19.08.2025 13:47:00
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EU macht mit Russland noch immer gute Geschäfte
Demnach zahlten etwa die Importeure von Flüssiggas im ersten Halbjahr rund 4,5 Mrd. Euro an Russland. Die EU beziehe mehr LNG aus Russland als vor Kriegsbeginn, sagte der Chef des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO), Gabriel Felbermayr. "Der Grund dafür ist schlicht und einfach, dass LNG nicht sanktioniert ist." Seit heuer werde über die Ukraine praktisch kein Gas mehr in die EU geliefert, wie Russland-Experte Artem Kochnev betonte. Daher müsse der Gasbedarf am internationalen Markt über LNG gedeckt werden, was zu einem wesentlichen Teil aus Russland stamme. Man könnte es zwar laut Felbermayr auch aus anderen Ländern beziehen - allerdings aufgrund längerer Transportwege zu höheren Preisen, vermutet der Ökonom.
Der Import von Kunstdünger ist auf Vorkriegsniveau, fügte Felbermayr hinzu. Der Dünger werde aus Gas erzeugt - und die entsprechenden Anlagen stünden in Russland, führte der Ökonom weiter aus. Der Preis und die kurzen Transportwege würden auch hier eine Rolle spielen. Als weiteres Beispiel für gute Handelsbeziehungen wird Titan angeführt, das vom Flugzeugbauer Airbus benötigt wird. Aber auch Medikamentenlieferungen nach Russland seien - aus humanitären Gründen - nicht sanktioniert. Daher gebe es hier mehr Exporte nach Russland als vor Kriegsbeginn.
fel/kre
WEB https://www.wifo.ac.at/

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