31.10.2013 13:00:00

Hirsch Servo sucht kapitalstarken Investor für dringenden Turnaround

Der angeschlagene börsenotierte Kärntner Verpackungshersteller und Maschinenbauer Hirsch Servo sucht einen kapitalkräftigen Investor für "eigenkapitalstärkende Maßnahmen". Diese Suche umfasse auch einen neuen möglichen Mehrheitsaktionär, sagte Hirsch-Servo-Finanzvorstand Thomas Huber am Donnerstag vor Journalisten in Wien. Eine Kapitalerhöhung bezeichnete er in der derzeitigen Situation als "nicht sinnvoll". Derzeit hält die Kurt Hirsch Holding 62 Prozent an Hirsch Servo, Johann Neuner 11 Prozent und institutionelle Investoren und Privataktionäre insgesamt 27 Prozent.

Eine schleppende Baukonjunktur in West- und Osteuropa und höhere Rohstoffpreise bescherten dem Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren herbe Verluste. Das Periodenergebnis belief sich 2011/12 auf minus 7,6 Mio. Euro bei einem Umsatz von 85,8 Mio. Euro und 2012/13 auf minus 3,8 Mio. Euro bei Erlösen von 87,9 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote lag per Ende Juni bei nur mehr 1,3 Prozent oder 990.000 Mio. Euro, nach 7,6 Prozent oder 6 Mio. Euro im Jahr davor. Die Nettoverschuldung betrug Ende Juni 52 Mio. Euro.

Mitte September einigte sich Hirsch Servo mit seinen Banken auf einen umfangreichen Forderungsverzicht und Stundung von Kapitaltilgungen und Zinsen. Die Banken verzichteten auf 5 Mio. Euro und stundeten Kapitaltilgungen und Zinsen bis 30. Juni 2015. Außerdem verlängerten die Banken die Betriebsmittelfinanzierungen bis Ende 2014. Im Rahmen einer bilanzwirksamen Besserungsvereinbarung haben die Banken Kredite in der Höhe von 5 Mio. Euro in "echtes Eigenkapital" umgewandelt. Seit der Bankeneinigung gebe es von Großkunden wie Samsung, Elektrolux und Whirlpool wieder deutlich mehr Bestellungen für Verpackungsmaterial, berichtete Vorstand Siegfried Wilding. Im laufenden Geschäftsjahr wolle man sich beim Ergebnis "wieder der Nulllinie" annähern.

Hirsch Servo produziert Schaumstoff - expandiertes Polystyrol (EPS) - als Verpackungsmaterial für die Elektroindustrie und als Dämmstoff für die Bauindustrie. Außerdem fertigt das Unternehmen Maschinen zur EPS-Verarbeitung.

Im vergangenen Geschäftsjahr wurde die Mitarbeiterzahl um 26 auf 569 gesenkt. Werksschließungen verneinte der Unternehmenschef. Hirsch Servo betreibt derzeit 10 Werke in Österreich (Glanegg/Kärnten), Italien, Ungarn, Polen, Rumänien und Slowakei. Der Transportradius für großvolumiges EPS-Verpackungsmaterial beläuft sich auf maximal 100 Kilometer und für Dämmstoffe auf höchstens 300 Kilometer. Deswegen seien Mitwerber von Hirsch Servo meist regionale Produzenten, erklärte Wilding.

(Schluss) cri/phs

ISIN AT0000849757 WEB http://www.hirsch-gruppe.com

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