29.12.2017 11:13:43

Groß- und Außenhandel warnt trotz Rekordwerten vor Risiken

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones)--Der deutsche Groß- und Außenhandel hat eine positive Bilanz des abgelaufenen Jahres gezogen und seine positive Erwartung für 2018 bekräftigt, zugleich aber vor den Risiken einer Abschottungspolitik in anderen Ländern gewarnt. "Nach einem geradezu sensationellen Jahr starten wir optimistisch in das neue Jahr 2018", sagte der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Holger Bingmann. "Das Jahr 2017 ist viel, viel besser gelaufen als noch am Jahresanfang zu erwarten war."

Trotz der guten Zahlen sei es allerdings kein leichtes Jahr gewesen, und letztlich sei "auch eine Portion Glück dabei" gewesen, dass keines der vielfältigen Risiken auf das Geschäft durchgeschlagen habe. "Das kommende Jahr dürfte nicht einfacher werden", sagte Bingmann voraus. Immer mehr Länder suchten die Lösung für globale Herausforderungen in nationalen Rezepten und einem "Mein Land zuerst". Für eine internationale Volkswirtschaft wie die deutsche, die auf Exporte wie Importe angewiesen sei, sei dies "brandgefährlich", warnte der BGA-Präsident.

Bingmann bekräftigte aber die Prognose des Verbandes, nach der Export, Import und Großhandel 2018 einstweilen angesichts der positiven Entwicklung der Weltwirtschaft sowie der Binnenwirtschaft "mit neuen Rekordwerten glänzen" sollen. Im Großhandel rechnet der BGA im kommenden Jahr mit einem weiteren Umsatzanstieg um 2,5 Prozent auf 1,235 Billionen Euro, bei den Ausfuhren erwartet er ein Wachstum von voraussichtlich fünf Prozent auf einen neuen Rekordwert von rund 1,340 Billionen Euro und bei den Einfuhren um sieben Prozent auf 1,104 Billionen Euro.

Der Präsident des BGA mahnte zudem vor dem Hintergrund der im Januar anstehenden Sondierungen von Union und SPD eine schnelle Einigung auf eine neue Bundesregierung an. "Wir hoffen, dass die Hängepartie um die Bildung einer neuen Regierung bald zu Ende geht", sagte er. Europa warte auf Antworten aus Berlin zur Reform Europas, und auch national sei viel zu tun. So könne man "doch nicht allen Ernstes mit der Steuerpolitik aus dem Jahr 2008 ins Jahr 2020 gehen, wenn man sieht, was sich seitdem alles getan hat", meinte Bingmann.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

DJG/ank/apo

(END) Dow Jones Newswires

December 29, 2017 05:13 ET (10:13 GMT)

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!