20.03.2022 18:04:38
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GESAMT-ROUNDUP: Demonstrationen gegen Ukraine-Krieg - Pop-Szene mobilisiert
BERLIN (dpa-AFX) - Erneut haben Tausende von Menschen in mehreren deutschen Städten am Sonntag gegen die russische Invasion in der Ukraine protestiert. Mit einer großen Solidaritätskundgebung vor dem Brandenburger Tor in Berlin signalisierten Kulturschaffende ihre Unterstützung für das verwüstete Land. Die Friedensaktion "Sound of Peace" (Klang des Friedens) sollte nach Einschätzung der Veranstalter "Europas größte musikalische Kundgebung" gegen den Krieg werden.
Nach Angaben der Polizei waren am frühen Abend geschätzt 15 000 Menschen zu der musikalischen Aktion gekommen, dazu rund 900 Einsatzkräfte. Auftreten sollten bis zum Abend unter anderem Marius Müller-Westernhagen, David Garrett, Peter Maffay, Revolverheld, Sarah Connor und Silbermond. Mit dabei war auch Natalia Klitschko, Frau des Bürgermeisters von Kiew und Ex-Profiboxers Vitali Klitschko. "Es ist wichtig, die Massen zu sehen, die hier zusammenkommen. Es ist wichtig zu sehen, dass die ganze Welt für die Ukraine steht", sagte Natalia Klitschko.
Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne), früher selbst Band-Managerin, sagte: "Die Musik überwindet alle Grenzen, bringt Menschen zusammen - Musik gibt Hoffnung, gibt Kraft gegen denjenigen, die Hass und Gewalt und Mord und Tod mit sich bringen." Wichtig sei, dass auch russische Künstlerinnen und Künstler dabei seien. "Es wäre verheerend, wenn wir jetzt in einen Kulturboykott geraten würden", betonte Roth.
Auch in Hamburg demonstrierten mehrere Tausend Menschen gegen den Krieg. Die Jugendorganisationen von CDU, SPD, FDP und Grünen sowie der Landesjugendring, die Klimabewegung Fridays for Future und die ukrainische Diaspora hatten zu einer Kundgebung auf dem Jungfernstieg aufgerufen. Die Veranstalter gingen von mehr als 5000 Teilnehmern aus, die Polizei schätzte die Zahl zu Beginn der Veranstaltung auf etwa 3000. Alles laufe friedlich, sagte ein Polizeisprecher.
Auf Plakaten war zu lesen "STOP AggRussia", "Nato help finally" oder "Russe sag Nein zum Krieg". Demonstranten forderten mit Plakaten auch die Einrichtung einer Flugverbotszone. Die Demo richtete sich gegen die Gefährdung der atomaren Infrastruktur durch russische Angriffe und sollte auch auf die Bedeutung der Ukraine für die Welternährung hinweisen.
Auf dem Wasser protestierten Ruderer von acht Vereinen gegen den Krieg, sie gedachten auf der Außenalster mit einer Schweigeminute in Sichtweite des Generalkonsulats der Ukraine der Opfer des Konflikts.
In Frankfurt am Main kamen nach Polizeiangaben rund 600 bis 700 Demonstranten zusammen, deutlich weniger als erwartet. Die Menschen hielten Schilder in die Höhe, auf denen unter anderem "Stop War, Putin" oder "Putin wird den Krieg verlieren" zu lesen war. Anlässlich des andauernden Kriegs in der Ukraine hatte die Bürgerbewegung Pulse of Europe dazu aufgerufen, ein "Zeichen des Zusammenhalts und der Solidarität mit der Ukraine sowie für eine wehrhafte Demokratie" zu setzen. In Bremen schätzte die Polizei die Zahl der Teilnehmer an einer Friedensdemonstration auf etwa 1300, in Hildesheim auf 700.
Bei einem großen Benefizkonzert in der österreichischen Hauptstadt Wien spielten am Samstag vor mehr als 40 000 Zuschauern im Ernst-Happel-Stadion Dutzende Musiker gratis, darunter Bilderbuch und Wanda. Der österreichische Präsident Alexander Van der Bellen dankte für die Hilfsbereitschaft aller. "Wir setzen gemeinsam ein starkes Zeichen für den Frieden", sagte er in einer Rede. Er richtete sich auch direkt an den russischen Präsidenten Wladimir Putin, dessen Armee am 24. Februar in der Ukraine einmarschiert war: "Präsident Putin, stoppen Sie diesen Krieg!"
Allein durch den Verkauf der Tickets zum symbolischen Preis 19,91 Euro - 1991 war die Ukraine unabhängig geworden - kamen gut 810 000 Euro zusammen./mi/DP/mis

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