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Historisch gute Kurschancen 08.08.2024 22:47:00

Kampf zwischen Trump und Harris entbrannt - welche Aktien sich nun lohnen könnten

Kampf zwischen Trump und Harris entbrannt - welche Aktien sich nun lohnen könnten

• August in US-Wahljahren meist mit starker Performance
• Marktexperte empfiehlt Aktien mit hoher Dividendenrendite und niedrigem KGV
• Einige US-Bankaktien unter seinen Favoriten - und Pfizer

Der erschreckend schwach ausgefallene US-Arbeitsmarktbericht vom 2. August heizte die Rezessionssorgen der Anleger derart an, dass die großen Börsenindizes in den USA ebenso wie auch in Europa und Asien deutlich an Boden verloren. Die Börsianer sorgen sich angesichts der sich abkühlenden Konjunktur um die Unternehmensgewinne der börsennotierten Unternehmen. Infolgedessen hat sich vor allem der zuvor enorm gut gelaufene US-Tech-Index NASDAQ 100 bei einem aktuellen Kursniveau von 18.077,92 Punkten mittlerweile fast 12 Prozent von seinem Anfang Juli markierten Rekordhoch bei 20.690,97 Zählern distanziert. Auch der DAX liegt mit seinem derzeitigen Niveau von 17.538,86 Punkten seit Jahresanfang nur noch 1,06 Prozent im Plus (Stand ist jeweils der Schlusskurs vom 6. August 2024).

Historisches Muster: August starker Monat in US-Wahljahren

Damit scheint sich das historische Muster, dass US-Aktien dazu tendieren, in Präsidentschaftswahljahren im August außergewöhnlich gut abzuschneiden, 2024 nicht zu bestätigen. Seit der Einführung des Traditionsindex Dow Jones im Jahr 1896 beträgt der durchschnittliche Gewinn im August dieser Jahre laut "MarketWatch" 2,8 Prozent. Dies ist deutlich höher als der durchschnittliche Anstieg von 0,6 Prozent in den anderen Monaten des vierjährigen Präsidentschaftswahlzyklus. Tatsächlich rangiert der August im vierten Jahr an zweiter Stelle der durchschnittlichen Renditen, nur 0,08 Prozent hinter dem Monat mit der besten Performance.

Eine Theorie besagt, dass die amtierende politische Partei die Wirtschaft und den Aktienmarkt ankurbeln könnte, wenn der Wahltag näher rückt. Diese Idee wird durch das Verhalten des Marktes im September in Wahljahren unterstützt. Der September ist in der Regel ein schlechter Monat und weist in den ersten drei Jahren des Zyklus einen durchschnittlichen Verlust von 1,5 Prozent auf. Im vierten Jahr des Präsidentschaftswahlzyklus liegt er jedoch im Durchschnitt bei einem Plus von 0,2 Prozent. Dieses Muster ist laut "MarketWatch" auf eine oftmals auftretende wirtschaftliche Stimulierung vor den Wahlen zurückzuführen, womit die amtierenden Präsidenten ihren ökonomischen Sachverstand untermauern wollen.

Allerdings: Trotz dieser Muster zeigt der Oktober in Wahljahren keinen wesentlichen Anstieg, mit einem durchschnittlichen Plus von 0,6 Prozent gegenüber 0,4 Prozent in anderen Jahren. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Hypothese der Aktienmarktbelebung den Anstieg im August möglicherweise nicht vollständig erklärt. Anleger sollten vorsichtig sein, wenn sie sich allein auf historische Durchschnittswerte verlassen, da es keine stichhaltige Begründung dafür gibt, warum der August durchweg besser abschneiden sollte. Die historischen Daten widerlegen jedoch auf jeden Fall die weit verbreitete Meinung, dass der August ein schlechter Monat für Aktien ist.

2024 alles anders? Verkorkster Börsenstart in den August

In diesem Jahr dürfte die Kursentwicklung im August dem eigentlich positiven historischen Muster jedoch entgegenstehen. Zu rasant gingen die Kursrallys in vergangenen Monaten vonstatten, um bei einer potenziell eintretenden Rezession gerechtfertigt werden zu können. Eine große Zahl von Anlegern nimmt deshalb einen großen Teil der Gewinne vom Tisch und verbannt Unternehmensanteile aus den Depots. Die Börsenindizes haben einige Prozente nachgegeben. Das schafft wiederum Chancen für Nachkäufer beziehungsweise Neueinsteiger, da es durch den Kursverfall an den Börsen auch zu Bewertungsabschlägen bei vielen Aktien kommt. Deshalb könnte sich ein Blick auf vielversprechende Papiere mehr lohnen als noch vor einigen Wochen.

Mark Hulbert: Bank-Aktien besonders vielversprechend

Marktexperte Mark Hulbert veröffentlichte hierzu eine Liste von Aktien, die er zum Kauf empfiehlt. Die Papiere erfüllen diverse Kriterien wie eine Dividendenrendite von über 2 Prozent, ein nachlaufendes sowie ein voraussichtliches Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von unter 20 und ein Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von unter 2,0.

Die meisten Aktien, die Hulbert zum Kauf empfiehlt, kommen aus dem Finanzdienstleistungsbereich. Besonders hohe Kurschancen wittert der Aktienexperte bei den Papiere der Bank of America, die eine attraktive Dividendenrendite von 2,5 Prozent bietet und mit einem vorlaufenden KGV von 11,8 günstig bewertet erscheint. Hulbert empfiehlt zudem einen Einstieg bei den Mitbewerbern JPMorgan (2,2 Prozent / 12,3), Morgan Stanley (3,6 Prozent / 14,0), oder auch der Bank of New York Mellon (2,9 Prozent / 11,0).

Bei diesen drei Papieren könnte es ebenfalls bergauf gehen

Doch es sind nicht nur Bank-Aktien, bei denen Hulbert von einer starken Performance ausgeht. Unter seinen 16 Lieblingsaktien befindet sich mit Pfizer auch ein Pharma- und Biotechnologiekonzern, der spätestens aufgrund der gemeinsam mit dem Mainzer Unternehmen BioNTech entwickelten COVID-19-Impffstoff den Börsianern ein Begriff sein dürfte. Pfizer überzeugt mit einer Dividendenrendite von 5,5 Prozent und einem vergleichsweise niedrigen KGV von 11,9. Dennoch haben die Papiere des US-Pharmariesen ihren Höhenflug während der Pandemie längst beendet und befinden sich seit Jahren in einem konstanten Abwärtstrend.

Ein weiterer Wert aus der Gesundheitsbranche befindet sich in Hulberts Favoritenliste: CVS Health, ein Einzelhandelsunternehmen der Pharmaziebranche. Die Dividendenrendite des Unternehmens mit Sitz in New York liegt bei 4,3 Prozent, das KGV ist mit 8,5 sehr moderat.

Mit Comcast notiert auch ein Wert aus dem IT-Sektor in Hulberts Top Pick List. Der US-Kabelnetzbetreiber bietet eine Dividendenrendite von 3,0 Prozent und ist mit einem KGV von 9,4 besonders im Branchenvergleich sehr günstig bewertet, nachdem die Aktien des Unternehmens in den vergangenen Monaten eine eher enttäuschende Performance ablieferten.

Redaktion finanzen.at

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