IG Metall macht Druck auf Nahles bei Werkverträgen

   Von Christian Grimm

   BERLIN (Dow Jones)--Die IG Metall drängt zum Ende der parlamentarischen Sommerpause Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD), bei der Eindämmung von Werkverträgen Ernst zu machen. "Immer öfter setzen Unternehmen Werkverträge ein, um dadurch Lohndumping durchzusetzen", sagte der IG-Metall-Vize Jörg Hofmann am Dienstag.

   Die Gewerkschaft pocht darauf, dass die SPD endlich die versprochenen Änderungen durchsetzt, wie es im Koalitionsvertrag festgeschrieben ist. "Rechtswidrige Vertragskonstruktionen bei Werkverträgen zulasten von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern müssen verhindert werden", heißt es dort. Nach dem gesetzlichen Mindestlohn mit seinen bürokratischen Auflagen wehren sich die Arbeitgeber und Teile der Union aber gegen Gesetzentwürfe aus dem Hause Nahles.

   Die Gewerkschaft fordert, dass die Betriebsräte darüber informiert werden müssen und mitbestimmen dürfen, wann Arbeit im Betrieb über Werkverträge ausgelagert wird. "Es braucht die konkrete Mitbestimmung bei Outsourcing", forderte Hofmann.

   Im Unterschied zur Leiharbeit holt sich ein Unternehmen bei Werkverträgen kein Personal von einer Zeitarbeitsfirma, sondern vergibt eine konkrete Arbeitsleistung - ein Werk - an eine Firma. Das kann eine Dienstleistung sein, ein Produkt oder ein Forschungsobjekt. Seitens der Gewerkschaften wird seit langem darüber geklagt, dass Unternehmen über dieses Instrument die Löhne drücken.

   Nach einer aktuellen Umfrage der IG Metall unter 4.000 Betriebsratsvorsitzenden kaufen mehr als zwei Drittel der Unternehmen Leistungen bei anderen Firmen ein. In beinahe drei Viertel der Fälle müssten die Beschäftigten der Vertragsfirmen zu schlechteren Konditionen arbeiten als die Stammbelegschaft.

   Die Gewerkschaft will deshalb am 24. September an den Standorten der deutschen Automobilindustrie mit Kundgebungen Druck machen.

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   DJG/chg/sha

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   September 01, 2015 09:19 ET (13:19 GMT)

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