IG Metall gibt sich vor Ende der Friedenspflicht machtbewusst

   Von Hans Bentzien

   FRANKFURT--Die IG Metall gibt sich vor dem Ende der Friedenspflicht in den aktuellen Tarifrunde machtbewusst. Ihr Zweiter Vorsitzender, Jörg Hofmann, sagte, er sei optimistisch, dass die Verhandlungen zu Alters- und Bildungsteilzeit sowie zu Tarifforderungen in den nächsten Wochen zum Erfolg führen würden. Falls nicht, seien die "Ereignisse vorgezeichnet".

   Die IG Metall fordert eine Entgelterhöhung von 5,5 Prozent, die Einführung einer tariflichen Bildungsteilzeit und eine Neuregelung der Altersteilzeit. Besonders beim letzten Punkt hakt es in den Gesprächen offenbar. "Wir sind mit einer für mich überraschenden Verschärfung konfrontiert, vor allem beim Thema Altersteilzeit", sagte Hofmann in der Jahrespressekonferenz der IG Metall in Frankfurt.

   Hofmann bezog sich auf Aussagen von Gesamtmetall-Präsident Rainer Dulger, der den Rechtsanspruch auf Altersteilzeit in Frage gestellt hatte. "Die Friedenspflicht endet am 28. Januar. Sie können davon ausgehen, dass wir ab 29. Januar unsere Forderungen auch mit Unterstützung der Belegschaften erheben werden", sagte Hofmann.

   Die Arbeitgeber müssten nun in der zweiten Verhandlungsrunde Vorschläge vor allem zur Teilzeitarbeit machen. "Wenn wir feststellen müssen, dass wir zu keinen Ergebnissen kommen, dann sind die Ereignisse vorgezeichnet. Ich gehe aber davon aus, dass wir ohne Urabstimmung und Streik zu einer Lösung kommen", sagte der Zweite IG-Metallvorsitzende. Dafür sprächen die "Sinnhaftigkeit" der Gewerkschaftsanliegen und die "Handlungsfähigkeit" der Gewerkschaften.

   Ende 2014 hatte die IG Metall nach Aussage ihres Ersten Vorsitzenden, Detlef Wetzel, 2,269 Millionen Mitglieder. Das waren 0,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Beitragseinnahmen erhöhten sich um 3,4 Prozent auf 516 Millionen Euro.

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   January 19, 2015 08:02 ET (13:02 GMT)

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