14.11.2012 17:15:33
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EZB/Asmussen: Risiken von Anleihekäufen gegen Risiken von Untätigkeit abzuwägen
Von Hans Bentzien
MAINZ--Die Europäische Zentralbank (EZB) muss die mit Staatsanleihekäufen einhergehenden Risiken nach Aussage ihres Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen hinnehmen. "Solche Risiken müssen natürlich mit den Risiken des Nicht-Handelns verglichen werden. Wenn das Haus in Flammen steht, wird die Feuerwehr einschreiten, auch wenn mitunter die Möbel nass werden", sagte Asmussen laut vorab verbreitetem Redetext bei einer Konferenz in Mainz.
Gemindert werden die Risiken der angekündigten Outright Monetary Transactions (OMT) laut Asmussen durch die für die begünstigten Länder auferlegten Konditionen. Die einem Hilfsprogramm des Euro-Rettungsfonds ESM zugrunde liegenden Verpflichtungen sorgten dafür, dass die entsprechenden Länder bei ihren Konsolidierungs- und Reformmaßnahmen nicht nachließen, sagte Asmussen und fügte hinzu: "Es gilt klipp und klar: Verletzt ein Land die Bedingungen, finden keine OMT-Käufe statt."
Asmussen verteidigte die Pläne zum Kauf von Staatsanleihen mit dem bekannten Argument, dass diese Wirksamkeit und Einheitlichkeit der Geldpolitik sicherstellten. Zugleich forderte er überzeugende Maßnahmen der Staaten zur Eindämmung der Krise. "Uns als Zentralbank kommt in dieser Situation eine wichtige, aber auch eine begrenzte Rolle im Rahmen unseres Mandates zu", sagte das deutsche EZB-Direktoriumsmitglied.
Er hoffe, dass die Maßnahmen auf europäischer Ebene und auf Ebene der Mitgliedsstaaten die Finanzmärkte und Volkswirtschaften stabilisieren, so dass die EZB sich so bald wie möglich vom Krisenmanagement verabschieden könne.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
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November 14, 2012 10:45 ET (15:45 GMT)
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