28.01.2013 12:50:34
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Hightech-Branche warnt vor Überregulierung beim Datenschutz
Telekom-Vorstandsmitglied Thomas Kremer begrüßte einheitliche Datenschutzregeln für Unternehmen in der EU. "Aber niemand hindert ein Unternehmen daran, über diesen Standard hinauszugehen und sich wiederum durch Datenschutz und Datensicherheit zu unterscheiden", sagte Kremer der Nachrichtenagentur dpa. "Daher habe ich da gar keine Bedenken. Wir sind bei der Telekom bei dem Thema Datenschutz inzwischen sehr selbstbewusst."
Bitkom-Hauptgeschäftsführer Rohleder verwies dagegen auf die Nachteile, die seiner Einschätzung nach durch die EU-Regulierung entstehen: "Nach der geplanten Datenschutzverordnung werden viele bislang kostenlose Online-Dienste in Europa nicht mehr möglich sein", sagte er. Das Prinzip, dass Nutzer in die Verarbeitung ihrer Daten einwilligen müssen, klinge zwar sinnvoll, sei in der Praxis aber kaum umzusetzen. Es schränke die Benutzerfreundlichkeit massiv ein. Das gelte zum Beispiel für die Einblendung von Werbung auf Webseiten oder Bonitätsprüfungen bei Bestellvorgängen im Internet.
Grundsätzlich unterstütze die ITK-Branche die Bemühungen der EU, den Datenschutz in Europa auf ein einheitlich hohes Niveau zu bringen. Dabei müsse aber verhindert werden, dass die Regelungen eine sinnvolle Nutzung von Daten zu stark einschränken oder unmöglich machen. "Der Wert digitaler Infrastrukturen liegt insbesondere in der sinnvollen, kontrollierten Nutzung dieser Daten. Ein zu enges Datenschutzkorsett macht jedoch innovative Dienste zum Wohl der Menschen und der gesamten Gesellschaft fast unmöglich"sagte Rohleder.
Besser sei es, Anreize zu schaffen, damit Daten so oft wie möglich nur anonymisiert oder verschlüsselt verarbeitet werden, um Missbrauch auszuschließen./chd/DP/fbr
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