26.11.2015 18:35:47

Eurostat veröffentlicht ab 2016 BIP-Daten schon nach 30 Tagen

   Von Hans Bentzien

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäische Statistikbehörde Eurostat wird ab dem kommenden Jahr früher als bisher vorläufige Daten zum Wirtschaftswachstum im Euroraum veröffentlichen. Eine Sprecherin der Behörde bestätigte auf Nachfrage eine entsprechende Mitteilung des französischen Statistikamts Insee. Das Statistische Bundesamt wird Eurostat vorläufige Daten zuarbeiten, plant aber selbst zunächst keine Veröffentlichung.

   "Es wird darüber diskutiert, diese Daten 30 Tage nach Ende des Quartals zu veröffentlichen", sagte eine Sprecherin von Eurostat. Insee hatte zuvor auf seiner Website eine Grafik veröffentlicht, aus der hervorgeht, dass Eurostat und Insee schon Ende April Daten für das erste Quartal veröffentlichen wollen.

   Norbert Räth, der beim Statistischen Bundesamt in Wiesbaden für die Berechnung des Bruttoinlandsprodukts zuständige Abteilungsleiter, sagte dazu: "Das ist zwar noch nicht mal formal beschlossen, aber ich gehe davon aus, dass es so kommt." Dass die Franzosen damit "vorgeprescht" seien, findet Räth "nicht ganz in Ordnung".

   Laut Insee wird Eurostat die Daten für das erste Quartal am 29. April veröffentlichen. Nach Angaben von Norbert Räth wird das Statistische Bundesamt "bestmögliche" Daten nach Luxemburg übermitteln, die auf November-Daten plus "Zuschätzungen" für Dezember beruhen.

   Destatis selbst plant eine erste Veröffentlichung des deutschen BIP für 13. Mai. "Es gibt zwar einige Länder, die ihre vorläufigen Daten nun auch früher veröffentlichen werden, aber wir werden das für Deutschland zunächst nicht tun", sagte Räth. Er schränkte aber ein: "Wenn Deutschland das einzige Land sein sollte, das das nicht macht, dann werden unter Druck kommen."

   Dass Insee die französischen Daten früher veröffentlichen will, findet Räth nicht erstaunlich: "Insee ist ja eine Mischung aus Statistik- und Prognosebehörde." Und der europäischen Behörde Eurostat räumt er ganz gute Chancen ein, ordentliche Vorabschätzungen zu produzieren. "Je größer das Aggregat, desto stabiler die Schätzung."

   Kontakt zum Autor: hans.bentzien@wsj.com

   DJG/hab/mgo

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   November 26, 2015 12:04 ET (17:04 GMT)

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