27.06.2022 18:28:42
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G7/Scholz: Im Verhältnis zu Russland kein Zurück in Zeit vor Überfall
Von Andreas Kißler
ELMAU/BERLIN (Dow Jones)--Die Gruppe sieben führender Wirtschaftsnationen (G7) hat aufgrund des Ukraine-Kriegs nach Worten von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eine sehr lang anhaltende Veränderung im Verhältnis zu Russland festgestellt.
"Im Verhältnis zu Russland kann es kein Zurück geben in die Zeit vor dem russischen Überfall auf die Ukraine", betonte Scholz in einem Statement beim G7-Gipfel in Elmau. "Dieser Krieg ist ein tiefer, tiefer Einschnitt in den internationalen Beziehungen." Die G7 seien sich einig in der Einschätzung, dass es sich hier um sehr lang anhaltende Veränderungen drehe.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, der dem Gipfel per Video zugeschaltet war, habe "noch einmal sehr eindringlich die Lage geschildert, wie sie sich für die Ukraine derzeit darstellt". Scholz betonte, alle hätten versichert, dass sie die Ukraine in ihrer Verteidigung gegen Russland weiter unterstützen würden.
Nach einer Sitzung der G7 mit fünf Partnerländern in Elmau betonte der Kanzler, als Demokratien schaue man ähnlich auf die Welt. "Auf den Krieg in der Ukraine blicken wir aus unterschiedlichen Perspektiven, das wissen alle", räumte er aber ein. "Gerade deshalb ist es wichtig, dass wir miteinander darüber sprechen und unsere Sichtweisen auch austauschen." Zu der Sitzung hatte Scholz Argentinien, Indien, Indonesien, Senegal und Südafrika eingeladen.
In einer Erklärung hatten die G7 zuvor der Ukraine zugesagt, sie so lange wie nötig zu unterstützen und finanzielle Hilfe beim Wiederaufbau zu gewähren. Die Staatengruppe erklärte, die Ukraine solle in diesem Jahr insgesamt Budgethilfe von bis zu 29,5 Milliarden US-Dollar erhalten. Die G7-Staaten verpflichteten sich zudem, in den kommenden Tagen und Wochen ihre wirtschaftlichen Maßnahmen gegen Russland zu verschärfen. Dazu zählen Sanktionen, um Russlands Einnahmen aus fossilen Energien und auch Rohstoffen zu reduzieren. "Wir sind entschlossen, die Einnahmen Russlands, auch aus Gold, zu verringern", hieß es in der Erklärung. Ein ausdrückliches Verbot von russischen Goldimporten war darin allerdings nicht zu finden.
(Mitarbeit: Andrea Thomas)
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
DJG/ank/mgo
(END) Dow Jones Newswires
June 27, 2022 12:29 ET (16:29 GMT)
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