Deutsche zierten sich 21.07.2014 11:33:00

Flughafen Wien verkauft Friedrichshafen

Käufer sind die Stadt Friedrichshafen und der Landkreis Bodensee, andere Investoren fanden sich nicht. Morgen, Dienstag, berät laut "Schwäbischer Zeitung" der Landkreis den Deal, laut "Presse" liegen aus Wien alle Genehmigungen vor. Laut deutschem "Südkurier" liegt der ermittelte Preis für den Anteil von 25,1 Prozent bei 2,257 Millionen Euro. Der Preis liegt somit weit unter dem, was der Flughafen Wien beim damaligen Kauf bezahlt hat. Bei der Stadt Friedrichshafen wollte Bürgermeister Andreas Brand in der "Schwäbischen Zeitung" Ende Juni trotzdem nicht von einem Schnäppchen reden. "Der Wert ist nicht auf dem Basar entstanden", sondern Ergebnis eines Wirtschaftsprüfergutachtens. Deutsche Medien wollten wissen, dass die Friedrichshafener den Anteil eher lieber geschenkt haben wollten.

Käufer sind Bodenseekommunen. Ende Juni hat der Gemeinderat der Bodenseegemeinde Friedrichshafen seinen Part abgenickt, der andere Teil soll "paritätisch" an den Bodenseekreis gehen. Der Landkreis wird am morgigen 22. Juli darüber beraten. Part abgenickt, der andere Teil soll "paritätisch" an den Bodenseekreis gehen. Der Landkreis wird am morgigen 22. Juli darüber beraten.

Der Wiener Anteil an dem Problemairport war nicht so leicht an den Mann zu bringen, wie den regionalen süddeutschen Medien zu entnehmen ist. "Gerne hätte ich ihnen eine andere Lösung, die die Stadt direkt und unmittelbar finanziell nicht betrifft, präsentiert," wurde Friedrichshafens Oberbürgermeister Brand in der "Schwäbischen Zeitung" Anfang Juli zitiert.

Partner aus der Flughafenbranche wie auch das Land Baden-Württemberg lehnten die Beteiligung ab. Als "gutes Ende einer Hängepartie" und "zwingend notwendig" nannte Norbert Fröhlich (CDU) den Kauf, wenn auch "die Suche nach einem Investor weitergehen sollte". Die Grünen von Friedrichshafen warnten im Gemeinderat vor dem hohen Risiko, das mit dem Kauf übernommen werde.

Auch die Stadt Friedrichshafen hätte lieber eine andere Alternative gehabt, fand aber keine Interessenten für den Anteil aus Wien. Neuen Interessenten stehe man aber weiter offen gegenüber. Vom Land Baden-Württemberg war eine Anfrage nach Aufstockung abschlägig beantwortet worden, mit dem Argument, der Bodensee-Airport sei ein Regionalflughafen und der habe sich auch selbst zu tragen.

Läuft alles nach Plan der Käufer, verteilen sich die Anteile am Bodensee-Airport künftig wie folgt: 12,44 Prozent hält wie bisher das Land Baden-Württemberg, 8,9 Prozent Technische Werke Friedrichshafen, 9,37 Prozent ZF, 7,69 Prozent Luftschiffbau Zeppelin, 3,44 Prozent IHK Bodensee-Oberschwaben, je 2,12 Prozent Dornier und MTU. Je 26,96 Prozent werden nach dem Deal die Stadt Friedrichshafen und der Bodensee-Landkreis halten und damit jeweils die Sperrminorität. In Summe werden dann rund 75 Prozent in deutscher öffentlicher Hand sein. In deutschen Regionalmedien ist der Flughafendeal seit einigen Wochen Diskussionsthema gewesen.

rf/pro

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