwende vom Bullen- zum Bärenmarkt bald eintritt, kann niemand mit Sicherheit voraussagen. Klar ist aber: Derzeit gibt es global viele Risikofaktoren, aufgrund derer Investoren mit Vorsicht agieren sollten.
Theresa Rauffmann / Redaktion finanzen.at
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