04.11.2023 10:25:00

Eurostat: Netto-Medianeinkommen im Vorjahr in Österreich gestiegen

Regierungspolitiker haben zuletzt - angesichts der in Österreich über viele Monate über dem Eurozonen-Durchschnitt liegenden Inflation - stets betont, dass die Kaufkraft hierzulande durch verschiedene Maßnahmen trotzdem erhalten worden sei. Sie fühlten sich am Samstag durch eine Analyse der EU-Statistikbehörde Eurostat bestätigt. Denn diese zeigt einen inflations- und kaufkraftbereinigten, leichten Anstieg der real verfügbaren Netto-Medianeinkommen von 2021 auf 2022.

Eurostat - siehe https://go.apa.at/kHqEBUQR - weist für Österreich fürs Vorjahr mit 25.119 Euro die dritthöchsten real verfügbaren Netto-Medianeinkommen unter den EU-Staaten aus. 2021 waren es laut der EU-Behörde 24.450 Euro gewesen.

"Die Kombination aus kaufkraftstützenden Hilfen, gezielten Preis- und Kostensenkungsmaßnahmen beim Strom und strukturellen Maßnahmen sorgt trotz aller Herausforderungen dafür, dass das Leben für die Menschen leistbar bleibt", kommentierte Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP). "Laut Budgetdienst konnte die Kaufkraft gerade im Bereich niedriger Einkommen erhalten werden", betonte Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP).

Vor Österreich lagen in der EU laut Eurostat voriges Jahr nur Luxemburg mit 33.214 und die Niederlande mit 25.437 Euro. Aus der Alpenrepublik wird immer besonders genau auf Deutschland geblickt, wo es von 2021 auf 2022 einen leichten Rückgang von 23.336 auf 23.197 Euro gab. Beim zweitwichtigsten Handelspartner Italien gab es einen Anstieg von 17.304 auf 18.472 Euro.

In Spanien, das über weite Strecken die Inflation verhältnismäßig tief und phasenweise deutlich unter jener in Österreich hielt, gab es trotzdem einen Anstieg von 16.297 auf 17.254 Euro. Das Finanzministerium hielt in diesem Zusammenhang aber fest, dass sich "Österreicher fast 50 Prozent mehr leisten können als Spanier".

Der EU-Durchschnitt der Netto-Medianeinkommen stieg von 18.014 auf 18.706 Euro. Das ist etwa um ein Drittel unter dem Austro-Wert. Am untersten Ende finden sich auch Nachbarländer Österreichs. Am wenigsten haben die Menschen in Bulgarien (9.671 Euro), der Slowakei (9.826 Euro), Rumänien (10.033 Euro) und Ungarn (10.217 Euro).

Eurostat veröffentlichte die Statistik am gestrigen Freitag unter der Anwendung des sogenannten Kaufkraftstandard (KKS) oder Purchasing Power Standard (PPS). So gelten die Daten als kaufkraftbereinigt. Der Medianwert wiederum entspricht nicht dem Durchschnitt, sondern stellt den Zentralwert von nach Größe geordneten Messwerten dar. Ausreißer fallen so weniger ins Gewicht.

phs/hac

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