01.03.2022 23:02:00

FMA sperrt russische Sberbank Europe in Wien und setzt Aufpasser ein

Die österreichische Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) hat am Dienstagabend der Europa-Tochter der russischen Sberbank, der Sberbank Europe AG mit Sitz in Wien, auf Anweisung der Europäischen Zentralbank (EZB) mit sofortiger Wirkung die Fortführung des kompletten Geschäftsbetriebes untersagt. Bereits seit Montag durfte die Bank gemäß einem damals über Nacht in Kraft gesetzten Moratorium der FMA keinerlei Auszahlungen, Überweisungen oder andere Transaktionen mehr durchführen.

Finanzexperten gehen davon aus, dass die Sberbank Europe AG rasch in die Insolvenz schlittern dürfte. Ob und allenfalls wann ein Insolvenztatbestand erfüllt ist, soll ein von der FMA für das Institut als Aufpasser bestellter Regierungskommissär feststellen, es ist dies der Wiener Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwalt Gerd Konezny.

Die Untersagung des Geschäftsbetriebes löst gesetzlich den Einlagensicherungsfall aus. Demzufolge muss die Einlagensicherung Austria GesmbH (ESA) gesicherte Einlagen bis zu einem Betrag von je 100.000 Euro binnen zehn Bankarbeitstagen auszahlen. Bei den gesicherten Einlagen soll es sich um knapp eine Milliarde Euro handeln. Der Großteil der "Österreich"-Kunden stammte aus Deutschland, der Markt wurde von Wien aus mitbearbeitet.

Die FMA hatte in der Nacht auf Montag ihr - im Zuge der Finanzsanktionen gegen Russland erfolgtes - Ein- und Auszahlungs-Moratorium damit gerechtfertigt, dass die EZB dem SRB angezeigt habe, dass die Bank in ernsten wirtschaftlichen Schwierigkeiten stecke und wahrscheinlich ein Ausfall der Bank drohe.

sp/dru

ISIN RU0009029540 WEB http://www.sberbank.at http://www.fma.gv.at

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