25.10.2022 09:14:42
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FDP-Vizechef Vogel fordert "Stoppschild" für China
BERLIN (Dow Jones)--Angesichts eines sich in der Bundesregierung laut Medienberichten abzeichnenden Kompromisses für eine 24,9-prozentige Beteiligung der chinesischen Staatsreederei Cosco an einem Terminal im Hamburger Hafen warnt FDP-Vizechef Johannes Vogel vor einer Naivität im Umgang mit China. "Dass es jetzt nicht zu einer Sperrminorität kommt, ist ein Schritt in die richtige Richtung", sagte Vogel der Wirtschaftswoche. "Aber wir müssen verstehen, dass wir es im Fall von China mit einem System zu tun haben, das in fundamentalen Fragen anders tickt als wir."
Deutschland solle die aktuelle Debatte zum Anlass nehmen, um eine gemeinsame europäische Hafenstrategie anzustoßen. "Wir sind an einem Punkt angekommen, wo ein Stoppschild für China aufgestellt werden muss", forderte Vogel. Eine Absprache sei nicht allein mit europäischen Partnern wichtig, "sondern wir sollten uns auch mit unseren transatlantischen Partnern und den marktwirtschaftlichen Demokratien im Pazifikraum wie Japan, Südkorea und Australien zu einer gemeinsamen Chinastrategie abstimmen", schlug Vogel vor.
"Es wäre besser als 35 Prozent, aber es wäre weiter kritisch, denn wir haben weiterhin ein diktatorisches Regime, das mithilfe von Staatskonzernen sich bei uns in Infrastruktur einkauft", betonte auch der Vorsitzende des Bundestags-Europaausschusses, Anton Hofreiter (Grüne). Man wisse von strategischen Investoren, dass diese mit 2 oder 3 Prozent zum Teil sehr großen Einfluss gewinnen könnten. "Zugang zu Informationen ist trotz alledem vorhanden", gab Hofreiter im ARD-Morgenmagazin zu bedenken.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
DJG/ank/sha
(END) Dow Jones Newswires
October 25, 2022 03:14 ET (07:14 GMT)
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