21.05.2013 18:40:00
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Klagenfurter AT&S-Werk wird bis Jahresende geschlossen
"Nachdem einer der potenziellen Interessenten abgesagt hat, mussten wir feststellen, dass wir keine Alternative haben, um diesen Standort weiterführen zu können", so der CEO. Am Standort Klagenfurt werden einseitige Leiterplatten produziert. AT&S hat den Produktionsstandort in Klagenfurt im Jahr 2003 mit rund 100 Mitarbeitern aus der insolventen AIK Electronics Austria übernommen. "Wir müssen es leider nun endgültig schließen", sagte Gerstenmayer zur APA. Aus der Ergebnis- und Marktentwicklung sei es nicht mehr möglich, den Standort weiterzuführen. Der Standort Klagenfurt wirtschafte nicht kostendeckend.
Laut der im Firmencompass veröffentlichten Bilanz der AT & S Klagenfurt Leiterplatten GmbH sank der Umsatz vom Geschäftsjahr 2011 auf 2012 von 16,3 auf 13,5 Mio. Euro. Der Bilanzverlust stieg von 300.000 auf 1,45 Mio. Euro.
Im Vorfeld der nun angekündigten Schließung des Werks hat es Gespräche der Politik mit dem Unternehmen, der Arbeiterkammer, dem AMS und anderen gegeben. "Dass es Probleme gab, war schon länger bekannt", sagte Landeshauptmann Kaiser am Dienstag zur APA. Verhandlungen hätten aber nur die Verschiebung der Werksschließung auf Jahresende gebracht. Nun werde vonseiten des Landes versucht, eine Arbeitsstiftung zu installieren. Es bestehe nun aber zumindest die Chance, dass eine geringe Anzahl der Arbeitnehmer an anderen Standorten übernommen werde.
Das in Kärnten hergestellte Produkt, einseitige Leiterplatten, sei die einfachste Technologie im Leiterplattenmarkt und die Produktion sei daher in den vergangenen zehn Jahren immer stärker nach Asien verlagert worden. Nur mehr fünf Prozent würden derzeit in Europa gefertigt. Im AT&S-Konzern würden einseitige Leiterplatten allerdings auch nicht in Asien, sondern nur mehr am Kärntner Standort produziert, erläuterte Gerstenmayer. Andere Standorte seien also von der Entscheidung nicht betroffen. Neben dem Verlagerungseffekt sei auch der Bedarf nach einseitigen Leiterplatten gesunken. Großserien würden aufgrund des Kostendrucks ausschließlich in Asien gefertigt.
Die Schließung des Werks hat die Unternehmensführung heute der Kärntner Landesregierung angekündigt, sagte Gerstenmayer. Mit der Landesregierung, dem Arbeitsmarktservice AMS, der Arbeiterkammer und dem Betriebsrat wolle das Unternehmen Gespräche führen um einen "sinnvollen Sozialplan" zu erarbeiten. Das Unternehmen werde einen Sozialplan in "vertretbarer Größenordnung" unterstützen.
Die AT&S mit Stammwerk in Leoben-Hinterberg hat in den letzten Jahren stark in China investiert. Sie steht zu 21,51 Prozent im Besitz der Privatstiftung des Unternehmers und Ex-Finanzministers Hannes Androsch, der auch Aufsichtsratsvorsitzender ist. 17,74 Prozent hält die Dörflinger-Privatstiftung. Im Eigentum des Unternehmens stehen 9,95 Prozent der Aktien, im Streubesitz sind 50,80 Prozent.
(Schluss) gru/ton/itz
ISIN AT0000969985 WEB http://www.ats.net
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