02.07.2014 20:15:32
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Gute ADP-Arbeitsmarktdaten verpuffen
Von Manuel Priego Thimmel
Trotz positiver Wirtschaftsdaten aus den USA sind Europas Börsen am Mittwoch nur wenig verändert aus dem Handel gegangen. Die Beschäftigung im privaten US-Sektor ist laut Daten des Dienstleisters ADP im Juni um 281.000 gestiegen statt der erwarteten 210.000. Vor der EZB-Sitzung und dem offiziellen Arbeitsmarktbericht aus den USA hielten sich die Anleger aber zurück. Eine Rede von Fed-Chefin Janet Yellen auf einer IWF-Konferenz setzte keine Akzente. Yellen verwarf den Gedanken, dass die US-Notenbank aus Sorge um die Finanzstabilität die Zinsen erhöhen könnte.
Der Dax stieg 0,1 Prozent auf 9.911 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es dagegen 0,2 Prozent auf 3.252 nach unten. Die Analysten von TrimTabs warnen zudem davor, die ADP-Zahlen überzubewerten: Die Lohnsteuerüberweisungen der Arbeitgeber an das US-Finanzministerium legten nahe, dass im Juni nur 174.000 Stellen geschaffen worden seien, hieß es. Der offizielle Arbeitsmarktbericht dürfte irgendwo zwischen den Extremen liegen.
Auf Unternehmensseite stand der Telekomsektor im Blick. Die Konsolidierung der französischen Mobilfunkbranche scheint gescheitert. Marktführer Orange hat entsprechende Pläne nach eingehender Prüfung verworfen. "Damit bricht die Hoffnung auf weitere Übernahmen im Sektor zusammen und damit mögliche Prämien für die Aktienkurse", sagt ein Händler.
Aktien von Orange fielen 3,5 Prozent und machten den Telekomsektor in Europa mit minus 1,9 Prozent zum Tagesverlierer. Der Kurs von Bouygues gab 2 Prozent nach, da Orange bislang als Käufer von deren Mobilfunktochter gehandelt wurde. Für die Aktie des Wettbewerbers Iliad ging es sogar 3,5 Prozent nach unten.
Aber nicht überall wurde Trübsal geblasen. Die Aktionäre von Telefonica Deutschland reagierten erleichtert auf die Zustimmung aus Brüssel zum Kauf der KPN-Tochter E-Plus. Aus dem Zusammengehen von Telefonica Deutschland und E-Plus entsteht der nach Kunden größte deutsche Mobilfunkanbieter mit rund 43 Millionen Kunden. Telefonica-Deutschland-Aktien gewannen 2,3 Prozent, Telefonica-Papiere gaben 0,9 Prozent nach.
Deutsche Telekom büßten 3,3 Prozent ein. T-Mobile US soll Kunden Dienste in Rechnung gestellt haben, die von der US-Marktaufsicht als "Nepp" bezeichnet worden sind. Equinet sprach von einer extrem negativen Entwicklung. In einer einfachen Überschlagsrechnung ermitteln die Analysten, dass es dabei allein für ein Jahr um eine Summe von 370 Millionen Dollar gehen könnte. Möglicherweise komme dazu noch eine Geldstrafe, die in den USA sehr hoch ausfallen könnte.
Autoaktien waren gesucht. Der Automarkt in Westeuropa und der Welt wird sich in diesem Jahr nach Einschätzung des deutschen Branchenverbands VDA besser entwickeln als bislang angenommen. Weltweit würden in diesem Jahr voraussichtlich rund 75,9 Millionen Personenwagen verkauft. Das wäre eine Absatzsteigerung um rund 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch gute US-Absatzzahlen halfen: BMW-Titel gewannen 0,6 Prozent, Daimler 0,8 Prozent und VW 0,3 Prozent.
Die sich anbahnende Fusion in der Wehrtechnik führte zu Abgaben von 1,2 Prozent in der Aktie des Konkurrenten Rheinmetall. Die deutsche Krauss-Maffei Wegmann will mit der französischen Nexter fusionieren und damit die erfolgreichen Panzertypen "Leopard" und "Leclerc" unter einem Dach vereinigen.
Am Devisenmarkt gab der Euro gegen den Dollar leicht auf 1,3655 nach. Mit Blick auf die EZB-Sitzung werden von Händlern keine neuen geldpolitischen Maßnahmen erwartet. Allerdings könnte EZB-Präsident Mario Draghi zusätzliche Details zu den neuen Langfristtendern sowie dem möglichen ABS-Kaufprogramm nennen.
Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.252,25 -6,46 -0,2% +4,6% Stoxx-50 3.050,60 +5,70 +0,2% +4,5% Stoxx-600 345,68 +0,79 +0,2% +5,3% XETRA-DAX 9.911,27 +8,86 +0,1% +3,8% FTSE-100 London 6.816,37 +13,45 +0,2% +1,0% CAC-40 Paris 4.444,72 -16,40 -0,4% +3,5% AEX Amsterdam 415,85 +0,37 +0,1% +3,5% ATHEX-20 Athen 403,78 +7,26 +1,8% +4,9% BEL-20 Bruessel 3.166,29 +14,47 +0,5% +8,3% BUX Budapest 18.539,48 +44,55 +0,2% -0,1% OMXH-25 Helsinki 2.950,63 +10,93 +0,4% +4,1% ISE NAT. 30 Istanbul 94.545,01 -345,73 -0,4% +14,7% OMXC-20 Kopenhagen 748,79 +5,43 +0,7% +21,7% PSI 20 Lissabon 6.901,18 -2,45 -0,0% +5,2% IBEX-35 Madrid 11.016,20 +8,40 +0,1% +11,1% FTSE-MIB Mailand 21.678,58 +115,15 +0,5% +14,3% RTS Moskau 1.390,47 +28,37 +2,1% -3,6% OBX Oslo 571,41 -0,05 -0,0% +13,5% PX Prag 997,32 -2,90 -0,3% +0,8% OMXS-30 Stockholm 1.388,11 +3,75 +0,3% +4,1% WIG-20 Warschau 2.381,06 -23,77 -1,0% -0,8% ATX Wien 2.524,74 +21,57 +0,9% -0,9% SMI Zuerich 8.607,20 -0,77 -0,0% +4,9%
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.23 Uhr Di, 17.12 Uhr EUR/USD 1,3653 -0,16% 1,3676 1,3682 EUR/JPY 138,98 0,07% 138,88 138,89 EUR/CHF 1,2136 -0,03% 1,2140 1,2135 USD/JPY 101,77 0,21% 101,56 101,51 GBP/USD 1,7162 0,06% 1,7151 1,7140 Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/cln
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July 02, 2014 12:10 ET (16:10 GMT)
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Mercedes-Benz Group (ex Daimler) | 52,71 | -0,25% | |
Orange S.A. (ex France Télécom) | 10,04 | 0,20% | |
Rheinmetall AG | 627,80 | 0,90% | |
Telefonica S.A. (spons. ADRs) | 4,14 | -2,82% | |
Telefonica Deutschland AG (O2) | 2,10 | 0,38% | |
Volkswagen (VW) St. | 82,85 | -0,36% |