24.06.2022 14:44:43
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Globale Handelsströme sinken im April - WSJ-Indikator
Von Paul Hannon
LONDON (Dow Jones)--Die weltweiten Handelsströme sind im April zum zweiten Mal in Folge stark gesunken. Dies ist ein Anzeichen dafür, dass der Einmarsch Russlands in der Ukraine, die Lockdowns in China und die nachlassende Konsumnachfrage Auswirkungen auf die Wirtschaftstätigkeit in aller Welt haben. Ein vom Wall Street Journal (WSJ) entwickelter Frühindikator für die Handelsströme deutet auf einen Rückgang von 2,1 Prozent im April gegenüber dem Vormonat hin, bereinigt um das saisonale Auf und Ab der Warenausfuhren zwischen den Ländern.
Der Rückgang der Handelsströme ist darauf zurückzuführen, dass der Krieg Russlands gegen seinen Nachbarn die Versorgung mit einer breiten Palette wichtiger Rohstoffe unterbrochen hat, während Chinas Null-Covid-Politik zu Lieferstopps führte. Eine Folge des Konflikts ist der Personalmangel: Im Jahr 2021 waren fast 15 Prozent der Besatzungen im internationalen Frachtverkehr russischer oder ukrainischer Herkunft.
In einem Anfang Juni veröffentlichten Bericht erklärte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), sie erwarte, dass die Handelsströme in diesem Jahr um 5 Prozent wachsen werden, was der Hälfte der Wachstumsrate von 2021 entspricht. "Zu den Schlüsselfaktoren, die das Handelswachstum im Jahr 2022 bremsen, gehören anhaltende regionale Abriegelungen in China, eine schwächere Nachfrage in Europa aufgrund des Krieges zwischen Russland und der Ukraine und der Übergang der Verbrauchernachfrage in den USA von Waren zu Dienstleistungen", so die OECD.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen die Handelsströme im April um 4,8 Prozent. Zur Berechnung ihres Frühindikators für den Wert des weltweiten Warenhandels verwendet das WSJ Daten aus acht Ländern mit schnell verfügbaren Handelszahlen aus sechs Regionen. Auf diese acht Länder entfielen nach Angaben der Welthandelsorganisation 39,1 Prozent des weltweiten Warenexportwerts im Jahr 2019. Um die verbleibenden 60,9 Prozent zu berücksichtigen, berechnet das Journal Skalierungsfaktoren für jede Region, die auf der Größe des fehlenden Anteils der Region basieren.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/apo/kla
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June 24, 2022 08:45 ET (12:45 GMT)
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