25.12.2024 06:00:00

Karriere.at erwartet für 2025 Trendwende bei Stelleninseraten

Für 2025 erwartet das Jobportal karriere.at eine Trendwende bei den Stelleninseraten, aber keine grundsätzliche Erholung. Seit Herbst 2023 sind die Jobinserate rückläufig. "Im 4. Quartal 2024 gab es eine Abschwächung des Rückgangs. Es bildet sich ein Boden", sagte karriere.at-Chef Georg Konjovic zur APA. Handel, Tourismus und Gesundheitswesen würden wieder mehr Stelleninserate kaufen. "Sehr verhalten" seien die geplanten Jobanzeigen-Ausgaben von Industrie, Bau und Gewerbe.

Karriere.at - zu dem auch eRecruiter, jobs.at und hokify gehört - ist die größte digitale Jobportal-Gruppe in Österreich. Im laufenden Jahr sei die Zahl der Bewerbungen über die Portale "deutlich höher" gewesen als 2023, sagte der karriere.at-Chef. Das Interesse an einem Jobwechsel sei "sehr, sehr hoch". Angesichts der Wirtschaftsrezession gebe es mehr Verunsicherung in den Belegschaften und dadurch sei die Bereitschaft für Jobveränderungen gestiegen.

Jobportal-Chef: Stellenmarkt ist "Arbeitnehmermarkt geworden"

Der Chef des Jobportals beobachtet angesichts des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels mehr Selbstbewusstsein bei Arbeitskräften. "Junge Menschen sind sich bewusst, dass sie vom heimischen Arbeitsmarkt gebraucht werden." Der Stellenmarkt sei "zu einem Arbeitnehmermarkt geworden", Corona sei "der Beschleuniger gewesen". "Das Fachkräftethema ist nicht gelöst. Es wird existenziell entscheidend sein", sagte Konjovic in Richtung Politik und Unternehmen.

Gegründet wurde karriere.at im Jahr 2004 von Jürgen Smid, Klaus Hofbauer und Oliver Sonnleithner in Linz. Die Gründer halten aktuell noch 51 Prozent, 49 Prozent der Anteile gehören der Schweizer Jobcloud AG. Das Geschäft mit Online-Stelleninseraten ist höchst lukrativ. Im Jahr 2023 erzielte karriere.at mit rund 235 Mitarbeitern einen Umsatz von 81,5 Mio. Euro, der Gewinn nach Steuern belief sich auf 37 Mio. Euro. 2024 gebe es beim Umsatz "einen leichten Rückgang", so Konjovic. Vor zwanzig Jahren waren die heimischen Zeitungen noch der Platzhirsch bei Stellanzeigen. "Man hat es weggegeben", kommentierte der karriere.at-CEO die Entwicklung. "Wir waren zum richtigen Moment da."

cri/fel

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