21.05.2010 12:06:15

Experte mahnt bei Lieferungen nach Griechenland weiter zur Vorsicht

    DARMSTADT (dpa-AFX) - Deutsche Unternehmen sollten bei Geschäften mit Griechenland trotz des jüngsten EU-Rettungspakets für das hoch verschuldete Land nach Ansicht eines Experten nach wie vor vorsichtig bleiben. "Bei Lieferungen nach Griechenland sollten sich die deutschen Unternehmen nach wie vor gut absichern, um am Ende nicht mit leeren Händen da zu stehen", sagte der beim Wirtschaftsinformationsdienst D&B für Länderrating zuständige Experte Martin Köhring der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Freitag. D&B hatte erst vor kurzem die Einstufung für Griechenland abgestuft. Derzeit wird das Land mit der D&B-Note 4B bewertet. "Das ist die schlechteste Note innerhalb der Eurozone."

     Da die deutschen Unternehmen vergleichsweise wenig nach Griechenland liefern, sieht Köhring die Auswirkungen aus möglichen Zahlungsausfällen bei griechischen Unternehmen relativ gelassen. Deutsche Unternehmen, die mit Griechenland Geschäfte machen, kennen die Probleme auch schon länger. "In Griechenland war die Zahlungsmoral schon immer deutlich schlechter als im Rest Europas", sagte er. Schlimmer wäre es, wenn sich die Zahlungsmoral in den anderen südeuropäischen Ländern weiter verschlechtern würde. Im ersten Quartal sank diese bereits in Portugal und Spanien. In Italien habe sie sich auf niedrigem Niveau stabilisiert.

     D&B erstellt auf Basis von 600 Millionen Rechnungen und Auswertung von Daten von mehr als 700.000 deutschen Firmen eine regelmäßige Studie zur Zahlungsmoral. Weltweit wertet D&B mehr als 20 Milliarden Rechnungen aus./zb/nl/tw

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