08.10.2016 09:30:40
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Institutschefs favorisieren US-Forscher für Wirtschaftsnobelpreis
FRANKFURT/STOCKHOLM/NEW YORK (dpa-AFX) - Für den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften sind nach Einschätzung deutscher Top-Ökonomen abermals US-Forscher die Favoriten. Schon in der langen Historie der Auszeichnung dominierten sie. Am Montag gibt die Schwedische Reichsbank den diesjährigen Gewinner bekannt.
Marcel Fratzscher, Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), hält die US-Forscher Kenneth Rogoff und Maurice Obstfeld für hervorragende Preisträger. "Ihre Arbeit hat viele wichtige Aspekte der internationalen Verflechtungen der Weltwirtschaft aufgedeckt - von der Übertragung von Finanzkrisen bis zu den Auswirkungen von Handel und Kapitalströmen."
Michael Hüther, Leiter des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), spricht sich für den Amerikaner William Baumol aus. Mit seiner Forschung über Wettbewerb und der "Baumolschen Kostenkrankheit" über Preis und Produktivität von Dienstleistungen habe er "wichtige Grundlagen der heutigen Sicht auf den Strukturwandel" vorgelegt.
Der Chef des Instituts für Wirtschaftsforschung (ifo), Clemens Fuest, favorisiert indes den Briten Tony Atkinson, der Ungleichheit untersuchte. "Er hat bahnbrechende Arbeiten zur Steuerpolitik geschrieben und gezeigt, dass es besser ist, mit progressiven Einkommensteuern umzuverteilen als zum Beispiel mit ermäßigten Mehrwertsteuersätzen".
Henning Vöpel, Direktor des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI), plädiert für Paul Romer. Der künftige Chefökonom der Weltbank habe mit der "endogenen Wachstumstheorie" erforscht, wie sich Wirtschaftswachstum verstetigen lasse.
Um den Amerikaner gab es im Wirbel wegen einer Panne. Die New York University hatte am Donnerstag schon zu einer Pressekonferenz mit ihrem Professor "Paul Romer, Gewinner des Wirtschaftsnobelpreises 2016", eingeladen. Ein Test für den Fall der Auszeichnung sei versehentlich publik geworden, hieß es bei der Universität./als/DP/zb
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