Gespaltene Meinungen |
20.04.2019 19:51:00
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Experten sind sich uneinig ob die asiatischen Märkte schon ihre Höchstände erreicht haben
JPMorgan rechnet mit "volatilem Prozess"
Mixo Das, der bei der US-Investmentbank JPMorgan als Asien-Aktienstratege tätig ist, äußerte sich jüngst im Gespräch mit CNBC über die Aktienmärkte in Asien und offenbart, dass sich die Bank seit einigen Wochen "eher auf der vorsichtigen Seite" befindet. Diesbezüglich bringt er eine schlechte Nachrichten für Investoren mit: "Ich denke, die meisten Gewinne für dieses Jahr sowohl auf dem chinesischen als auch aus dem asiatischen Aktienmarkt liegen bereits hinter uns", so Das. Auf eine nachhaltige Aufwärtsbewegung in Fernost setzt er nicht. Zwar sagt er, könnte es durchaus noch zu Aufschlägen kommen, allerdings würde es sich um einen "viel volatileren Prozess handeln". Seine Einstellung stützt er auf die Annahme, dass die Anlegerstimmung "überfordert" sowie "überhitzt" sei. Die US-Investmentbank orientiere sich bei ihren asiatischen Investments an Konzernen, die großes Wachstumspotenzial aufweisen - beispielsweise Exportunternehmen. Wachstumsaktien gebe es aber auch in der verarbeitenden Industrie, so der Asien-Experte. Hier sehe die Bank zwar eine positive, "aber nur eine sehr schwache Entwicklung".
Zeichen für chinesischen Aktienmarkt besser?
Der eher pessimistischen Einstellung des Asien-Aktienstrategen von JPMorgan stehen optimistischere Meinungen gegenüber. So prognostiziert Stefan Hofer, leitender Investmentstratege bei der LGT Bank, für die chinesischen Aktienmärkte einen Anstieg um bis zu 15 Prozent, wie er dem US-Sender offenbarte. In China konnte beispielsweise der Shanghai Composite Index seit Jahresanfang über 27 Prozent zulegen (basierend auf dem Schlusskurs des 15. April).
Hartmut Issel, Asienexperte bei UBS Global Wealth Management, weist zwar darauf hin, dass es für chinesische Aktien schwer werden könnte, diese starke Performance beizubehalten, dennoch belässt die Schweizer Großbank ihre Einstufung auf "overweight", so Issel gegenüber CNBC. Positiv könnten sich Fortschritte im US-chinesischen Handelsstreit auswirken. Außerdem werden die Aktienmärkte profitieren, wenn sich die Zeichen für die Wirtschaft in China wieder verbessern. Ähnlich äußerte sich auch Ben Emons von Medley Global Advisors. Er denkt, dass die Wende auf den asiatischen Märkten bald kommen könnte - sieht aber ein höheres Risiko bei Investments auf diesen Märkten.
Wie es an den asiatischen Börsen weitergeht, dürfte vor allem nach einer Lösung im Handelsstreit spannend werden. Experten der UBS sehen ein Aufwärtspotenzial von rund 10 Prozent, die die derzeitige Spannungslücke schließen würden.
Redaktion finanzen.at
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