09.11.2023 19:25:38
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Islamischer Dschihad veröffentlicht Video zweier Geiseln
GAZA/TEL AVIV (dpa-AFX) - Die im Gazastreifen aktive Terrororganisation Islamischer Dschihad hat am Donnerstag ein Video zweier israelischer Geiseln veröffentlicht. Darin sind eine ältere Frau sowie ein Junge zu sehen. Die Echtheit des Videos konnte zunächst nicht überprüft werden. Die Betroffenen werden aber auf einer offiziellen Seite von Angehörigenvertretern als Geiseln gelistet.
Beide Geiseln üben starke Kritik an Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und seiner Regierung. Berichten zufolge handelt es sich um eine 77-Jährige sowie ein 13 Jahre altes Kind. Ob die beiden dabei ihre ehrliche Meinung äußerten, war unklar.
Auch die im Gazastreifen herrschende Hamas hatte zuvor Videos von Geiseln veröffentlicht. Auch darin äußerte eine Frau heftige Kritik an dem israelischen Ministerpräsidenten. Netanjahu sprach damals nach Angaben seines Büros von "grausamer psychologischer Propaganda".
Die 77-Jährige im Video des Islamischen Dschihads sagte, sie glaube, dass Netanjahu die Verantwortung für das "Chaos und alles Schlimme", das ihnen passiert sei, trage. Er sei auch Schuld an dem Mord an Kindern. Israels Regierungschef habe der israelischen und auch "einer anderen" Gesellschaft Schaden zugefügt. Die Mitglieder des Islamischen Dschihads wiederum hätten alles dafür getan, dass sie am Leben bleiben, sagte die Frau auf Hebräisch. Die Geiseln würden gut behandelt. Sie forderte eine Vereinbarung zur Freilassung der Geiseln.
Der Junge kritisierte in dem Video den "barbarischen Beschuss" der Armee, der Kinder und auch israelische Gefangene töte. Das Kind sagte zudem, dass der Islamische Dschihad das Leben der Geiseln gerettet habe.
Der militärische Arm des Islamischen Dschihads hatte zuvor die Freilassung zweier Geiseln, einer Frau und einem Jungen, in Aussicht gestellt. Unklar war zunächst, ob es sich um dieselben Menschen wie im Video handelte. Israels Regierung wollte die Ankündigung nicht kommentieren.
Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen hatten am 7. Oktober Massaker an Zivilisten im israelischen Grenzgebiet verübt. Sie verschleppten außerdem mindestens 239 Menschen in den Küstenstreifen. Vier Frauen wurden bisher freigelassen./cir/DP/men
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