22.01.2016 14:30:46
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Iran setzt auf Februar für Wiederaufnahme der Öllieferungen in die EU
Von Benoit Faucon
TEHERAN (Dow Jones)--Der Iran bereitet sich darauf vor, ab kommenden Monat die Öllieferungen in die Europäische Union wieder aufzunehmen, selbst wenn es noch einige Hürden dafür gibt. Wie Vertreter des Landes sagten, hat die staatliche National Iranian Oil Co sich bereits vorsorglich darauf eingestellt, etwa Mitte Februar mindestens 1 Million Barrel Rohöl an einen am Mittelmeer gelegenen Hafen innerhalb der EU zu verschiffen. Dies wäre die erste Lieferung seit Aufhebung der Sanktionen gegen den Iran in der vergangenen Woche.
Die Vorbereitungen kommen zu einer Zeit, in der sich Konkurrenten wie Russland und Saudi-Arabien durch aggressive Nachlässe einen Preiskampf für den Ölverkauf nach Europa liefern, um ihre Claims vor der vollständigen Rückkehr des Irans an die weltweiten Ölmärkte abzustecken. Beide Länder waren als Ersatz für ausbleibende Lieferungen aus dem Iran eingesprungen, seit der Westen seine Handelsbeschränkungen gegen das Land 2012 verschärft hatte.
Nach dem Ende der Sanktionen hat der Iran versprochen, innerhalb der nächsten Monate 500.000 Barrel pro Tag an Öl bereitzustellen und die Menge binnen eines Jahres auf 1 Million Barrel zu verdoppeln.
Europa als traditioneller Abnehmer im Fokus "Ein Großteil davon wird nach Europa gehen", sagte ein iranischer Regierungsvertreter. Er unterstrich das Ziel der Regierung, Kunden in einem Markt zurückzugewinnen, den das Land vor den Sanktionen dominiert hatte.
Die verbleibenden Mengen sollen vorrangig nach Asien verbracht werden.
Wer der Abnehmer in Europa sein wird, wollte die iranische Seite nicht sagen. Ein Vertreter sagte aber, dass Raffinerien in Spanien, Italien, Frankreich und Griechenland am besten geeignet seien, zumal diese Länder vor den Sanktionen zu den wichtigen Abnehmern gehörten.
Noch ist allerdings unklar, wie die europäischen Raffinerien tatsächlich iranisches Öl abnehmen können. Einige Sanktionen seitens der USA sind weiter in Kraft; sie beziehen sich auf Terrorismusvorwürfe, Menschenrechte, Waffenlieferungen, aber auch auf ein Verbot von Dollar-Transaktionen mit der Islamischen Republik.
Diese seien der Hauptgrund, warum der Iran seine Exporte voraussichtlich nicht auf 1,5 Millionen Barrel pro Tag steigern kann, sagt Rokneddin Javadi, der Chef der National Iranian Oil Co.
Umgehungslösungen wegen noch bestehender Sanktionen gesucht Andere Vertreter der Ölindustrie sagten in Teheran, sie suchten nach vorübergehenden legalen Lösungen. Verkaufsgespräche würden derzeit unter anderem mit TOTAL SA, Royal Dutch Shell plc und Cepsa aus Spanien geführt. Total und Shell wollten dies nicht kommentieren, von Cepsa war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
Die Hoffnungen der iranische Lieferanten richten sich nach ihren Aussagen darauf, dass die Raffinerien in Europa ihre Beschaffungen in Russland zugunsten von iranischem Öl zurückfahren, da die Anlagen besser auf iranische Ölsorten ausgerichtet seien. Auch Bartergeschäfte wurden als Möglichkeit für Geschäfte genannt.
Mitarbeit: David Roman in Madrid und Inti Landauro in Paris
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/smh/bam
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January 22, 2016 07:59 ET (12:59 GMT)
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