30.03.2022 17:40:38

IAEA-Chef Grossi besucht im Krieg die Ukraine

KIEW (dpa-AFX) - Aus Sorge um die Sicherheit der ukrainischen Atomkraftwerke hat der Leiter der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, die Ukraine besucht. Am Mittwoch sprach er mit Mitarbeitern des Atomkraftwerks Süd-Ukraine, etwa 300 Kilometer südlich der Hauptstadt Kiew im Gebiet Mykolajiw. Russische Truppen sollen sich nur wenige Dutzend Kilometer südöstlich des Kraftwerks befinden.

Dem Atomkonzern Enerhoatom zufolge sprach Grossi auch mit Energieminister Herman Haluschtschenko, dem Chef von Enerhoatom, Petro Kotin, und dem Leiter der Atomaufsicht, Oleh Korikow. Diskutiert worden seien Fragen der Sicherung von Kraftwerken, atomarem Brennstoff und Abfällen.

Grossi sagte nach eigenen Angaben die Entsendung von IAEA-Experten und Lieferung von Material zu, um einen sicheren Weiterbetrieb der ukrainischen Atomkraftwerke zu gewährleisten. Die Lage mit Atomanlagen unter fremder Kontrolle sei sehr ungewöhnlich, wurde er von der Agentur Unian zitiert. Nach dem Einmarsch Russlands vor knapp fünf Wochen sind die Sperrzone um das 1986 havarierte Atomkraftwerk Tschernobyl und das AKW in Enerhodar im Gebiet Saporischschja in russischer Hand.

Zuletzt hatte die ukrainische Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk vor der Explosion russischer Munitionsdepots unweit von Tschernobyl gewarnt. Die Frage von Tschernobyl sollte auf mehreren Ebenen besprochen werden, auch bei den direkten Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau, sagte Grossi den Angaben zufolge. Er hoffe darauf, dass es bald einen Waffenstillstand gebe.

In der Ukraine sind aktuell vier Atomkraftwerke mit 15 Blöcken in Betrieb. Mehr als die Hälfte der ukrainischen Stromproduktion hängt von ihnen ab.

/ast/DP/jha

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!