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11.04.2011 07:15:32

Hochtief nimmt an Leighton-Kapitalerhöhung teil - Ausblick gesenkt

   ESSEN (Dow Jones)--Die HOCHTIEF AG hat nach dem zu erwartenden Verlust bei ihrer wichtigsten Tochter Leighton ihre Jahresprognose drastisch reduziert. Für 2011 geht der Vorstand nun davon aus, dass sich das Vorsteuerergebnis im Vergleich zum Vorjahr halbiert, wie der Essener Baudienstleister in der Nacht zum Montag mitteilte. Die Prognose ist dabei abhängig vom Verkauf von Hochtief Concessions. 2010 hatte Hochtief einen Gewinn vor Steuern von rund 757 Mio EUR erzielt.

   Das Konzernergebnis soll nun über dem Wert von 288 Mio EUR im Vorjahr liegen. Hier hatte Hochtief zuletzt etwa 600 Mio EUR in Aussicht gestellt. Die Ergebnisprognosen der Geschäftsjahre 2012 und 2013 sieht Hochtief nicht beeinträchtigt.

   Die australische Tochter Leighton hatte zuvor ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2010/11 wegen massiven Abschreibungen drastisch reduziert und eine Kapitalerhöhung angekündigt, an der Hochtief teilnehmen wird. Die Kapitalerhöhung soll einen Umfang von 757 Mio AUD haben und soll die Bilanzrelationen verbessern, zusätzlichen finanziellen Bewegungsspielraum für Wachstum schaffen und die Voraussetzung für das Investment Grade Credit Rating unterstützen. Das Bezugsverhältnis liegt bei 1 zu 9 Aktien, der Ausgabepreis soll 22,50 AUD betragen. Hochtief hält 54,15% an den Australiern, was einem Anteil an der Kapitalerhöhung von rund 410 Mio AUD entspricht.

   Es ist eine der größten Kapitalerhöhungen in Australien, nach der von Origin Energy Ltd im Volumen von 2,3 Mrd AUD im vergangenen Monat.

   Leighton, die vergangenes Jahr rund zwei Drittel zum Hochtief-Vorsteuerergebnis beisteuerte, erwartet für das laufende Geschäftsjahr 2010/11 nun einen Verlust von 427 Mio AUD, anstelle eines Nettogewinns von etwa 480 Mio AUD. Es ist die dritte aufeinanderfolgende Gewinnwarnung des Unternehmens.

   Die Ergebnisbeeinträchtigungen bei Leighton sind den Angaben zufolge insbesondere auf einen zu erwartenden Verlust bei dem Straßenprojekt Airport Link in Brisbane, eine deutlich reduzierte Gewinnerwartung bei dem Bauprojekt einer Entsalzungsanlage in Victoria und eine Abschreibung des Buchwerts der Beteiligung von Leighton an der Habtoor Leighton Group sowie eine Vorsorge für bisher nicht eingebrachte Forderungen bei der Habtoor Leighton Group zurückzuführen.

   Das Projekt Airport Link werde voraussichtlich einen Vorsteuerverlust von 430 Mio AUD verzeichnen, anstelle eines budgetierten Gewinns von 407 Mio AUD, erklärte Leighton. Auf das Entsalzungsprojekt musste Leighton 282 Mio AUD abschreiben, was dazu führt, dass von dem ursprünglich erwarteten Vorsteuergewinn von 288 Mio AUD nur 6 Mio AUD übrig bleiben werden.

   Der Buchwert von Al Habtoor wurde um mehr als die Hälfte auf 525 Mio AUD von 1,14 Mrd AUD abgeschrieben. Baukonzerne, die im Mittleren Osten tätig sind, haben noch schwer mit dem Platzen der Immobilienblase in Dubai im Zuge der Finanzkrise zu kämpfen. Lokale Unternehmen und Joint Ventures haben Projekte storniert und verschieben ihre Zahlungen. Das Umfeld bleibe dort weiter volatil, eine Erholung habe noch nicht eingesetzt und die Möglichkeit zur Gewinnung neuer Projekte bleibe gering, sagte Leighton-CEO David Stewart.

   Stewart, der das Amt erst vergangenes Jahr von dem zuvor 23 Jahre an der Spitze stehenden Wal King übernommen hatte, erklärte, die Geschäftspraktiken von Leighton künftig stärker zu überprüfen, um Risiken zu limitieren.

   Für das kommende Geschäftsjahr erwartet Leighton einen Nettogewinn von 600 Mio bis 650 Mio AUD und darauf folgendes weiteres Wachstum.

   Die Aktien von Leighton sollen bis Donnerstag vom Handel ausgesetzt bleiben.

- von Natali Schwab und David Fickling, Dow Jones Newswires; +49 69 29725119, natali.schwab@dowjones.com

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   April 11, 2011 00:44 ET (04:44 GMT)

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