17.04.2016 15:00:40

Insolvenzverfahren für erste ostdeutsche Privatbank abgeschlossen

DRESDEN (dpa-AFX) - Fast 13 Jahre nach Beginn des Insolvenzverfahrens ist die erste ostdeutsche Privatbank abgewickelt worden. Wie Insolvenzverwalter Hans-Jörg Derra am Freitag mitteilte, waren mehr als 69 000 Kunden der 1995 in Dresden gegründeten Bank für Immobilienwirtschaft (BFI) betroffen. Er sprach von einer "Herkulesaufgabe". Neben Geldeinlagen von mehr als 15 000 Geschäftskunden sei es um über 46 000 Sparverträge, 7000 Kredite und gut 1000 Wertpapierdepots gegangen.

Da die BFI Bank nicht durch den Einlagensicherungsfonds abgesichert gewesen sei, hätten Einleger nur die gesetzlich geregelte Entschädigung in Höhe von 90 Prozent ihrer Einlage, maximal jedoch 20 000 Euro erhalten. Dafür habe die Entschädigungseinrichtung der Banken knapp 130 Millionen Euro ausgezahlt.

In die Insolvenzmasse seien offene Kredite, Gelder aus dem Verkauf von Beteiligungen und der Durchsetzung von Haftungs- und Schadenersatzansprüchen eingegangen, teilte Derra weiter mit. So würden die Gläubiger mit Abschluss des Verfahrens nun gut 46 Prozent ihres Geldes zurückerhalten. Davon seien 39 Prozent bereits zwischen 2005 und 2011 ausbezahlt worden. Der Rest folge bis Ende Juni.

Gründer der BFI Bank war der Würzburger Wirtschaftsprüfer Karl-Heinz Wehner. Nachdem das Geldhaus wegen der Krise am ostdeutschen Immobilienmarkt und Derra zufolge auch hausgemachter Probleme in Schieflage geraten war, hatte das Amtsgericht Dresden im Juni 2003 dem Insolvenzantrag stattgegeben./fi/DP/he

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