15.11.2015 13:42:44
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Erdogan: G20-Gipfel sendet "harte" Anti-Terror-Botschaft
ANTALYA (AFP)--Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat eine "harte" Anti-Terror-Botschaft vom G20-Gipfel in Antalya angekündigt. Weniger als 48 Stunden nach der Anschlagsserie in Paris kamen dort am Sonntag die Staats- und Regierungschefs der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer zusammen. US-Präsident Barack Obama forderte, die Kräfte im Kampf gegen den IS zu "verdoppeln". Frankreichs Finanzminister Michel Sapin verlangte konkrete Maßnahmen gegen die Terrorfinanzierung.
Sapin vertrat in Antalya gemeinsam mit Außenminister Laurent Fabius Frankreichs Staatspräsidenten François Hollande, der wegen der Anschläge und der anhaltenden Bedrohungslage in Paris geblieben war. Die Anschlagsserie mit mindestens 129 Toten, zu der sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekannt hatte, rückte in den Mittelpunkt des zweitägigen Gipfels, der sich ursprünglich vor allem um die Flüchtlingskrise drehen sollte.
"Unsere Antwort auf den internationalen Terrorismus wird sich bei dem Gipfel auf sehr starke, sehr harte Art konkretisieren", sagte Gipfelgastgeber Erdogan nach einem Treffen mit Obama. Beide einigten sich nach den Worten Obamas darauf, Frankreich ihre Solidarität zu zeigen und die Kräfte zu "verdoppeln", die Drahtzieher von Paris zu fassen und den IS zu "eliminieren".
Der IS hatte sich auch zu einem Anschlag auf eine Friedensdemonstration am 10. Oktober in Istanbul bekannt, dem 102 Menschen zum Opfer gefallen waren. "Die Ermordung unschuldiger Menschen auf Grundlage einer pervertierten Ideologie ist nicht nur ein Angriff auf Frankreich, nicht nur auf die Türkei, sondern auf die zivilisierte Welt", sagte Obama.
Auch Russlands Präsident Wladimir Putin, der beim Bemühen um eine Eindämmung des Bürgerkriegs im IS-Schwerpunktland Syrien bislang nicht mit dem Westen an einem Strang zieht, forderte eine Bündelung der Kräfte. "Man kann die terroristische Bedrohung nur beherrschen, wenn die gesamte Staatengemeinschaft ihre Bemühungen vereint", sagte er.
Neben der eigentlich geplanten Gipfelerklärung sollte nach Angaben mehrerer Delegationen in Antalya eine Sondererklärung zum Terrorismus verabschiedet werden. Frankreichs Finanzminister Sapin machte deutlich, dass Paris auf mehr hofft als auf Worte. "Über Solidarität und Mitgefühl hinaus will Frankreich konkrete Entscheidungen für den Kampf gegen die Terrorfinanzierung", sagte er der Nachrichtenagentur AFP.
Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) war am Sonntag in Antalya eingetroffen. Dort findet bis Montag der zehnte Gipfel der G20-Staaten statt, die für fast 90 Prozent der Wirtschaftsleistung weltweit und für rund zwei Drittel der Weltbevölkerung stehen.
DJG/ros
(END) Dow Jones Newswires
November 15, 2015 07:11 ET (12:11 GMT)- - 07 11 AM EST 11-15-15
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