01.07.2008 20:30:00

Europa-Schluss: Kräftige Abschläge, Finanzwerte belasten

Paris (aktiencheck.de AG) - Die europäischen Aktienmärkte gingen am Dienstag mit deutlichen Abschlägen aus dem Handel. Angesichts einer möglichen Zinserhöhung seitens der EZB am Donnerstag herrschte am erneut Zurückhaltung vor. Die neuen Rekordstände beim Ölpreis wirkten sich dabei ebenfalls mehrheitlich belastend aus.

Der Dow Jones Euro Stoxx 50 verlor bis zum Handelsende 1,79 Prozent auf 3.292,86 Punkte. Der Dow Jones STOXX 50 gab wiederum 1,92 Prozent auf 2.850,49 Zähler nach. Der marktbreitere EURONEXT 100 verzeichnete ein Minus von 2,22 Prozent auf 765,58 Punkte.

Finanzwerte standen europaweit massiv unter Druck. Papiere der UBS knicken in Zürich um mehr als 5 Prozent ein. Die Großbank meldete heute, dass der Verwaltungsrat erste Maßnahmen seines Programms zur Wiederherstellung der führenden Position der UBS im Wettbewerb globaler Banken umsetzt. Wie das Kreditinstitut mitteilte, haben die vier Verwaltungsratsmitglieder Stephan Haeringer, Rolf Meyer, Peter Spuhler und Lawrence Weinbach ihren Rücktritt angeboten.

Papiere von BNP Paribas gaben in Paris knapp 3 Prozent ab. Die Bankgesellschaft gab heute bekannt, dass sie einen Umbau des Konzern-Managements beschlossen hat. Hintergrund der Maßnahmen ist die Stärkung der internen Kontrollen angesichts der Finanzkrise.

France Télécom rücken gegen den Trend um mehr als 2 Prozent vor. Bereits gestern hatte der Konzern der geplanten Übernahme des schwedischen Mitbewerbers TeliaSonera eine Absage erteilt.

Der britische Musik- und Buchhändler HMV Group hat seinen Gewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr mehr als verfünffacht, was mit dem Verkauf seiner japanischen Geschäfte und steigenden Videospiele-Umsätzen zusammenhängt. Dennoch enttäuschte der Konzern damit und die Aktien gaben um mehr als 13 Prozent nach.

Die Mobilfunktochter SFR des französischen Medien- und Mobilfunkkonzerns Vivendi, die seit letztem Monat Neuf Cegetel kontrolliert, beabsichtigt Angaben der Zeitung "Les Echos" zufolge den Abbau von 450 Arbeitsplätzen. Die Vivendi-Aktie verlor 1,8 Prozent.

Der schweizerische Schokoladenhersteller Barry Callebaut gab heute die wichtigsten Verkaufszahlen für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2007/08 bekannt. Dabei verzeichnete der weltweit führende Hersteller von qualitativ hochwertigen Kakao- und Schokoladenprodukten einen Anstieg der Verkaufsmenge um 10 Prozent auf 872.993 Tonnen. Der Umsatz erhöhte sich um 18,6 Prozent. Die Aktie von Barry Callebaut gewann 4 Prozent hinzu.

Der niederländische Einzelhandelskonzern Ahold hat den Verkauf seiner 73,2 Prozent-Beteiligung an der Schuitema N.V. an die Private Equity-Gesellschaft CVC Capital Partners abgeschlossen. Im Rahmen der Transaktion erhält Ahold Geschäfte, Immobilien, einen Barbetrag und eine indirekte 20 Prozent-Beteiligung an Schuitema in Form von Vorzugsaktien, ohne einen Sitz im Aufsichtsrat. Die Ahold-Aktie schloss heute in Amsterdam 3,3 Prozent leichter. (01.07.2008/ac/n/m)

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