10.05.2020 12:43:41

Japan erwägt Aufhebung des Notstands in weiten Landesteilen

TOKIO (dpa-AFX) - Die japanische Regierung erwägt eine vorzeitige Aufhebung des Corona-Notstands in den meisten Provinzen des Landes. Wie japanische Medien am Sonntag unter Berufung auf Regierungsvertreter berichteten, will die Regierung den wegen der Pandemie eigentlich bis 31. Mai verhängten Notstand in 34 der 47 Präfekturen möglicherweise schon am kommenden Donnerstag aufheben.

Die übrigen Provinzen, darunter der Großraum Tokio sowie Osaka und Kyoto, gelten weiter als Gebiete, wo "besondere Vorsicht" geboten sei. Notstand bedeutet in Japan keine harte Abschottung wie in Europa. Die Bürger sind nur gebeten, möglichst zu Hause zu bleiben.

Man strebe an, den Notstand in vielen Präfekturen aufzuheben, wurde der Minister für wirtschaftliche Wiederbelebung, Yasutoshi Nishimura, zitiert. Einer Umfrage der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo vom Sonntag zufolge ist mehr als die Hälfte der japanischen Bevölkerung unzufrieden damit, wie die Regierung mit der Krise umgeht. Viele seien enttäuscht über die lange Dauer des Notstands, während dessen sie zu Hause bleiben sollen, viele Geschäfte geschlossen sind und gerade kleinere Firmen ums Überleben kämpfen. Die schon vor der Pandemie geschwächte drittgrößte Volkswirtschaft der Welt dürfte in Folge der Corona-Krise nach Einschätzung von Ökonomen in eine Rezession gerutscht sein.

Japan zählte bis Sonntag mehr als 16 400 Infektionsfälle und über 630 Tote, wie der TV-Sender NHK berichtete. Der Trend der Neuinfektionen zeigt nach amtlichen Angaben inzwischen nach unten. In der stark betroffenen Hauptstadt Tokio wurden am Sonntag laut NHK lediglich 22 weitere Fälle bestätigt. Damit liegt die Zahl der täglichen Neuinfektionen in Tokio seit fünf Tagen unter der Marke von 40./ln/DP/zb

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!