04.02.2022 15:44:39

Frankreichs Notenbankchef: Richtung der EZB ist klar - Ansonsten ist alles offen

WARWICK (dpa-AFX) - Der französische Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau hat zu große Erwartungen an den Straffungskurs der Europäischen Zentralbank (EZB) gedämpft. "Während die Richtung der Reise klar ist, sollte man keine voreiligen Schlussfolgerungen über ihren Zeitplan ziehen", sagte Villeroy auf einer Konferenz im britischen Warwick laut Redetext vom Freitag. Die EZB werde schrittweise, datenabhängig und offen vorgehen.

Villeroy erläuterte damit Ausführungen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde vom Vortag. Diese hatte nach der Zinssitzung der Notenbank Hinweise auf eine bevorstehende geldpolitische Straffung gegeben, sich in der Sache und im Ablauf allerdings nicht festgelegt. Villeroy bekräftigte diese Haltung: Angesichts der zunehmenden Ungewissheit mit Blick auf die Inflationsentwicklung sei das Schlüsselwort "Optionalität".

Man behalte also die volle Wahlfreiheit bei den ab März und in den folgenden Quartalen anstehenden Entscheidungen, ergänzte der Franzose mit Blick auf die kommenden Zinssitzungen. Ausschlaggebend seien die jeweils neuesten Wirtschaftsdaten, Prognosen und geopolitischen Entwicklungen.

An den Märkten waren nach der Sitzung der EZB vom Donnerstag die Zinserwartungen stark angestiegen. Derzeit werden an den Märkten für dieses Jahr zwei Zinsanhebungen um insgesamt einen halben Prozentpunkt erwartet. Eine Einstellung der allgemeinen Anleihekäufe (APP) wird ebenfalls für dieses Jahr für möglich gehalten. Hintergrund ist die hohe Inflation von derzeit 5,1 Prozent im Euroraum.

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