04.07.2013 19:25:31

IWF drängt Italien zur Verwirklichung der Reformversprechen

   Von Christopher Emsden

   ROM--Nur wenn Italien die angekündigten Strukturreformen auch in die Tat umsetzt, wird es zu einem höheren Wachstum zurückkehren. Zu dieser Einschätzung kommt der Internationale Währungsfonds (IWF) in seinem neuesten Ausblick auf das Euro-Schwergewicht. Für das laufende Jahr sehen die Experten aus Washington aber noch schwarz. Die Wirtschaft wird voraussichtlich um 1,8 Prozent schrumpfen, bevor sie im nächsten Jahr wieder leicht zulegen kann.

   Die italienische Politik habe es dank der Sparpolitik geschafft, die Neuverschuldung dieses Jahr im Zaum zu halten. Für die folgenden Jahre müsse aber mehr getan werden. Am besten wären laut IWF weitere Einsparungen und geringere Steuern. Die von Ex-Premier Mario Monti eingeführte, höchst unbeliebte Steuer auf das eigene Haus oder die eigene Wohnung soll aber beibehalten werden. Die neue große Koalition unter Ministerpräsident Enrico Letta hat aber angekündigt, die Abgabe auf die Probe zu stellen. Vor allem die konservative Volkspartei des ehemaligen Regierungschefs Silvio Berlusconi macht sich für die Abschaffung stark.

   Das größte Risiko für das südeuropäische Euro-Mitglied sieht der Währungsfonds aber im eigenen, zur Instabilität neigenden Regierungssystem. Die italienische Industrie leide vor allem unter hohen Energiepreisen, die 40 Prozent über dem Niveau Frankreichs lägen.

   Finanzminister Fabrizio Saccomanni sagte dem Wall Street Journal nach Veröffentlichung des IWF-Berichts, dass er sich die von einigen Fachleuten geforderten Erleichterungen für Banken genau ansehen werde. Die Geldhäuser, so der Vorschlag, sollen Verluste auf faule Kredite von ihrer Steuerlast abziehen dürfen. Damit hätten sie mehr Luft, um Betrieben mehr Geld zu leihen. Die italienischen Unternehmer stöhnen darüber, kaum noch Kredite zu bekommen.

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   July 04, 2013 12:26 ET (16:26 GMT)

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