26.02.2013 16:20:00
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Immofinanz-Prozess - Petrikovics schloss Verträge mit sich selbst
Petrikovics selber zeigte sich heute weiterhin unbeeindruckt von der Anklage. "Der Aufsichtsrat musste das sicher nicht genehmigen, das waren Geschäfte zu Marktpreisen", meinte er. Als Rechtfertigung für sein Vorgehen führte Petrikovics immer an, dass er nur der CPB "helfen" wollte. Die CPB sei "short" an Aktien gewesen, indem die damaligen Vorstände Petrikovics, Gertner und der Vize-AR-Chef Schwager "ihre" gezeichneten - aber nie mit eigenem Geld bezahlten - Aktien der Bank zur Verfügung stellten. Die Bank habe zu viele Immoeast-Aktien verkauft, die sie selbst nicht gehabt hatte, so Petrikovics in seiner Verteidigung. Der Bank-Chef, der letztlich die Short-Position durch die Verkäufe selbst herbeigeführt bzw. zu verantworten hatte, war allerdings - Petrikovics.
Petrikovics versuchte die Berechnungen des fiktiven Kursgewinns aus den Geschäften auszurechnen. Der fiktive Kursgewinn aus Optionen wurde über Scheinrechnungen den Angeklagten (Petrikovics, Schwager, Gertner) real ausbezahlt. Die Optionen hätten dann bei weiteren Kapitalerhöhungen "mitgezogen", weiters wurde dann von Immoeast-Aktien auf Immofinanz-Aktien ausgeweitet. Bei gezielten Fragen von Richterin Claudia Moravec-Loidolt kam der Angeklagte immer wieder ins Schwimmen. So habe er den "Mitarbeiter-Rabatt" von 3 Prozent nicht für sich verrechnet, obwohl dieser Schwager zu gute kam. "Da hab ich offenbar auf etwas verzichtet", meinte Petrikovics überrascht.
Der Hauptangeklagte frühere CPB, Immofinanz und Immoeast-Chef Petrikovics weigerte sich, auf Fragen der Privatbeteiligtenvertreter der Immofinanz und der Aviso Zeta zu antworten. Helmut Schwager, Ex-Vize-AR-Vorsitzender der CPB und Ex-Aufsichtsratsvorsitzender von Immofinanz und Immoeast wiederum weigerte sich, Fragen des Staatsanwalts zu beantworten.
Bei Gertner und Petrikovics lassen sich die von Petrikovis vorgelegten Rechnungen numerisch nachvollziehen, bei Schwager hingegen nicht. Schwager rechnete 250.000 Euro statt der berechneten rund 165.000 Euro ab. Warum er 85.000 Euro mehr - über eine Scheinrechnung - abrechnete, konnte er der Richterin nicht erklären. "Ich hab's nicht verlangt, ich hab's nicht gerechnet", verteidigte sich Schwager. "Aber g'nommen haben Sie's!", entgegnete die Richterin. "Ich habe mich mit den Details nicht befasst", so der Angeklagte. Dass 85.000 Euro mehr ein "Detail" sein sollen, konnte die Richterin kaum glauben: "Wir sprechen von 80.000 Euro plus", wurde die Richterin laut.
(Schluss) gru/lo/phs
ISIN AT0000809058 WEB http://www.immofinanz.com
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