03.10.2008 13:39:00
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EU macht neuen Anlauf gegen überhöhte Managergehälter
BRÜSSEL (AFP)--In der Finanzkrise macht die Europäische Union einen neuen Anlauf gegen überhöhte Managergehälter. Die EU-Finanzminister wollen am Dienstag in Luxemburg eine AFP vorliegende Erklärung verabschieden, nach der sich Gehalt und Abfindung von Unternehmenschefs an der Leistung orientieren sollen. Der Text gehört zu einem Paket zur Finanzkrise, das die europäischen Staats- und Regierungschefs beim EU-Gipfel am 15. und 16. Oktober in Brüssel beraten wollen.
"Die Leistung sollte sich angemessen und umfassend in der Bezahlung von Führungskräften widerspiegeln", heißt es in der Erklärung der Finanzminister. Dies gelte auch für Abfindungen, die sogenannten "goldenen Fallschirme". Die Mitgliedstaaten sollen auf nationaler Ebene auf die Umsetzung achten. Ein EU-Gesetz gegen überhöhte Managergehälter ist vorerst jedoch nicht geplant.
Angesichts der Schieflage einiger europäischer Banken war erneut Kritik an Millionen-Abfindungen für Manager laut geworden. Der scheidende Chef des angeschlagenen Finanzkonzerns Dexia, Axel Miller, verzichtete erst am Freitag nach starkem öffentlichen Druck auf eine Millionen-Abfindung. Belgien, Frankreich und Luxemburg hatten zuvor ein Rettungspaket in Höhe von 6,4 Mrd EUR für Dexia geschnürt.
Die EU-Kommission hatte bereits 2004 eine Reihe von Empfehlungen gegen überhöhte Managergehälter vorgelegt, die jedoch kaum Widerhall fanden. In Deutschland bereitet eine Arbeitsgruppe von SPD und Union für den Herbst Vorschläge für mögliche Gesetzesänderungen vor. Auch in Frankreich und den Niederlanden wächst der Druck auf die Führungsetagen.
DJG/kth (END) Dow Jones NewswiresOctober 03, 2008 07:38 ET (11:38 GMT)
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