Hartz-IV-Aufstocker arbeiten häufig nur Teilzeit

   NüRNBERG (AFP)--Unter den Arbeitnehmern, die ihr Einkommen mit Hartz IV aufbessern müssen, sind vor allem Teilzeitbeschäftigte. 68 Prozent der Betroffenen arbeiten weniger als 22 Stunden in der Woche, wie aus einer Erhebung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit hervorgeht, die am Dienstag in Nürnberg veröffentlicht wurde. Insgesamt erhalten demnach mehr als 1,2 Millionen Menschen Arbeitslosengeld II, obwohl sie erwerbstätig sein.

   Grundlage für die Untersuchung waren den Angaben zufolge Zahlen aus dem Jahr 2013, da neuere Daten noch nicht verfügbar sind. Damals verdienten demnach etwa 68 Prozent der Aufstocker weniger als 8,50 Euro pro Stunde - so viel beträgt der inzwischen eingeführte gesetzliche Mindestlohn.

   Die IAB-Experten bezweifelten aber, dass der Mindestlohn vielen Betroffenen geholfen hat. Die neue Regelung dürfte bei "den allermeisten Aufstockern" nicht zu einem "bedarfsdeckenden Einkommen" geführt haben, erklärten sie. Schließlich arbeite der überwiegende Teil der Aufstocker nur in Teilzeit, zudem reiche "bei größeren Familien selbst das Einkommen aus einer Vollzeittätigkeit" nicht immer aus.

   Viele Aufstocker versuchen den Angaben zufolge, ihre Situation mit Hilfe eines neuen Jobs zu verbessern. Sie seien "deutlich häufiger" auf der Suche nach Arbeit als Menschen, die ebenfalls wenig verdienen, aber nicht auf Hartz IV angewiesen sind. Besonders treffe dies auf Aufstocker zu, die lediglich einem Minijob nachgehen - von ihnen ist laut einer Befragung des IAB fast jeder zweite auf Arbeitssuche. Unter den sozialversicherungspflichtig beschäftigten Aufstockern waren es demnach etwa 15 Prozent.

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   DJG/smh

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   October 20, 2015 09:09 ET (13:09 GMT)- - 09 09 AM EDT 10-20-15